Liebe im Spiel
Schwester, die großen Semesterferien mit einem Freund in Amerika zu verbringen. Peter war immer ein vernünftiger Junge gewesen, deshalb ließ Margaret ihn gern in die Staaten gehen.”
Natasha nickte und hörte aufmerksam zu.
“Sie verbrachten eine Zeit bei den Eltern seines Freundes in New York, dann beschlossen sie, herumzureisen und sich das Land anzusehen, bevor sie nach England zurückkehren wollten. Sie landeten in Miami.”
“Oh …” Natasha hatte das Gefühl, als wüsste sie, was jetzt kam.
“Eines Abends”, fuhr Hugh fort, “gingen sie in einen Klub, nur um was zu trinken und eine Partie Poolbillard zu spielen. Am Tresen kamen sie mit einem Typen ins Gespräch.
Vermutlich hat er sich ihnen gegenüber ziemlich kaltschnäuzig gezeigt und großspurig mit dem einen oder anderen Namen angegeben. Darauf bildeten sie sich etwas ein. Sie tranken einiges zusammen, spielten ein wenig Billard - gewannen ein paar Dollar, verloren ein paar.
Dann schlug er vor, woanders hinzugehen. Sie gingen in einen anderen Klub, wo man Karten spielte. Sie spielten Blackjack, und jeder gewann ein paar hundert Dollar.”
“Und am darauf folgenden Abend kamen sie wieder”, vermutete Natasha. “Und gewannen erneut.”
“Genau. Sie hatten eine bemerkenswerte Glückssträhne. An vier aufeinander folgenden Abenden verließen sie den Klub als Gewinner. Und so beschlossen sie, ein bisschen ermutigt durch ihren neuen Freund, es mal mit Poker zu versuchen. Und was glaubst du? Sie gewannen wieder.”
“Und dann…?”
“Dann beschloss Peters Freund, seinen Gewinn zu nehmen und nach Hause zu gehen. Aber Peter blieb. Das Blatt wendete sich, und er verlor hoch, aber dieser Typ überredete ihn weiterzuspielen. Und tatsächlich gewann er wieder an den darauf folgenden Abenden.”
“Was ihn davon überzeugte, dass er nur nicht aufgeben durfte, wenn er mal eine Pechsträhne hatte, und schon hätte er wieder Glück”, warf Natasha ein. Es war der übliche Trick.
Hugh nickte. “Schließlich schlug der Typ ihm vor, ihn an einem richtig großen Pokerspiel zu beteiligen, und redete ihm ein, der geborene Pokerspieler zu sein.”
“Und wie viel hat er verloren?” fragte sie in einem Ton, der verriet, dass sie den unvermeidlichen Ausgang schon kannte.
“An die einhunderttausend Dollar. Die er natürlich nicht hatte. Deshalb schlugen sie ihn kurz zusammen und zwangen ihn so, zu Hause anzurufen und sich das Geld von seinen Eltern schicken zu lassen. Natürlich habe ich mich über ihn geärgert, aber ich habe ihm das Geld geschickt. Leider hat Peter sich zu sehr geschämt, um nach Hause zurückzukommen. Wir wussten über vier Monate nicht, wo er sich aufhielt. Dann bekamen wir einen Anruf. Man hatte ihn in New Mexiko festgenommen, nachdem er versucht hatte, eine Tankstelle zu überfallen.”
“Oh…”
“Er hatte seit drei Tagen nichts mehr gegessen. Er hatte ein Stück Rohr in der Tasche, tat so, als wäre es ein Gewehr, und versuchte, zwei Schokoriegel und eine Dose Bier zu klauen.”
“Der arme Junge.” Natasha seufzte vor Mitleid. “Und der Mann, den sie in Miami kennen gelernt hatten, ist Lester, wie ich vermute?”
Er warf ihr einen fragenden Blick zu. “Du scheinst nicht überrascht zu sein.”
“Das bin ich auch nicht”, gestand sie. “Bei ihm rechne ich mit solchen Dingen. Aber du sagtest, ich sei in die Sache verwickelt”, fügte sie hinzu und sah ihn stirnrunzelnd an.
“Du nicht direkt - das Kasino”, erklärte er mit grimmigem Lächeln. “Das fand ich heraus, als ich nach Miami kam, um Nachforschungen anzustellen. Dort traf ich einen Kriminalbeamten, der mir sehr geholfen hat. Er erzählte mir von seinem Verdacht, dass irgendjemand - und wir fanden gemeinsam heraus, dass es Lester sein könnte - Geld wäscht, und zwar für Leute, die an ziemlich schmutzigen Geschäften beteiligt sind.”
“Tony”, stieß Natasha atemlos hervor. “Tony de Santo.”
Hugh sah sie scharf an. “Dieser Name wurde erwähnt.”
“Er ist ein Freund von Lester.” Sie schauderte, als sie daran dachte, wie er sie betatscht hatte. “Aber was hat das mit deinem Neffen zu tun?” fragte sie verblüfft.
“Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber ich vermute, dass Lester, wenn er tatsächlich für diese Typen Geld wäscht, manchmal versucht war, ein bisschen mehr als die ihm zustehenden Prozente zu nehmen. Und es könnte ihn in eine verzweifelte Lage gebracht haben, als er herausfand, dass er ihnen dieses Geld zurückzahlen
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