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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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»Ach, ja?«
    »Es gibt da einen alten Brunnen auf Ihrem Gelände?«
    Er nickte. »Der wird schon seit Jahren nicht mehr benutzt.«
    »Einer unserer Beamten hat ihn überprüft und hat Mr Bates am Grunde des Brunnens gefunden. Er ist schon seit einigen Tagen tot.«
    Nick schluckte. »Hernandez?«
    »Das wissen wir noch nicht sicher. Vielleicht hat Mr Bates Hernandez auf dem Gelände herumschleichen sehen. Da der Brunnen abgedeckt war, kann es jedenfalls kein Unfall gewesen sein.«
    In Nicks Kopf drehte sich alles. War Bates noch einmal da gewesen, nachdem er ihn gefeuert hatte? Hatte er aus reiner Bosheit den Stall in Brand gesteckt, oder suchte Hernandez einfach nach einem Opfer, das er dafür bestrafte, dass Nick ihm Billie weggeschnappt hatte? Er wusste nicht mehr, was er denken sollte. Immerhin verdächtigte er Sheridan oder ihren Vater nicht mehr. Sie mochte sich wünschen, dass er tot sei und in der Hölle schmore, aber ihre Liebe zu Pferden war stärker als ihr Hass auf ihn.
    »Also haben wir es ziemlich sicher mit einem eiskalten Mörder zu tun«, sprach Nick seine Gedanken aus. Er ging zur Tür; er und Max hatten keine andere Wahl, sie mussten jetzt handeln. »Halten Sie mich auf dem Laufenden – ich will es sofort wissen, wenn Sie irgendwas Brauchbares haben.« Ferrell nickte. »Ich habe Ihre Handynummer, falls ich Sie brauche.« Er wartete, bis die beiden aus der Tür waren, dann wies er einen Zivilpolizisten an: »Folgen Sie den beiden.«
    Billie versuchte, locker zu klingen, als sie die Küche zu Ende putzte. Sie hatte eine Flasche Kiefernöl-Putzmittel gefunden – das Etikett war ganz verblichen, offensichtlich war die Flasche seit Jahren nicht benutzt worden –, sodass der Gestank von verdorbenem Essen nicht mehr bemerkbar war. »An deiner Stelle würde ich mich mal bei meinen Vorgesetzten beschweren«, sagte sie, um Raouls Spiel weiterhin mitzuspielen, obwohl sie nicht sicher war, dass er darauf hereinfiel. »Dir so einen Arbeitsplatz zuzumuten.«
    Er antwortete nicht. Er saß nur am Küchentisch und beobachtete jede ihrer Bewegungen.
    Billie reichte ihm noch eine Tasse Kaffee und zuckte innerlich zusammen, als sie bemerkte, dass ihre Hände zitterten. Sie konnte es sich jetzt nicht leisten zu versagen, wo Raoul schon merkte, dass sie ihn durchschaut hatte. Oder tat er das doch nicht? Sie hielt ihn nicht für besonders schlau, aber er war eindeutig gefährlich. Wie sie diese Seite an ihm bisher übersehen konnte, war ihr völlig schleierhaft.
    »Bist du nervös?«, fragte Raoul.
    Billie schnaubte. »Wärst du das nicht? Ich habe einen durchgeknallten Bombenleger unter meinem Dach beherbergt. Ich habe ihm sogar erlaubt, bei meinem Sohn zu schlafen. Mitten bei meiner Trauung ist die Torte explodiert, und ich wäre im Auto fast in tausend Stücke zerrissen worden. Und dann komme ich hier an und bin plötzlich von …«, sie schauderte, »… Insekten umzingelt. Und nicht nur das, ich habe auch keine Ahnung, wo meine Kinder sind.
    Verdammt, ja, natürlich bin ich nervös.«
    Billie fand sich ganz überzeugend, aber so langsam war sie erschöpft. Sie hatte keine Möglichkeit zur Flucht gefunden, selbst auf der Toilette nicht. Sämtliche Fenster und beide Türen waren auf ähnliche Weise verdrahtet. Und den letzten Explosionen nach zu urteilen, wusste Raoul, was er tat. Sie glaubte ihm, dass sie in die Luft gehen würde, wenn sie die Apparaturen berührte. Falls sie durch ein Wunder von irgend wem gefunden würden, würde derjenige beim Versuch, hereinzukommen, draufgehen, und sie und Raoul wahrscheinlich ebenfalls. Was ihren Verdacht bestätigte.
    Raoul würde sie beide umbringen und Nick am besten gleich mit. Er würde sie nie gehen lassen, selbst wenn das Mord und Selbstmord bedeutete. Sie versuchte, nicht an Joel und Christie zu denken.
    Ja, Raoul hatte sie und die gesamte Nachbarschaft reingelegt.
    »Du wolltest Kaharchek doch gegen meinen Rat heiraten«, sagte er nach einer Weile. »Ich habe dich ja gewarnt.«
    Billie seufzte schwer. »Ich weiß.«
    »Du weißt ja gar nicht, was du mir angetan hast, Billie.
    Wie viele Nächte ich wach gelegen habe, wo ich dachte …«
    Er beendete den Satz nicht.
    Was hatte er gedacht?, fragte sie sich. Daran, wie er immer wieder die Faust ballte, merkte Billie, dass Raoul in Rage geriet, und das war das Letzte, was sie wollte. Er hatte einen so wilden Ausdruck in den Augen, dass sie fürchtete, er habe die Grenze seiner Belastbarkeit erreicht. Ihre Beziehung zu

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