Liebe gegen jede Regel
gerade ein bisschen mehr Land, also noch einmal etwa 100 Hektar. Wir haben ein bisschen mehr als tausend Stück Vieh.« Raine stieß einen anerkennenden Pfiff aus und seine Augen wurden groß. »Das ist die einzige noch profitable Möglichkeit. Kleinere Farmen können einfach nicht überleben, es sei denn, sie haben irgendeine Art von Spezialisierung.« Geoff öffnete die Stalltür und sie traten in die dämmrige Kühle des Stalles. Der Geruch nach frischem Heu und sauberen Boxen füllte Geoffs Nase. »Eli ist vermutlich bei Twilight.« Geoff wies den Weg und öffnete schließlich die Tür zu einer Box. Eli war tatsächlich dort und striegelte die Fuchsstute.
Er schaute auf und lächelte, als er Geoff sah. »Ich bin fast fertig.«
Geoff nickte und schloss die Tür wieder, bevor er Raine zur nächsten Box führte. »Das hier ist Belle. Sie wirst du reiten, während du hier bist. Sie ist wirklich lieb und ruhig.« Ein großer Kopf schaute aus der Box. »Warte kurz.« Geoff ging zum Eimer mit den Leckerlis und holte ein paar Karotten. »Gib ihr eine davon.« Er reichte Raine eine der Karotten. »Streck ihr deine Hand flach hin.«
Raine schaute zu Geoff und dann zum Pferd, bevor er einen Schritt zurück machte.
»Sie wird dir nicht weh tun, mach einfach deine Hand flach.« Geoff machte es vor und Raine folgte seinem Beispiel und streckte die Hand aus. Belle senkte ihren Kopf und nahm die Karotte mit den Lippen auf, bevor sie sie genüsslich kaute. »Gutes Mädchen.« Geoff streichelte ihre Nase. »Komm, sie tut dir wirklich nichts.«
Raine trat vorsichtig näher und streichelte ihre Nase, wie Geoff es getan hatte. »Ihr Fell ist ganz weich.« Er streichelte sanft weiter. »Ist Belle die Kurzform von Bellamundo?«
Geoff schnaubte leise. »Nein, für Tinkerbell.«
»Ich werde ein Pferd reiten, das Tinkerbell heißt? Na vielen Dank auch!« Raine rollte mit den Augen, musste dann aber lachen. »Ein Märchenpferd, das von einem Prinzen geritten wird, wie passend.«
Eine Boxentür öffnete und schloss sich auf der anderen Seite des Stalls und dann gesellte sich Eli zu ihnen.
»Raine, das ist Eli.« Geoff konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
»Eli, das ist mein bester Freund Raine.« Eli streckte seine Hand aus, aber Raine trat vor und zog den jüngeren Mann in eine Umarmung. Geoff sah die Überraschung auf Elis Gesicht, aber er erwiderte die Umarmung, bevor er sich zurückzog.
»Schön, dich kennenzulernen, Eli. Geoff hat mir so viel von dir erzählt.« Raine grinste, als er zwischen Eli und Geoff hin und her schaute. »Jeder, der ihn so lächeln lassen kann, muss wirklich etwas Besonderes sein. Während seiner Zeit in Chicago hat er nie so gelächelt.«
Eli trat an Geoffs Seite und legte den Arm um seine Hüfte. »Belle ist fertig gesattelt und Kirk und Twilight sind gestriegelt.« Geoff lehnte sich zu Eli hinüber und gab ihm einen sanften Kuss als Dankeschön. »Ich sattle Twilight, während du Kirk fertig machst, und dann können wir los. Willst du ihn erst auf dem Platz üben lassen?«
»Ja, und danach können wir noch ein bisschen ins Gelände. Ich hab’ ein Picknick für später vorbereitet. Ich dachte, wir könnten schwimmen gehen. Ist heiß heute.« Eli lächelte und sie schauten zu Raine. »Ist das okay für dich?«
»Hört sich gut an, ich schwitze jetzt schon wie verrückt.« Eli schüttelte nur den Kopf und ging, um sein Pferd zu satteln, sagte aber nichts weiter dazu.
Raine flüsterte: »Übrigens, er ist hinreißend.«
Geoff schaute Raine ernst an. »Er ist die freundlichste, netteste, liebevollste Person, die ich je getroffen habe. Er ist nie egoistisch, arbeitet mehr als jeder andere und stellt sich selbst immer hinten an.«
»Was ist dann dein Problem?« Raine kannte ihn einfach zu gut.
Geoffs Zweifel und Sorgen drängten wieder an die Oberfläche. »Was, wenn ich nicht gut genug für ihn bin?«
»Das ist die Standardantwort. Wovor hast du wirklich Angst?«
Oh Mann, er hatte vergessen, dass er nie etwas vor Raine verstecken konnte. Er war ein offenes Buch für den Mann.
Geoff senkte die Stimme. »Was ist, wenn er geht? Er ist ein Amish und auf seinem Jahr außerhalb. Was, wenn er sich entscheidet, zurück zu gehen?« Er konnte hören, wie seine Stimme zitterte.
»Du liebst ihn wirklich, oder? Ich meine, so... du liebst ihn mit allem, was du hast.«
Geoff nickte langsam.
»Dann ist das einzige, was du tun kannst, das beste aus der Zeit zu machen, die du hast. Du kannst seine
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