Liebe gegen jede Regel
würde Geoff versuchen, ihre Beziehung zu erklären, und Len schien das zu verstehen und folgte seiner Vorlage.
Geoff bugsierte Elijah zu einem der Stühle, wo dieser sich gehorsam niederließ, und den Hut dabei unter dem Stuhl ablegte.
»Danke, Sir.«
Len deckte den Tisch fertig, während Geoff Gläser mit Saft füllte und auf dem Tisch abstellte.
»Was ist das?«
Geoff sah wie Elijah auf das Glas deutete. Oh mein Gott... der Junge wusste nicht...
»Das ist Orangensaft... probier einfach.«
Elijah schien das nicht ganz geheuer zu sein, nahm aber einen vorsichtigen Schluck. Er lächelte und probierte mehr, bevor er das Glas wieder abstellte. Dann fing er an, mit Genuss zu essen. Die Eier, Pfannkuchen und das getoastete Brot verschwanden schnell und wurden mit Saft runtergespült. Er war definitiv hungrig.
Geoff beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, während er sein eigenes Frühstück aß und an seinem Kaffee nippte. Er hatte Elijah auch eine Tasse voll eingegossen und der junge Mann hatte ein Schlückchen davon getrunken, geschaudert und sie wieder hingestellt, ohne sie danach noch einmal anzurühren.
Len musterte Elijah nachdenklich. »Ich kenne dich.« Dann erinnerte er sich. »Ich sehe dich immer in der Bäckerei, wenn ich Brot kaufe.«
Ein lautes Klopfen von draußen ließ sie alle zusammenfahren und Elijah schien am Liebsten aufspringen zu wollen. Fred kam in die Küche gestürmt. Einen Moment lang schaute er verwirrt, als er Elijah sah, ehe er sich wieder besann.
»Len, es ist Princess, sie hat Probleme beim Fohlen. Ich hab‘ die Tierärztin angerufen, aber sie ist noch bei einem anderen Fall. Ihre Sprechstundenhilfe meinte, sie kommt so schnell sie kann.«
»Verdammte Scheiße.« Len sprang von seinem Stuhl auf, griff nach seiner Jacke und war mit Fred im Schlepptau aus der Tür raus.
Geoff goss den Rest seines Kaffees runter, als würde er ein Glas Whiskey exen und griff nach seinem Mantel. Er war sich nicht sicher, ob er etwas tun konnte, aber er würde ganz sicher nicht hier sitzen, während eines seiner Pferde in Schwierigkeiten steckte.
»Komm!« Er reichte Elijah seinen Mantel und hetzte durch die Tür. Elijah folgte ihm auf dem Fuße.
»Kennen Sie sich mit der Geburt von Pferden aus?«, rief Elijah hinter ihm.
Er hatte es viele Male gesehen und er wusste, wie das ablaufen sollte, aber Geoff hatte noch nie bei einer Geburt geholfen und war noch nie bei einer schwierigen dabei gewesen.
»Nicht wirklich«, gab er zu.
Im Stall bewegten sich die Tiere unruhig in ihren Boxen. Geoff wandte sich an die Männer, die um Princess' Stall standen.
»Bringt die anderen Pferde raus.«
Die Männer gehorchten sofort und machten sich an die Arbeit. Langsam wurde es ruhiger im Stall und Geoff spähte in Princess' Box. Der Anblick setzte ihm mehr zu, als er erwartet hätte. Die Stute lag schweißgebadet auf der Seite und atmete so schwer, als ob sie gerade ein Rennen hinter sich gebracht hätte. Ihr Kopf ruckte hin und her und ihre Augen... baten um Hilfe.
Geoff machte einen Schritt zurück und rempelte dabei Elijah an.
»Sorry.« Er hoffte sehr, dass die Tierärztin bald kam.
Elijah schaute in den Stall und Geoff machte ihm Platz. Der junge Mann beobachtete die Situation einen Moment lang, bevor er sich zu Geoff wandte. Er reichte ihm Mantel und Hut, krempelte sich die Ärmel hoch und betrat schweigend die Box. Sanft und leise redete er auf das nervöse Pferd ein, während er ihren Bauch befühlte.
»Das Fohlen liegt in der falschen Position. Es ist nicht allzu schlimm, aber es muss gedreht werden.« Er stand wieder auf. »Wo kann ich mich waschen?«
Geoff deutete in Richtung des Waschraums neben der Sattelkammer und sah zu, wie Elijah darin verschwand. Er hörte Wasser rauschen, dann tauchte Elijah im Unterhemd wieder auf. Er marschierte schnurstracks zurück zu Princess' Box.
Geoff war von der Verwandlung beeindruckt. Verschwunden war der zögerliche Junge, der geflohen war, sobald er ihn gesehen hatte, und an seiner Stelle war ein hochgewachsener, selbstbewusster, junger Mann getreten, der wirkte, als wüsste er genau, was zu tun war.
Elijahs Stimme erklang erneut beruhigend und sanft, und er tastete noch einmal den Bauch der Stute ab.
»Ich werde ein wenig Hilfe benötigen.« Geoff und Len traten ohne zu zögern zu ihm in die Box und warteten auf Anweisungen. »Ich werde versuchen, das Fohlen zu drehen. Ich möchte, dass Sie versuchen, Princess so ruhig wie möglich zu halten.«
Geoff
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