Liebe gegen jede Regel
erzählt.«
»Warte 'nen Moment. Du schmeißt mich aus dem Bett, um über Eli zu reden…? Lass mich raten: Du magst ihn?«
»Ja, aber ich sollte ihn nicht so mögen.«
»Warum nicht? Weiß er, dass du schwul bist?«
»Ja, wir haben darüber geredet.«
»Mag er dich?«
»Ich weiß es nicht, Raine. Ich weiß nicht einmal, ob er schwul ist. Das ist das erste Problem.« Raine versuchte, ihn zu unterbrechen, aber Geoff ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Er ist in seinem Jahr außerhalb der Amish-Gemeinschaft. Was ist, wenn er nur neugierig ist und ich ihm weh tue, oder schlimmer noch, wir kommen zusammen und sie finden es heraus, verstoßen ihn und sein Leben ist ruiniert?« Ein Wirrwarr von schrecklichen Möglichkeiten tobte durch seinen Kopf.
»Und was, wenn er auch in dich verliebt ist?«
Das warf Geoff aus der Bahn.
Raine fuhr fort. »Du würdest dich nicht so um ihn sorgen, wenn du dir nichts aus ihm machen würdest. Aber was ist, wenn er genauso empfindet? Ich weiß, du glaubst an wahre Liebe. Du hast es bei deinem Vater und Len gesehen. Was ist, wenn er deine große Liebe ist?«
»Ich... weiß nicht, wie es ist, verliebt zu sein... nicht so. Alles, was ich bis jetzt hatte, waren bedeutungslose Affären und One-Night-Stands.«
»Dann wird es vielleicht Zeit, dass du es herausfindest. Ich sage ja nicht, dass du dich vollkommen blind hinein stürzen sollst, aber ich denke, du solltest dir gegenüber ehrlich sein. Und herausfinden, wie es bei ihm aussieht.«
»Aber er ist so unschuldig und süß und wunderschön. Was ist, wenn ich das zerstöre?«
»Das wirst du nicht. Ich kenne dich. Du wirst all diese Eigenschaften hegen und wachsen lassen, wie diese Pferde, die du so sehr liebst.« Geoff hörte, wie Raine durch sein Apartment schlurfte. »Hör zu, Süßer, ich muss mich für die Arbeit fertig machen. Ich weiß, es hört sich klischeehaft an, aber folg' deinem Herz. Ich muss los, wenn ich nicht zu spät kommen will. Ruf mich nachher an und lass mich wissen, wie's aussieht. Tschüss, Süßer.«
Die Verbindung brach ab und Geoff legte das Telefon zurück auf die Gabel. Er saß hinter seinem Tisch und ließ seine Gedanken ein wenig wandern. Wenn er ehrlich war, mochte er Eli wirklich... sehr. Die Art, wie er im Sattel aussah, die Art, wie er lächelte, die Art, wie seine Augen funkelten, wenn er glücklich war.
‚Scheiße, mich hat's voll erwischt. Nun weiß ich, wie er sich gefühlt hat‘.
Geoff’s Schwulenradar war eigentlich immer gut gewesen, aber bei Eli war er völlig ahnungslos.
Letztendlich schaffte er es dann doch, seine Aufmerksamkeit zurück auf die Arbeit zu lenken. Er aktualisierte die Konten und stellte die Gehaltsschecks aus. Als er fertig war, wurde es Zeit, das Mittagessen vorzubereiten.
In der Küche belegte er Sandwiches und brühte frischen Kaffee auf. Kurz darauf öffnete sich die Tür und die Männer kamen herein. An Tagen wie diesen, wenn sie die Zäune reparierten, war es einfacher für sie, auf der Farm zu essen, also stellte Geoff sicher, dass genug da war. Die Unterhaltung drehte sich um die Arbeit, was sie geschafft hatten und was am Nachmittag noch zu erledigen war.
»Die Zäune der Wiesen ganz im Westen sind kurz vorm Zerfallen. Wir müssen sie reparieren, bevor wir eine der Herden dorthin treiben«, sagte Len.
»Sollen wir das heute Nachmittag machen?«
Len schaute zu Geoff. »Wir? Ich dachte, du hast hier noch Arbeit.«
»Bin fertig, da dachte ich, ich könnte euch helfen.«
Die Männer lächelten und nickten. Je mehr Hände mit anpackten, desto schneller konnten sie Feierabend machen.
Nach dem Mittagessen stapelte Geoff den Abwasch im Spülbecken und gesellte sich dann im Hof zu den Männer, um mit dem Rest der Mannschaft zur Weide zu fahren. Sie teilten sich in Teams auf, um neue Pfahllöcher zu graben, die Pfosten zu setzten und dann den Stacheldraht zu ziehen. Geoff und Eli setzen zusammen die Pfähle und stellten sicher, dass sie absolut gerade standen, bevor sie die Löcher wieder füllten.
Nach ein paar Stunden waren die Zäune wieder in Schuss und stabil. Als Len alles noch einmal überprüft hatte, stapelten sich alle wieder in den Truck, um zurück zum Farmhaus zu fahren. Nachdem sie ihre Werkzeuge weggeräumt hatten, erklärte Len die Arbeit des Tages für beendet und alle wanderten hinein zum wöchentlichen Pokerspiel.
Das hieß alle außer Eli, der zu den Ställen ging. Geoff folgte ihm, um herauszufinden, ob es ein Problem gab.
»Eli, möchtest
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