Liebe geht auch einfach
Tonfall. Viele kleine Bewegungen des Gegenübers – Gesten, Verhaltensweisen und feine Nuancen der Stimme – nehmen wir auch unbewusst wahr. Alle diese Signale werden rasend schnell aufgenommen und in der rechten Gehirnhälfte verarbeitet. In diesem Bereich des Gehirns sitzen auch die Intuition und das bildliche Verstehen. Das heißt wir verarbeiten die Art und Weise, wie etwas gesagt wird, schneller als das, was gesagt wird.
Ebenso schnell erfassen wir, wenn uns jemand zu nahe kommt. Wir haben ein Gespür für den passenden Abstand. Nur wenige Menschen lassen wir bis auf zehn, zwanzig Zentimeter an uns herankommen.
Die Signale des Körpers wirken fünfmal stärker als Worte.
Am wohlsten fühlen wir uns im Gespräch, wenn wir einen Abstand von etwa einem Meter von unserem Gesprächspartner haben. Das ist der Fall, wenn wir uns beispielsweise an einem Tisch gegenübersitzen.
Je größer der Raum ist, den ein Mensch für sich beansprucht, desto größer auch die Macht, die er hat oder haben will. Untersuchungen zeigen, dass Männer gewöhnlich mehr Raum einnehmen als Frauen.
So sieht man beispielsweise in der U-Bahn viele Männer breitbeinig dasitzen, während Frauen die Beine geschlossen halten und sich eher klein machen. In der gemeinsamen Wohnung zeigt sich die raumgreifende Tendenz dadurch, dass der eine mehr, der anderen weniger Dinge herumliegen hat. Dieses »Revierverhalten« ist Teil der Kommunikation. Hier möchte sich der eine auf Kosten des anderen mehr Raum und Macht verschaffen.
Der Körper sendet Signale
Die Körpersprache ist zum Großteil genetisch verankert, einiges wird auch erlernt. Körpersprache wird intuitiv und schneller verarbeitet als Worte. Sie dient dazu, menschliche Beziehungen zu regulieren. Wenn sich der Chef beispielsweise bei einer Besprechung erhebt und im Stehen weiterredet, will er dadurch seine Autorität unterstreichen. Für ein Gespräch zwischen Partnern ist es wichtig, dass sich beide auf der gleichen Ebene befinden. Also setzen Sie sich hin, wenn auch Ihr Gesprächspartner sitzt.
Jeder Mensch ist in der Lage, körpersprachliche Signale zu interpretieren. Mit ineinander verschränkten Armen zeigen wir unsere Abwehr.
Werden außerdem die Beine übereinandergeschlagen, verstärkt das noch die Abwehrhaltung – keine gute Voraussetzung für ein offenes Gespräch. Wenn Sie Ihrem Gegenüber dagegen Ihre volle Aufmerksamkeit schenken wollen, dann öffnen Sie nicht nur Ihre Ohren, sondern auch Ihre Körperhaltung.
Sie sitzen aufrecht, wenden sich ihm zu und haben die Arme geöffnet.
Was der Mensch sagt, ist das eine.
Worte können lügen. Doch wie er etwas sagt, entzieht sich häufig seiner Kontrolle. Der Körper ist ein schlechter Lügner. Wenn ein Mensch daher eine Lüge erzählt, passiert es nur allzu leicht, dass ihn sein Körper überführt. Lügen am Telefon werden lange nicht so schnell entlarvt.
Wenn jemand lügt, können wir das unter anderem daran bemerken, dass er oder sie einem Augenkontakt ausweicht, auf den Boden schaut, sich die Nase reibt oder unsicher lächelt, auch wenn es nichts zu lächeln gibt. Woran wir es genau festmachen, können wir meist nicht ausdrücken. Jeder von uns hat hierbei sein eigenes Gespür entwickelt. Eheleute ahnen, wenn ihr Partner sie anschwindelt, Mütter merken es, wenn ihre Kinder flunkern, Führungskräften entgeht nicht, wenn sie im Meeting belogen werden, Fernsehzuschauer enttarnen die Lügen von Politikern und selbst Hundebesitzer bemerken, wenn ihr Vierbeiner etwas ausgefressen hat.
Woran genau wir es bemerken, können wir meist nicht beschreiben.
Fakt ist, dass der Mensch in der Lage ist, die kleinsten körperlichen Signale, die der andere aussendet, aufzunehmen und meist unbewusst zu deuten. Hinzu kommt das, was wir gewöhnlich als Intuition beschreiben: ein Bauchgefühl oder eine Vorahnung, die uns signalisiert: »Hier stimmt irgendetwas nicht!«
Unsere Deutung der Körpersprache führt auch dazu, dass wir jemanden schon bei der ersten Begegnung innerhalb weniger Sekunden sympathisch oder unsympathisch finden.
Diese erste Begegnung ist in den meisten Fällen ausschlaggebend dafür, ob es überhaupt zu einer zweiten Begegnung kommt, denn wie das Sprichwort sagt, für einen schlechten ersten Eindruck gibt es selten eine zweite Chance.
Lassen Sie Taten sprechen
Nicht nur der Körper, auch Taten sagen manchmal mehr als Worte.
Wenn Sie Ihre Partnerin abends mit einem liebevoll gekochten Essen erwarten, wenn Sie Ihrem
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