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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Georgeanne ein Versprechen gegeben. »Ich hatte mal einen kleinen Jungen, aber der ist gestorben, als er noch ein Baby war.«
    »Wie denn?«
    John schaute hinauf zum Drachen. »Roll noch ein bisschen mehr Schnur aus.« Als Lexie seinen Rat befolgte, sagte er: »Er kam zu früh zur Welt.«
    »Ach, um wie viel Uhr denn?«
    »Was?« Er sah in das Gesichtchen, das seinem so nahe war.
    »Um wie viel Uhr kam er auf die Welt?«
    »Gegen vier Uhr morgens.«
    Sie nickte, als würde das alles erklären. »Ja, zu früh. Da schlafen alle Ärzte noch. Ich kam spät auf die Welt.«
    John lächelte, von ihrer Logik schwer beeindruckt. Anscheinend war sie sehr aufgeweckt.
    »Wie hieß er denn?«
    »Toby.« Und er war dein großer Bruder.
    »Das ist ein komischer Name.«
    »Mir gefällt er«, meinte er und spürte, wie er sich zum ersten Mal entspannte, seit er in den Park gefahren war.
    Lexie zuckte mit den Schultern. »Ich will ein Baby, aber meine Mommy sagt nein.«
    John rückte sie bequemer an seiner Brust zurecht, und alles schien reibungslos zu klappen wie ein glatter One-Timer: Puck gleiten lassen, zuschlagen, Punkt machen. Er legte seine Hände auf beiden Seiten des Stocks neben ihre und entspannte sich noch mehr. Sein Kinn berührte ihre weiche Schläfe, als er sagte: »Gut. Du bist auch zu klein für ein Baby.«
    Lexie schüttelte kichernd den Kopf. »Nicht ich! Meine Mom. Ich will, dass meine Mom ein Baby bekommt.«
    »Und sie hat nein gesagt?«
    »Ja, weil sie keinen Ehemann hat, aber sie könnte einen kriegen, wenn sie sich mehr Mühe geben würde.«
    »Einen Ehemann?«
    »Ja, und dann könnte sie auch ein Baby kriegen. Meine Mom hat gesagt, sie ist in den Garten gegangen und hat mich rausgezogen wie eine Möhre, aber das stimmt nicht. Babys kommen nicht aus dem Garten.«
    »Woher kommen sie denn?«
    Sie stieß gegen sein Kinn, als sie zu ihm hochsah. »Weißt du das nicht?«
    Das wusste er schon seit Ewigkeiten. »Sag es mir.«
    Sie zuckte mit den Schultern und richtete den Blick wieder auf den Drachen. »Tja, ein Mann und ’ne Frau heiraten, und dann gehen sie nach Hause und legen sich aufs Bett. Sie machen die Augen ganz, ganz fest zu und denken ganz, ganz doll nach. Dann kommt ein Baby in den Bauch der Mommy.«
    John lachte. »Weiß deine Mom, dass du glaubst, dass Babys durch Telepathie empfangen werden?«
    »Hä?«
    »Schon gut.« Er hatte irgendwo gehört oder gelesen, dass Eltern schon früh mit ihren Kindern über Sex sprechen sollten. »Du solltest deiner Mom lieber sagen, dass du weißt, dass Babys nicht im Garten wachsen.«
    Sie überlegte kurz und sagte: »Nein. Meine Mommy erzählt mir abends so gern die Geschichte. Aber ich hab ihr schon gesagt, dass ich zu groß bin, um an den Osterhasen zu glauben.«
    Er bemühte sich, schockiert zu klingen. »Du glaubst nicht an den Osterhasen?«
    »Nee.«
    »Warum nicht?«
    Sie warf ihm einen Blick zu, als sei er unterbelichtet. »Weil Hasen kleine Pfoten haben und damit keine Eier färben können.«
    »Ah … das stimmt.« Wieder war er beeindruckt von ihrer Sechsjährigenlogik. »Dann wette ich, dass du auch zu alt bist, um an den Weihnachtsmann zu glauben.«
    Schockiert schnappte sie nach Luft. »Der ist echt!«
    Anscheinend galt dieselbe Logik, die ihr sagte, dass Hasen keine Eier färben konnten, nicht für fliegende Rentiere, einen dicken Mann, der durch den Schornstein rutschte, oder lustige kleine Elfen, deren Lebensinhalt darin bestand, dreihundertvierundsechzig Tage im Jahr Spielzeug herzustellen. »Roll noch ein Stück Drachenschnur aus«, sagte er und entspannte sich. Er lauschte ihrem steten Geplapper und bemerkte kleine Details an ihr. Er sah zu, wie ihr der Wind das weiche Haar um den Kopf wehte, und ihm fiel auf, dass sie beim Kichern die Schultern hochzog und sich die Finger an die Lippen hielt. Und sie kicherte oft. Ihre Lieblingsthemen waren Tiere und Babys. Sie hatte einen Sinn für Dramatik und war zweifellos eine Hypochonderin.
    »Ich hab mir das Knie abgeschürft«, informierte sie ihn, nachdem sie ihm eine lange Liste der Verletzungen aufgezählt hatte, die sie in den vergangenen Tagen erlitten hatte. Sie zog ihr Kleid bis zu den dünnen Oberschenkeln hoch, streckte ein Bein nach vorn und legte den Finger auf ein neongrünes Pflaster. »Und guck mal, mein Zeh«, fügte sie hinzu und deutete auf ein pinkfarbenes Pflaster, das unter ihren Plastiksandalen zu sehen war. »Hab ich mir bei Amy angestoßen. Hast du auch Wehwehs?«
    »Wehwehs?

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