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Liebe für Anfänger

Liebe für Anfänger

Titel: Liebe für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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aber er wusste nicht, wo er anfangen sollte. Wenn er ehrlich war, konnte er auch nicht ganz nachvollziehen, wie man sich eine Tomate so zu Herzen nehmen konnte. Er versuchte, etwas zu sagen und stellte fest, dass ihre Träne einen ziemlichen Kloß in seinem Hals verursacht hatte. Er streichelte ihr über den Kopf. »Können wir die Tomaten nicht hängen lassen, bis deine Kinder wiederkommen?
    »Nein. Sie fa-fa-faulen«, schluchzte sie.
    Nick legte ihr die Wange auf den Kopf. »Arme Billie«, sagte er und wünschte sich, sie glücklich machen zu können. Weswegen er das Thema Verlobung heute nicht ansprechen wollte. Wie sehr er auch versuchen würde, ihr klar zu machen, dass er nicht der Richtige für sie war, sie würde sich zurückgewiesen fühlen. Auch wenn sie ihn selbst nicht heiraten wollte.
    Billie entzog sich Nick, zog ein Taschentuch aus der Hosentasche und schnäuzte sich. Sie verabscheute es, so gefühlsduselig zu sein. »Es ist ja nur eine blöde Tomate«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen und riss sie brutal vom Strauch. »Und außerdem, wen kümmert schon eine Tomate, wenn er in Disney World ist?«
    Nick pflückte vorsichtig zwei weitere reife Tomaten.
    »Mach dir keine Gedanken, Billie. Deine Kinder sind in den Ferien. Ferien sind wie Geburtstagstorte … einmal im Jahr ganz toll, aber jeden Tag nicht gesund. Ich wette, deine Kinder haben schon Heimweh nach ihrem Gemüsegarten …
    und ihrer Mom.«
    Sein Gespür und seine Sensibilität warfen sie um Längen zurück. »Wow. Dir entgeht so schnell nichts, oder?«
    »Hab ich von dir gelernt.« Er legte eine Gurke zu den Tomaten in den Korb.
    »Weißt du was, das ist das erste Mal, dass ich meinen eigenen Salat pflücke. Ich bin sechsunddreißig Jahre alt und hatte noch nie einen eigenen Gemüsegarten. Ich fühle mich wie …« Bei dem komischen Geräusch, das Billie machte, sah er auf. »Alles klar?«
    Er war sechsunddreißig! Also war sie zwei Jahre älter als er. Billie tastete instinktiv ihr Gesicht nach Falten ab. Sie sagte sich, dass sie überreagierte, aber dann fiel ihr das graue Haar wieder ein, das sie in der Woche zuvor entdeckt hatte. Was bildete sie sich eigentlich ein? Nick war nicht nur gut aussehend, reich, intelligent und in tadellosem Zustand, nein, er war auch noch jünger als sie! Er besaß vermutlich nicht mal ein praktisches Paar Schuhe und machte sich überhaupt keine Gedanken über Krähenfüße und Krampfadern. Er hatte bestimmt noch nie mit einer Frau geschlafen, die einen fünf Zentimeter langen Schwangerschaftsstreifen am Unterbauch hatte.
    Billie schüttelte den Kopf. Was hatte sie denn gedacht?
    Sie hatte in der letzten Woche im Land der Träume gelebt, das war alles. Der berüchtigte, Süßholz raspelnde Nick Kaharchek hatte sie davon überzeugt, dass sie die schönste und begehrenswerteste Frau der Welt war. Darüber hatte sie ganz vergessen, dass sie einfach Billie Pearce war, eine Mutter zweier Kinder, die ein ruhiges, schlichtes Leben mit begrenzten Mitteln führte und selten impulsive Entscheidungen traf. Und doch war sie bei der erstbesten Gelegenheit mit Nick in Bett gehüpft.
    »Billie?«
    Sie warf den Kopf hoch. Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie ganz vergessen hatte, dass er neben ihr stand. »Tut mir Leid, ich dachte nur gerade …«
    »An deine Kinder?« Er lächelte liebevoll. »Ich versteh schon.«
    Billie lächelte zurück, wusste aber, dass er nie verstehen würde, was in ihr vorging. Ihr Kopf war voller Bilder von der jüngeren und umwerfenden Sheridan Flock. Diese Frau wusste wahrscheinlich nicht mal, was ein Schwangerschaftsstreifen überhaupt war. »Wir sollten mal das Gemüse reinbringen und etwas trinken.«
    Nick folgte ihr ergeben und legte die Tomaten in der Küche auf die Arbeitsplatte. Er zog Billie an sich und schnüffelte sich in ihr sonnenwarmes Haar. Vier Nächte lang hatten sie jetzt das Kopfkissen geteilt, und er genoss die unbefangene Intimität, die sich zwischen ihnen entwickelt hatte.
    »Deedee ist nicht da«, murmelte er, »und es ist schon fünf Stunden her, dass ich dich nackt gesehen habe.«
    »Wir müssen uns mal unterhalten.«
    »Später.« Er verschloss ihr mit einer Heftigkeit den Mund, die ihn selbst überraschte. Das Verlangen nach ihr zerrte an ihm, raubte ihm den Atem und die Kontrolle und hinterließ reine Begierde. Er spürte, dass sie sich ihm sofort ergab, dass ihr Herz unter seiner Berührung pochte. Er küsste sie innig und konnte gar nicht genug von

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