Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
Bad, einer Gurkenmaske und einem Luffaschwamm. Doch ihr Entspannungsbad musste warten, bis sie mit Charles reinen Tisch gemacht hatte. Wenn ihre Beziehung eine Zukunft haben sollte, musste sie ihm von John erzählen und ihm beichten, dass sie ihn, Lexies Vater betreffend, belogen hatte. Sie musste es ihm heute Abend sagen. Sie freute sich nicht gerade darauf, wollte es aber hinter sich bringen. Es klingelte, und sie ließ Charles ins Haus. »Wo ist Lexie?«, fragte er und sah sich suchend im Wohnzimmer um. Er trug eine Khakihose und ein weißes Polohemd und wirkte locker und entspannt. Der leichte Hauch von Grau an seinen Schläfen verlieh seinem attraktiven Gesicht Würde.
»Ich hab sie ins Bett gebracht.«
Lächelnd nahm Charles Georgeannes Gesicht in die Hände und gab ihr einen langen, sanften Kuss. Einen Kuss, der mehr zu bieten hatte als nur heiße Leidenschaft. Mehr als nur einen One-Night-Stand.
Nach dem Kuss schaute Charles ihr in die Augen. »Du klangst am Telefon besorgt.«
»Bin ich auch ein bisschen«, gestand sie. Sie nahm seine Hand und setzte sich mit ihm auf die Couch. »Weißt du noch, dass ich dir erzählt habe, dass Lexies Vater tot wäre?«
»Klar, seine F-16 wurde während des Golfkriegs abgeschossen.«
»Tja, vielleicht hab ich die Geschichte ein bisschen ausgeschmückt – ziemlich sogar.« Sie holte tief Luft und erzählte ihm von John. Sie erzählte ihm von ihrer Begegnung vor sieben Jahren und von dem Picknick am Nachmittag. Als sie damit fertig war, wirkte Charles nicht gerade erfreut, sodass sie fürchtete, ihrer Beziehung Schaden zugefügt zu haben.
»Du hättest mir von Anfang an die Wahrheit sagen können«, meinte er.
»Vielleicht, aber ich hatte mich schon so an diese Lüge gewöhnt, dass ich nach einer Weile gar nicht mehr an die wahre Geschichte gedacht habe. Und als John dann wieder in mein Leben trat, dachte ich, er würde es schnell satthaben, Daddy zu spielen, und ich würde es weder Lexie noch sonst jemandem erzählen müssen.«
»Und jetzt glaubst du nicht mehr, dass er Lexies überdrüssig wird?«
»Nein. Heute im Park war er ihr gegenüber sehr aufmerksam, und nächste Woche will er mit ihr zu der Ausstellung im Pacific Science Center gehen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass er wieder verschwindet.«
»Und was für Auswirkungen hat das auf dich?«
»Auf mich?«, fragte sie und schaute verwundert in seine grauen Augen.
»Er ist Teil deines Lebens. Du wirst ihn von Zeit zu Zeit sehen.«
»Das stimmt. Aber deine Exfrau ist auch Teil deines Lebens.«
Er schlug die Augen nieder. »Das ist nicht dasselbe.«
»Warum nicht?«
Er lächelte. »Weil ich Margaret kein bisschen reizvoll finde.«
Er war nicht wütend. Er war eifersüchtig, genau wie Mae es prophezeit hatte.
»Und John Kowalsky«, fuhr er fort, »ist ein attraktiver Mann.«
»Genau wie du.«
Er griff nach ihrer Hand. »Du musst mir sagen, wenn ich mit einem Eishockeyspieler konkurrieren muss.«
»Mach dich nicht lächerlich.« Georgeanne lachte über eine derart absurde Idee. »John und ich sind uns spinnefeind. Auf einer Skala von eins bis zehn steht er auf minus dreißig. Ich finde ihn so reizvoll wie Zahnfleischbluten.«
Er lächelte und zog sie fest an sich. »Du hast eine einzigartige Ausdrucksweise. Das ist eine der vielen Eigenschaften, die ich an dir schätze.«
Georgeanne legte den Kopf an seine Schulter und seufzte erleichtert. »Ich hatte schon Angst, deine Freundschaft zu verlieren.«
»Ist das alles, was ich für dich bin? Ein Freund?«
Sie schaute zu ihm auf. »Nein.«
»Gut. Denn ich will mehr als Freundschaft.« Seine Lippen streiften ihre Stirn. »Ich könnte mich in dich verlieben.«
Georgeanne lächelte und strich mit der Hand über seine Brust zu seinem Hals. »Vielleicht könnte ich mich auch in dich verlieben«, murmelte sie und küsste ihn. Charles war genau der richtige Mann für sie. Verlässlich und normal. Aufgrund ihrer hektischen Berufe und vollen Terminkalender kamen sie
nicht oft dazu, Zeit allein miteinander zu verbringen. Georgeanne arbeitete an den Wochenenden, und wenn sie mal einen freien Abend hatte, verbrachte sie ihn mit Lexie. Charles arbeitete weder abends noch am Wochenende, und aufgrund ihres gegenläufigen Tagesablaufs trafen sie sich meist zum Mittagessen. Vielleicht war es Zeit, das zu ändern. Vielleicht war es Zeit, sich zum Frühstück zu treffen. Allein. Im Hilton. Suite 231.
Georgeanne schloss ihre Bürotür, um das
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