Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
Vom Netzwerk:
machen?«
    »Nein. Ich dachte nur, wenn du ohnehin eine trinkst …«
    »Nun, dann denk noch mal nach«, sagte Wendy. »Ich bin keine Dienerin.«
    »Okay, okay.« Er ergriff energisch den Kessel. »Dann habe ich vermutlich wenigstens etwas zu tun.«
    »Du bist wirklich angespannt, oder?« Wendy betrachtete ihren gut aussehenden Mieter nachdenklich. »Es ist Nancy, nicht wahr? Ich hätte wissen müssen, dass sie dir gefällt.«
    Max war aufgebracht, aber er bemühte sich, es mit einem Lachen abzutun. »Sie ist hinreißend. Rufa ebenso. Natürlich habe ich das bemerkt.«
    »Geh nicht hin und verdirb alles.«
    »Um Gottes willen, Wendy, gib mir eine Chance«, fauchte er. »Was erwartest du, wenn du zwei flammenhaarige Göttinnen ins Haus bringst? Willst du mich wegen Sabberns zwangsräumen?«
    »Du weißt, was ich meine. Sie sind hier, um Geld zu heiraten.«
    »Und ich halte sie davon ab?«
    Wendy lächelte. Die unangestrengte Intensität von Max’ Sexualität erinnerte sie an die Aura des großen Mannes. »Es wäre kein Problem, wenn Nancy nicht so sehr auf dich abfahren würde.«
    Er grinste. »Meinst du?«
    »Sie bräuchte nur ein kleines bisschen Ermutigung, um sich schrecklich in dich zu verlieben.«
    »Ein kleines bisschen, hm? Danke, Wendy.«
    Sie lachte wider Willen. »Du bist furchtbar. Ich meine nur, dass du sie nicht ablenken sollst, wenn du es nicht – du weißt schon – ernst meinst.«
    Max reichte ihr einen Becher unzulänglich gezogenen Tee und warf sich in einen Sessel. »Meinen sie diese Hochzeitssache ernst?«
    Wendy trank ihren Tee. »Allerdings, und ich kann nicht sagen, dass es mir gefällt. Die ganze Familie braucht dringend Geld. Aber ich sähe es viel lieber, wenn sie aus Liebe heiraten würden.«
    »Warum können sie sich nicht einfach nur verlieben? Warum muss es gleich eine verdammte Heirat sein?«
    »Der große Mann war ein großer Fan der Ehe.«
    Max schnaubte. »Anscheinend, weil er dadurch eine gute Ausrede dafür hatte, sich nicht zu einer seiner Freundinnen bekennen zu müssen.«
    Sie musste zugeben, dass da ein Körnchen Wahrheit daran war. Aber sie durfte nicht zulassen, dass Max glaubte, das sei das ganze Bild. »Nein, er hat wahrhaft an eine lebenslange Bindung an einen Menschen geglaubt. Und Rose war dieser Mensch. Das habe ich immer gewusst.«
    »Worum ging es dann für dich?«, fragte Max. »Wie konntest du dich in ihn verlieben, wenn du wusstest, dass er dich letztendlich fallen lassen würde?«
    »Der Mann hat mich nie fallen gelassen«, sagte Wendy. Ihre Lippen umschlossen mit einem verträumten, wehmütigen Lächeln den Rand ihres Bechers. »Das hat er niemandem angetan. Er hatte einfach so wunderbaren Anteil am Leben.«
    Sie wusste, dass sie es Max niemals verständlich machen könnte. Sie beschwor im Geiste eine der verschlossenen Erinnerungen herauf, die sie nie mit jemandem geteilt hatte.
    Der große Mann lag an einem milden Nachmittag im Spätfrühling auf dem Rücken auf der Wasserwiese, an dem kleinen Fluss in Melismate. Wenn sie die Augen halbwegs schloss, konnte sie ihn genau sehen – die Arme hinter dem Kopf verschränkt, sein wunderschönes Profil zum lächelnden blauen Himmel hinaufgewandt.
    Er sagte: »Du hast eine Sehnsucht nach Poetischem, Wendy. Du wirst niemals glücklich werden, wenn du dieses Stückchen Poesie nicht aufrechterhältst.«
    Sie saß neben ihm im hohen Gras. »Was meinst du damit? Wie soll ich das tun?«
    »Lass dich einfach so nahe wie möglich an dem Ort nieder, an dem du wirklich sein willst.«
    »Oh.« Dies war der Ort, an dem sie für immer sein wollte, an diesem Fleckchen Sonne und Heiterkeit.
    Der Mann sagte: »Ich meine es ernst, Liebling. Die Menschen sind zu Unrecht enttäuscht vom Leben, wenn sie das Gefühl haben, sie hätten von etwas nicht genug bekommen. Selbst fünfundzwanzig Prozent dessen, was man wirklich will, sind besser als hundert Prozent von etwas, was man eigentlich nicht wollte.«
    Es war eine schwer zu erklärende Philosophie – etwas in der Richtung, dass es besser sei, geliebt und verloren zu haben, als niemals geliebt zu haben. Die Menschen waren nicht immer dieser Meinung. Wendy hatte es jedoch als richtig empfunden. Hätte sie die Wahl zwischen der Heirat mit einem gewöhnlichen Mann oder ihrem Anteil am Ultimativen Mann gehabt, hätte sie jederzeit den Anteil gewählt. Den großen Mann zu lieben hatte ihr die Flügel verbrannt, aber sie war lieber eine Reflexzonen-Masseurin mit verbrannten Flügeln als eine

Weitere Kostenlose Bücher