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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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mit dem Bügel in die Vordertasche seiner Jeans, sodass sie an seiner Hüfte baumelte. »Und ich will, dass du daran denkst, dass Lexie und ich uns kennenlernen wollen. Allein. Ich lasse mit ihr den Drachen steigen, und komm bloß nicht in zehn Minuten zu uns gerannt.«
    Sie überlegte kurz und sagte: »Lexie ist zu schüchtern. Sie braucht mich.«
    John bezweifelte ernsthaft, dass Lexie auch nur über ein halbes Schüchternheitschromosom verfügte. »Verarsch mich nicht, Georgie.«
    Ihre grünen Augen verengten sich. »Bleibt einfach in Sichtweite.«
    »Was glaubst du, was ich vorhabe? Sie entführen?«
    »Nein«, sagte sie, doch John wusste, dass sie ihm nicht mehr traute als er ihr. Und er hatte das Gefühl, dass sie genau dasselbe dachte.
    »Wir gehen nicht zu weit weg.« Er wandte sich wieder zu den anderen. Er hatte Hugh von Georgeanne und Lexie erzählt und wusste, dass er auf die Diskretion seines Freundes zählen konnte. »Bist du so weit, Lexie?«, fragte er.
    »Ja.« Sie stand mit ihrem pinkfarbenen Drachen in der Hand da, und gemeinsam schlenderten sie von den Frisbeespielern weg zu einer schönen freien Grasfläche. Als Lexie sich zum zweiten Mal mit den Füßen im Schwanz des Drachen verhedderte, nahm John ihn ihr ab. Sie reichte ihm kaum bis zur Taille, und er kam sich riesig vor, als er neben ihr herlief. Wieder wusste er nicht, was er sagen sollte, und sprach sehr wenig. Aber das war kein Problem.
    »Letztes Jahr, als ich noch klein war, bin ich in den Kindergarten gegangen«, legte seine Tochter los und nannte ihm alle Namen der Kinder in ihrer Gruppe, erzählte ihm, ob sie ein Haustier besaßen, und beschrieb ihm detailliert die jeweilige Rasse.
    »Und der hat drei Hunde.« Sie hielt anklagend drei Finger hoch. »Das ist echt ungerecht.«
    John warf einen Blick über seine Schulter, schätzte, dass sie etwa hundert Meter gegangen waren, und blieb stehen. »Ich glaub, das ist eine gute Stelle.«
    »Hast du Hunde?«
    »Nein. Keine Hunde.« Er gab ihr die Spule mit der Schnur zurück.
    Sie schüttelte traurig den Kopf. »Ich auch nicht, aber ich will einen Dalmatiner«, verkündete sie und packte beide Enden des Stocks. »Einen riesig großen mit vielen Punkten.«
    »Halt die Schnur gespannt.« Er hob den pinkfarbenen Drachen über den Kopf und spürte das leichte Ziehen.
    »Muss ich nicht rennen?«
    »Heute nicht.« Er neigte den Drachen nach links, und der Wind zerrte fester daran. »Jetzt geh rückwärts, aber roll die Schnur erst aus, wenn ich es dir sage.« Sie nickte und wirkte dabei so ernst, dass er fast loslachte.
    Nach zehn Versuchen stieg der Drachen etwa sechs Meter in die Höhe. »Hilf mir.« Sie geriet in Panik, das Gesicht zum Himmel gewandt. »Er fällt wieder runter.«
    »Diesmal nicht«, versicherte er ihr, eilte zu ihr und stellte sich neben sie. »Und wenn doch, kriegen wir ihn wieder hoch.«
    Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr Jeanshut zu Boden fiel. »Er kracht runter, ich weiß es einfach. Nimm du ihn!« Sie hielt ihm die Spule hin.
    John ließ sich auf ein Knie nieder. »Du kannst das«, versicherte er ihr, und als sie sich mit dem Rücken an seine Brust lehnte, setzte sein Herz aus. »Roll die Schnur nur ganz langsam aus.« John beobachtete ihr Gesicht, während sie zusah, wie der Drachen höherstieg. Ihre Ängstlichkeit schlug rasch in Freude um.
    »Ich hab’s geschafft«, flüsterte sie glücklich und drehte sich zu ihm um.
    Ihr Atem streifte seine Wange und drang bis tief in seine Seele. Eben noch hatte sich sein Herz angefühlt, als wäre es stehen geblieben; jetzt schwoll es an, als würde unter seinem Brustbein ein Ballon aufgeblasen. Es schlug schnell und heftig, und er musste vor Rührung den Blick abwenden. Er schaute zu den Menschen, die um ihn herum Drachen steigen ließen. Er schaute zu den Vätern und Müttern und Kindern. Familien. Er war wieder ein Daddy. Aber wie lange diesmal? , unkte sein zynisches Unterbewusstsein.
    »Ich hab’s geschafft, Mr. Wall.« Sie sprach leise, als würde eine erhobene Stimme ihren Drachen zu Boden stürzen lassen.
    Er schaute wieder zu seinem Kind. »Ich heiße John.«
    »Ich hab’s geschafft, John.«
    »Ja, das hast du.«
    Sie lächelte. »Ich mag dich.«
    »Ich mag dich auch, Lexie.«
    Sie schaute zu ihrem Drachen hinauf. »Hast du Kinder?«
    Ihre Frage überraschte ihn, und er zögerte, bevor er antwortete. »Ja.« Er wollte sie nicht anlügen, aber sie war noch nicht bereit für die Wahrheit, und außerdem hatte er

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