Liebe gegen jede Regel
wandte Eli sich an Geoff.
»Ich muss noch ein paar Sachen erledigen. War schön, Sie kennenzulernen.« Eli lächelte zum Abschied, bevor er in Richtung Stall verschwand.
Frank hatte den Anstand, verlegen auszusehen. »Ist er der...?«
»Was, Frank? Der Mann, mit dem ich zusammen bin? Ja, und er ist kein Kind mehr. Er ist fast zwanzig.« Geoff konnte den Zorn in seiner Stimme nicht verbergen.
Frank erhob sich, er sah extrem zerknirscht aus. »Es tut mir leid, Geoff. Ich hätt‘ vorher mit dir red‘n soll‘n, um die Wahrheit rauszufind‘n. Ich hätt‘s wirklich besser wiss‘n müss‘n, als dumme Gerüchte für bare Münze zu nehm‘ und ich entschuldig‘ mich da für.« Frank wandte sich zum Gehen. »Bevor Pennys Schwester angeruf‘n hatt‘, hatten wir uns entschlossen, dein Angebot für die Farm anzunehm‘; das heißt, wenn du das Land immer noch kauf’n willst. Und es würd‘ mich freu‘n, für dich als Getreideman‘ger zu arbeit‘n.«
Frank streckte seine Hand aus und Geoff schüttelte sie, um ihren Handel damit zu beschließen. »Mach dir keine Sorgen. Wenn ich so etwas über jemanden hören würde, würde ich auch dreimal darüber nachdenken, ob ich Geschäfte mit ihm machen will. Ich bin nur froh, dass wir das klären konnten.«
»Ich auch.« Frank stand auf. »Tut mir wirklich leid. Ich hätt‘s besser wiss‘n soll‘n, als Pennys Schwester zu glaub’n«, wiederholte er reumütig. »Sie hatt‘ schon immer ‘n großes Mundwerk.« Frank dankte Geoff noch einmal für sein Verständnis und verabschiedete sich dann.
Geoff beobachtete wie er ging und fragte sich, wo so ein Gerücht herkam. Außerhalb einer kleinen Stadt zu leben hatte seine Vorteile. Jeder tendierte dazu, jedem zu helfen und jeder kannte jeden. Aber das war auch die Wurzel des Problems: Jeder wusste - oder glaubte zu wissen - was vor sich ging und Menschen hatten einen Hang zum Klatschen. Ein unschuldiger Kommentar konnte leicht aus dem Zusammenhang gerissen werden und mit jedem Mal, das er weiter gegeben wurde, auch weiter verdreht werden. Er war nur froh, dass Eli das lächerliche Gerücht nicht mitbekommen hatte.
Er stand vom Tisch auf, ging nach draußen und zum Stall hinunter. Es gab vor Raines Besuch noch viel zu tun, damit er sich die Tage auch wirklich freinehmen konnte. Geoff hatte Len versprochen, dass der Stall in Ordnung sein und die Boxen sauber sein würden.
Er fand Eli schon eifrig bei der Arbeit vor. Die Hälfte der Boxen war sauber und er mistete gerade eine weitere aus, als Geoff ihn fand.
»Soll ich dir helfen?«
Eli lächelte. »Da sag ich nicht nein, aber die Sattelkammer muss aufgeräumt werden und ich bin mir nicht sicher, wie du die haben willst.« Er schaufelte dreckiges Stroh in eine Schubkarre.
»Dann fang‘ ich da an und helfe dir mit den Boxen, wenn ich fertig bin.« Geoff marschierte zur Sattelkammer und verbrachte die nächste paar Stunden damit, alles auf seinen Platz zu sortieren. Als er fertig war, suchte er nach Eli und fand ihn gerade, als er die letzte Box fertig machte. Er konnte sich nicht helfen: Er beobachtete, wie Eli das restliche Stroh verteilte, wie seine Muskeln sich dehnten und spannten, als er das Bündel auseinander zerrte.
»Macht es dir Spaß, mir beim Arbeiten zuzusehen?«
»Ich liebe es, dir bei fast allem zuzusehen.« Geoff trat in den Stall und half dabei das Stroh zu verteilen. »Wir werden richtig Spaß haben, wenn Raine da ist.«
»Glaubst du, er wird mich mögen?«
»Ich weiß, dass er das wird. Gott, wird er eifersüchtig sein... er wird dich für sich selbst haben wollen.« Geoff lachte leise. »Wir sollten uns überlegen, was wir machen können, wenn er hier ist. Dinge, die dir auch gefallen.«
»Willst du die Zeit nicht lieber alleine mit deinem Freund verbringen?« Unsicher biss er sich wieder auf die Unterlippe.
»Ich will Zeit zusammen mit meinem Liebhaber und meinen Freund verbringen. Ich dachte, zusätzlich zum Reiten können wir auf dem Lake Michigan Boot fahren gehen oder vielleicht wieder zum Wandern und Schwimmen in den State Park, wenn Raine will. Was meinst du?«
Eli schloss die Tür zur jetzt sauberen Box. »Ich glaube, wir werden viel Spaß haben. Was ich mich aber die ganze Zeit schon frage... Raine kann reiten?« Geoff schüttelte den Kopf und Eli lächelte verschmitzt. »Das könnte interessant werden, einem Stadtkind das Reiten beizubringen.«
Geoff grinste zurück, streckte seine Hände nach Elis aus und ging mit ihm im Arm
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