Liebe gegen jede Regel
den schmerzerfüllten Ausdruck auf Elis Gesicht. »Da gibt es nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest. Es ist die Schuld des Autofahrers, nicht deine. Er ist derjenige, der sich unmöglich verhalten hat, du brauchst dich deswegen nicht schlecht zu fühlen.« Er wollte den Schmerz auf Elis Gesicht vertreiben.
»Aber ich hab‘ vorgeschlagen, diesen Weg zu nehmen.«
»Eli, du bist nicht für das Verhalten anderer verantwortlich, nur für dein eigenes, und du hast nichts falsch gemacht.« Er wartete, dass Eli zu ihm aufschloss. »Ich meine das ernst. Ich bin okay und ich fühle mich wirklich geehrt, dass du dir Sorgen um mich machst.« Bevor er sich davon abhalten konnte, hob er die Hand und streichelte über Elis Wange. »Danke.«
Sie erreichten den Pfad und führten die Pferde von der Straße weg. Kirk hatte sich beruhigt und Geoff konnte wieder aufsitzen und langsam ritten sie zurück. Das Gefühl von Elis Haut auf seiner Handfläche war noch frisch in seinem Kopf.
Zurück auf der Farm sattelten sie ihre Pferde ab und ließen sie für den Tag auf die Koppel.
Erst jetzt wandte sich Geoff wieder an Eli: »Morgen ist dein freier Tag und ich dachte, dass wir, anstatt früh morgens auszureiten, nach dem Frühstück eine besondere Tour machen könnten.«
Während sie auf das Haus zu gingen, willigte Eli schüchtern ein. »Gerne.«
»Dann treffen wir uns um neun auf dem Hof. Ich kümmere mich um alles.« Geoff lächelte, als wolle er die Welt damit erobern. Er hatte gerade eine wunderbare Idee gehabt... Er war sich sicher, dass Eli das gefallen würde.
In der Küche fand Geoff seine Tante Vicki vor, die am Tisch saß und Kaffee trank.
»Ich wollte gerne mit dir sprechen«, sagte sie. Geoff füllte sich eine Tasse und setzte sich ihr gegenüber. »Janelle hat mir von dem Vorfall im Laden erzählt. Bei ihr klang es so, als hättest du sie dort beschimpft.« Geoff wollte etwas sagen, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Ich weiß, dass du nichts dergleichen gemacht hast, aber ich will wissen, was wirklich passiert ist.«
Geoff seufzte. »Sie hat ein paar hässliche Dinge über Len und Dad gesagt und dann beschuldigte sie mich, dass ich Joey und Eli korrumpieren würde. Dad hat sie all die Jahre ausgehalten. Ich hab' keine Ahnung warum, aber sie hat offensichtlich ein Problem damit, dass ich schwul bin.«
Tante Vicki seufzte. »Da gibt es eine Sache, von der du nichts weißt – von der du auch nichts wissen musst –, aber deine Tante Janelle ist eine verbitterte und unglückliche Frau. Ich habe sie viel zu lange unterstützt, aber das muss aufhören.« Sie nippte an ihrem Kaffee und setzte ihre Tasse ab. »Ich will, dass du weißt, dass ich hier nicht mit ihr einer Meinung bin und dass ich ihr gesagt habe, dass sie es endlich auf sich beruhen lassen soll.« Sie erhob sich zum Gehen.
Geoff war tief schockiert. Vicki und Janelle hielten, so lange er sich erinnern konnte, wie Pech und Schwefel zusammen. Er stand auf und umarmte sie.
»Danke.«
»Sie ist meine Schwester und ich liebe sie, aber manchmal geht sie mir auch furchtbar auf die Nerven.« Sie erwiderte die Umarmung. »Und ich will, dass du weißt, dass der Quilt nur eine Art Symbol ist. Du kannst mit ihm tun, was du willst.«
Sie ging, als Len herein kam und anfing, Frühstück zu machen. Die beiden tauschten einen Gruß aus, als sie einander passierten.
»Was wollte sie?«, fragte Len ein wenig irritiert.
»Sie wollte mich wissen lassen, dass sie nicht Tante Janelle ist.« Geoff sah durchs Fenster zu, wie sie in ihr Auto stieg und losfuhr.
Während sie frühstückten, kamen die Jungs und Geoff gab ihnen ihre Gehaltsschecks. Zahltag war normalerweise montags, aber Geoff hatte ihnen mitgeteilt, dass er am Samstag alles fertig haben würde, wenn sie vorbeischauen wollten. Len schenkte Kaffee aus und ein Gespräch kam in Gang.
Obwohl es Samstag war, gab es immer noch Arbeit zu erledigen und Tiere zu füttern, aber es war um einiges weniger als unter der Woche. Also teilten sie die Arbeit auf und alle gingen zügig los, um sie schnell zu erledigen, damit sie den Rest des Tages frei hatten. Joey kam herein, als die Männer gerade gingen, und Len und er machten sich fertig für seine Reitstunde.
Der Rest des Tages war typisch für einen Samstag: Am Nachmittag regnete es, also verbrachten sie die Zeit damit, sich zu erholen und ein paar Filme zu schauen. Geoff überprüfte ab und zu den Wetterbericht über den Wetterkanal.
Am nächsten Morgen
Weitere Kostenlose Bücher