Liebe geht auch einfach
Partner morgens den Kaffee ans Bett bringen, drücken Sie dadurch ebenso Ihre Zuneigung aus wie durch Worte.
Wer dagegen selbst kleine Wünsche seines Partners ignoriert, wer so gut wie gar nichts für den anderen tut, drückt eher seine Missachtung aus.
Lassen Sie daher Ihre Taten sprechen! Handeln oder Nichthandeln sind insofern Teil der nonverbalen Kommunikation. Die Art und Weise, wie jemand einen Tisch deckt, kann vielerlei ausdrücken: Stellt er jeden Teller sorgfältig ab, legt das Besteck akkurat daneben und lässt sich ausgiebig Zeit, drückt seine Art und Weise Achtsamkeit oder sogar Freude aus. Macht er es hingegen lustlos, stellt die Teller einfach irgendwo hin, legt das Besteck unsortiert daneben, so spricht dieses Handeln eine Sprache der Missachtung oder sogar der Wut.
Wenn sich allerdings zu einer liebevollen Geste – etwa einem Schulterklopfen – eine wütende Äußerung gesellt, sich also Handlung und Worte widersprechen, so verwirrt das unsere Wahrnehmung. Wir wissen nicht mehr, wem wir mehr Glauben schenken sollen: der Handlung oder den Worten. Wir merken nur: Hier stimmt etwas nicht. In der Tat, die Situation ist inkongruent, das heißt widersprüchlich und nicht deckungsgleich. Bitten Sie in einem solchen Fall um Klärung.
Es ist nicht so wichtig, was man macht. Wichtiger ist, wie man es macht.
Viele Männer neigen in ihrer Beziehung dazu, wenige Worte zu verlieren. Zumindest gilt das für die Zeit nach der erfolgreichen Werbung um eine Partnerin – in dieser Phase sind selbst wortkarge Männer verbal meist sehr aktiv. Danach aber lassen sie lieber Taten sprechen und drücken ihre Gefühle mehr durch ihr Verhalten aus. Dass er ihr beispielsweise beim Frühstück den Kaffee eingießt, kann ebenso ein Beweis für seine Liebe sein, wie wenn er ihr das mit Worten sagt. Überhaupt, dass er mit dieser Frau zusammenlebt, bedeutet doch, dass er sie liebt. Wozu braucht es da noch Worte!
Viele Frauen dagegen wollen es immer noch mal hören, dass der Partner sie liebt. Sie brauchen die verbale Bestätigung. Und da sich die Männer meist schwer tun, ihre Gefühle in Worte zu fassen, tut sich ein Konflikt auf. George Snell, Medizin-Nobelpreisträger 1980, erklärt das folgendermaßen: »Nur im weiblichen Gehirn bestehen unmittelbare neuronale Verbindungen zwischen Gefühls- und Sprachzentrum.« Eine mögliche Erklärung dafür, dass es Männern schwerfällt, ihre Gefühle auszudrücken.
Frauen reden anders – Männer auch
Dass Männer und Frauen unterschiedlich kommunizieren, ist hinreichend bekannt. Die nonverbale Kommunikation scheint dabei kein vorrangiges Problem zu sein. Aber auf der verbalen Ebene kommt es immer wieder zu Missverständnissen, die man mit einer gewissen »Fremdsprachenkenntnis« vermeiden kann, damit sie zu einem besseren Verständnis des Partners oder der Partnerin führen.
Für Frauen sind Gespräche ein Zeichen von Bindung und Intimität.
Untereinander kommunizieren sie auf gleicher Ebene. Man spricht hier von horizontaler Kommunikation.
»Ich kann das nachvollziehen« oder »Ich verstehe nur zu gut, wie du dich fühlst« drückt ihr Mitgefühl und ihre Empathie aus. Sie wollen damit auch kundtun, dass jeder Gesprächspartner gleichberechtigt ist und sich alle auf gleicher Augenhöhe befinden. Ziel dieser Art von Kommunikation ist, dem Gegenüber Verständnis anzubieten und Gemeinsamkeiten mit ihm herzustellen, sowie durch ein Gespräch engere Beziehungen zu knüpfen.
Dass Frauen mehr reden als Männer, scheint außer Frage. Sie sind Meisterinnen im Smalltalk und zeigen damit ihre Verbundenheit und ihr Interesse an den anderen. Dabei ist zweitrangig, worüber gesprochen wird. Das Gespräch an sich ist für sie eine Art zwischenmenschliches »Schmiermittel«.
Männer kommunizieren eher von oben nach unten und umgekehrt; man nennt das vertikale Kommunikation. Besonders gut kann man das in einer reinen Männerrunde beobachten. Die Gesprächspartner konkurrieren miteinander und verstehen das Gespräch als eine Art Wettkampf, in dem sie ihre Position bestimmen und Hierarchien festlegen. Wer unten bleibt, hat verloren.
Um als Sieger aus einem Gespräch herauszugehen, begeben sich Männer daher gern in Opposition und legen es darauf an, das letzte Wort zu haben.
Wie gesagt, die weibliche Botschaft »Ja, das kenne ich auch!« will gleiche Augenhöhe herstellen und Verständnis signalisieren. Das Dilemma dabei ist: Der Mann will konkurrieren und fühlt sich durch eine
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