Liebe im Spiel
mit eisgekühlter Krabbensuppe, gefolgt von Hühnchen in Mango und Ingwer, das fast auf der Zunge verging. Und das Dessert aus in Rum gebackenen Bananen mit Kokosnuss-Sorbet war unwiderstehlich.
Der leichte, perlende Champagner passte vorzüglich zu diesem köstlichen Essen, aber Natasha trank nur wenig. Oft genug hatte sie erlebt, wie Alkohol das Urteilsvermögen von Menschen beeinträchtigt hatte, und sie wusste, heute Abend brauchte sie einen klaren Verstand.
“Du scheinst ziemlich bekannt zu sein”, sagte sie. Sie hatte leicht amüsiert bemerkt, welche Aufmerksamkeit ihr Tisch auf sich zog. “Die Nachricht von deinem Gewinn hat sich herumgesprochen.”
Hugh lachte. Es störte ihn nic ht im Geringsten, dass man ihn so unverblümt anstarrte.
“Also, wenn du kein Berufsspieler bist, womit verdienst du dann deinen Lebensunterhalt?”
fragte sie ihn neugierig.
“Ich bin im Baugewerbe tätig.”
“Und wo hast du das Pokerspielen gelernt?”
“In einem Schnellkurs von einigen Kumpels auf der Baustelle”, antwortete er leicht belustigt. “Wir haben um Streichhölzer gespielt. Ich sag dir, diese Kerle und eine Packung Svan Vesta lassen deine High-Rollers wie eine Gruppe Sonntagsschullehrer dastehen.”
Natasha musste mit ihm lachen. Sie hielten das Gespräch mühelos in Gang. Natasha erzählte ihm von der Geschichte der Insel, von den Vögeln, die in den Bäumen der Steilhänge lebten, von der Aktion zur Rettung der Korallenriffe.
Aber sie wusste, sie durfte nicht zu locker werden, trotz der leisen, schwermütigen Rhythmen, die der Wind über die ruhige Oberfläche des Wassers hinwegtrug, das nun dunkel dalag unter dem Sternenzelt. Sie hatte Hughs Einladung aus einem ganz bestimmten Grund angenommen und nicht nur des Vergnügens wegen, zu beobachten, wie der flackernde Schein des Kerzenlichts auf dem Tisch zwischen ihnen die harten Linien seines Gesichts weicher erscheinen ließ, oder ihn lächeln zu sehen und seinem fesselnden Blick zu begegnen.
Aber sie wartete, bis der Ober ihren Kaffee gebracht hatte, bevor sie das Thema anschnitt.
“Also …” Sie rührte etwas Sahne in das dunkle, aromatische Getränk. “Ich habe mit dir zu Abend gegessen - jetzt ist es Zeit, dass du deinen Teil der Vereinbarung einhältst. Was hat dich nach Spaniard’s Cove geführt?”
Er lachte, dieses müde, spöttische Lachen. “Lass uns zuerst tanzen”, erwiderte er, stand auf und hielt ihr die Hand hin.
Sie zögerte, kämpfte darum, der Versuchung zu widerstehen, noch einmal in diesen starken Armen gehalten zu werden. “Nun … aber nur kurz”, räumte sie ein. “Dann reden wir.”
“Dann reden wir.”
5. KAPITEL
Hugh war ein guter Tänzer. Bereitwillig ließ sie sich von ihm zu den beschwingten Melodien der Steelband führen. Seine Hand lag locker auf ihrem Rücken.
Eine Weile tanzten sie so, dann kam ein Sänger heraus und begleitete die Band, und der Takt wurde schneller. Die kleine Tanzfläche war bald überfüllt von jungen Leuten, die sich aufreizend im Rhythmus der Musik bewegten. Hugh nahm ihre Hände, und sein herausfordernder Blick schien sie aufzufordern mitzumachen. Sie zögerte, sah sich nach einem Fluchtweg um, aber es wäre schwierig gewesen, durch diese Menge zuckender, schwingender Körper hindurch zum Tisch zurückzukommen.
Außerdem sollte er nicht denken, dass sie so nicht tanzen könnte. Es war eine Sache, das Image der kühlen Blonden zu pflegen, und es war eine ganz andere, für steif und unbeholfen gehalten zu werden.
Also ließ sie die Hüften schwingen und war sich sehr wohl bewusst, wie die dünne Seide ihres Kleids bei jeder Bewegung ihre sanften Kurven betonte. Vergnügt erwiderte sie sein Lächeln und freute sich über den überraschten Ausdruck, der kurz über sein Gesicht huschte.
Lag es nur am Gedrängel, dass er ihr plötzlich näher kam und sein Oberschenkel kurz und aufreizend ihren berührte? Sie neigte den Kopf zurück, als sie seinem herausfordernden Blick begegnete, schmiegte sich an ihn und spürte den treibenden Rhythmus der Musik in ihrem Blut pulsieren. Eine heiße Welle der Erregung jagte durch ihre Adern. Sie wusste, es war gefährlich, ein solches Feuer zu schüren, das sie entfacht hatte, doch sie fühlte sich sicher inmitten der tanzenden Menge.
Sicher im Augenblick, aber später …? warnte sie die innere Stimme der Vernunft.
Die Band spielte schwungvoll weiter, bis einige Leute erschöpft aufgaben. Dann, als der Mond am samtenen, dunklen Himmel
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