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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ein.
    Billie fegte einen Stapel Bilder vom Kühlschrank, als sie darauf Staub wischen wollte. Sie fielen zu Boden. Raoul sah sie an. »Tut mir Leid«, sagte sie, »die habe ich gar nicht gesehen.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das sind nur Fotos von meinen Kindern.« Billie kniete sich hin und sammelte sie auf. Mitten in der Bewegung erstarrte sie, als sie das kleine Mädchen mit dem dunklen Haar bemerkte. Es war Julie Favor, das Mädchen aus Nicks Nachbarschaft.
    »Das ist meine Tochter«, sagt Raoul.
    Billie rutschte das Herz in die Hose. »Ja, du hast mir schon mal ein Bild von ihr gezeigt. Sie ist wirklich süß.«
    Raoul legte die Fotos wieder auf den Kühlschrank. »Ich habe im Dienst immer gerne Bilder von meinen Kindern dabei. Dann habe ich Gesellschaft.«
    Billie lächelte, obwohl sie die nackte Angst packte. Sie war reingelegt worden. Ausgetrickst. Beim Putzen setzte sie die Teile des Puzzles zusammen, das sie seit Tagen beschäftigte.
    Raoul hatte nur so getan, als sei er ihr Freund, hatte in ihrem Haus fast täglich gesprüht, seit die Insektenplage aufgetreten war, und hatte Dinge repariert, die dann immer noch nicht funktionierten. Er war offensichtlich kein guter Kammerjäger, denn die Spinnen hatten sich weiterhin vermehrt.
    Raoul wusste, dass sie früher Angst vor Spinnen gehabt hatte. Als er das erste Mal bei ihr gewesen war, hatte sie ihm erzählt, dass ihr Bruder als Kind einmal von einer Braunen Einsiedlerspinne gebissen worden war. Er hatte immer noch eine schreckliche Narbe. Sie hatte Jahre gebraucht, um nicht bei jeder noch so kleinen und harmlosen Spinne in Panik zu geraten. Raoul hatte ihr ebenfalls seine Angst vor gefährlichen Insekten gestanden.
    »Ich würde lieber einer Klapperschlange begegnen als einer Braunen Einsiedlerspinne«, hatte er gesagt. Woraufhin sie sich gefragt hatte, warum er eigentlich Kammerjäger geworden war.
    Und was war mit der Plage in der Nachbarschaft?, überlegte sie. Vielleicht war es ein zu großer Zufall, um wirklich Zufall zu sein. Hatte er es bei den Nachbarn genauso gemacht, nur so getan, als bekämpfe er die Insekten, die sich aber in Wirklichkeit weiter vermehrten? Und wenn ja, warum? War Raoul auf irgendeine Weise auf sie fixiert? Er hatte ihr deutlich genug erklärt, dass sie einen guten Mann brauchte, aber er hatte sich nie ernsthaft um sie bemüht.
    Außerdem hatte er Familie. Oder jedenfalls behauptete er das. Sie wusste es ja jetzt besser.
    Trotzdem brummten in ihrem Kopf noch mehr unbeantwortete Fragen.
    Wenn Raoul Gefühle für sie hegte, und er wusste, dass sie sie‘ nicht erwiderte, was würde er tun, um sie für sich zu gewinnen? Plötzlich lag die Antwort auf der Hand. Raoul hatte versucht, ihr Angst einzujagen, und die Spinnen waren nur der Anfang. Sie dachte an die Geräusche vor ihrem Schlafzimmerfenster, die sie nächtelang wach gehalten hatten, als die Kinder weg waren. War Raoul auch dafür verantwortlich? Und was war mit den Einbrüchen in der Nachbarschaft? Eine allein stehende Mutter mit zwei Kindern fürchtete sich mit Sicherheit, wenn in ihrer Straße eingebrochen wurde, und Raoul hatte Zugang zu einigen der Häuser. Die Leute vertrauten ihm. Sie hatte ihm auch vertraut.
    Dass Nick Kaharchek in ihrem Leben aufgetaucht war, musste Raouls Hoffnung, ihr Herz zu gewinnen, falls er das wirklich wollte, einen ordentlichen Dämpfer verpasst haben.
    Dann kam ihr noch ein erschreckender Gedanke. Raoul arbeitete auch bei Nick. Daher musste er auch die Fotos von Julie haben. Als Nick plötzlich in ihrem Leben auftauchte, hatte das all seine Pläne für eine Beziehung mit ihr zunichte gemacht. Hatte er Nicks Auto gesprengt und seine Stallungen in Brand gesetzt? Und was war mit der gesprengten Hochzeitstorte? Die Sicherheitsleute hatten Raoul am Morgen der Hochzeit sicher den Rasen absprühen lassen. Da er im Hause Kaharchek ein- und ausging, hatten sie sich dabei wohl nichts gedacht. Und sie waren bestimmt viel zu beschäftigt gewesen, um ihm überallhin zu folgen. Raoul hätte ganz leicht eine Bombe unter dem Tisch platzieren können, wo die Torte stehen sollte. Und er konnte in die Limousine auch die zweite Bombe gelegt haben, als er sie darin sitzen sah. Es gab keine andere Erklärung dafür, warum der Wagen, in den sie sich gesetzt hatte, der Wagen, mit dem sie und Nick nach der Hochzeit hätten wegfahren sollen, explodiert war.
    Billies Magen verkrampfte sich, ihre Angst wuchs mit jedem Atemzug. Wenn sie Recht hatte, konnte das nur

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