Liebe gegen jede Regel
Eli sich leicht hinüber lehnte, um ihn zu küssen. Ihre Lippen berührten sich und Geoff vergaß alles andere. Die Pferde, die Felder, die Farm, alles verblasste. Dann waren die Lippen wieder verschwunden und die Welt drehte sich weiter, sein Hirn begann wieder zu funktionieren.
Eli hatte schon recht: Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob er neutral aussehen konnte, wenn er Eli anschaute, dafür war die Freude zu unbändig. Er hasste diese Heimlichtuerei, aber er wusste, dass es in diesem Fall Elis einzige Option war. Zumindest ohne die Bande mit seiner Familie ganz zu kappen und das war etwas, was Geoff niemals von Eli verlangen würde.
Dann kam ihm ein ganz anderer Gedanke: Was, wenn Eli sich dazu entschied, ihn zu verlassen? Das hier war sein Jahr außerhalb der Gemeinschaft. Was aber, wenn er sich danach entschied, zurück zu gehen? Geoff konnte den Angstschauder, der ihn durchlief, nicht unterdrücken.
Eli musste das bemerkt haben. »Was ist los?«
Geoff kniff die Augen zusammen, er wollte das nicht jetzt besprechen.
»Nichts.«
Er konnte sich nicht dazu bringen, seine Angst in Worte zu fassen – was, wenn die Tatsache, dass er es aussprach, es wahr machte? Also schob er sie zur Seite und küsste Eli abermals, bevor sie sich wieder auf den Weg machten. Er ritt schweigend, tief in seinen eigenen Gedanken versunken.
‚Ich bin so dumm. Er ist hier neben mir und ich sorge mich um das, was passieren könnte, anstatt das zu genießen, was ich habe‘.
Die Angst klang langsam ab. Er hoffte, sie würden für eine lange Zeit zusammen sein, aber er würde das akzeptieren, was Eli zu geben bereit war.
Sie kamen bei den südlichen Weiden an und alles sah ziemlich gut aus. Die Rinder hatten ein bisschen wenig Futter, aber es war genug für den Rest des Tages. Er machte sich eine geistige Notiz, die Jungs noch vor heute Abend mit Nachschub herzuschicken.
Zu seiner Überraschung fühlte sich Geoff erschöpft, also ritten sie zurück zur Farm. Im Stall scheuchte Eli ihn ins Haus, um sich auszuruhen.
»Ich kümmere mich um die Pferde. Du legst dich für eine Weile hin.«
»Danke.« Niemand war in der Nähe, also gab er Eli einen schnellen Kuss und ging ins Haus. Gerade hatte er es sich gerade auf dem Sofa gemütlich gemacht, als das Telefon klingelte. Er hob ab in der Erwartung, einen Telefonverkäufer zu hören.
»Geoff, ich bin's, Raine.«
»Raine, schön von dir zu hören. Wie geht’s dir?« Er hatte seit einigen Wochen nicht mehr mit seinem Freund geredet.
»Gut, gut. Ich versuche gerade einen Urlaub zu planen und frage mich, ob dein Angebot auf einen Besuch noch steht? Ich dachte, ich komme in ein paar Wochen, falls das okay ist.«
Geoff suchte seinen Kalender heraus, um sicherzugehen, dass nichts Besonderes stattfand.
»Sollte gut passen. Ich trag es im Farmkalender ein.«
»Wie, jetzt echt? Woahhhh, das heißt, ich werde ein Teil des Farmkalenders! Ich werde ein Teil der Farm!« Raine gab sich alle Mühe, übertriebene Ehrfurcht zu heucheln.
Wenn er herkam, war Raine so tot.
»Nein, Klugscheißer, das heißt, dass Geoff ein paar Tage beschäftigt sein wird, um seinen Freund herum zu führen. Aber ich kann dich auch gleich zum Stall ausmisten oder Gülle ausfahren einteilen.«
Er hoffte, Eli würde sie begleiten. Er würde das mit Len abklären müssen, um sicherzugehen, dass alle ohne sie beide für ein paar Tage klarkamen, aber das sollte kein Problem darstellen.
»Das würdest du nicht«, sagte Raine.
»Dann sei nett.«
»Da verlangst du sehr viel von mir.«
»Ich weiß, aber wir werden schon dafür sorgen, dass du Spaß hast, ich versprech's.« Geoff war wirklich aufgeregt, dass Raine ihn besuchen kam. Er hatte stark bezweifelt, dass der Mann das jemals tun würde.
»Das weiß ich doch und ich rufe dich in ein paar Tagen mit den genauen Terminen an, sobald sie genehmigt sind.«
»Gut.« Geoff unterdrückte ein Gähnen.
»Macht sich das frühe Aufstehen bemerkbar?«
»Nein. Ich hatte 'ne Erkältung, die zu einer Lungenentzündung wurde, und ich fühle mich manchmal immer noch schlapp. Nichts, weswegen man sich sorgen müsste. Wenn du hier bist, erzähle ich dir alles.« Geoff lehnte sich im Sofa zurück und machte es sich gemütlich.
»Okay, wenn du meinst...« Raine hörte sich skeptisch an.
»Mir geht’s gut, wirklich. Feldwebel Eli hat ein scharfes Auge auf mich geworfen und geht sicher, dass ich's nicht übertreibe.« Geoff gähnte abermals. »Ruf mich an, wenn du deinen
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