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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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gewöhnliche Frau ohne jegliche Flügel.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Max zu. »Ich weiß nicht, was du gegen die Ehe hast. Willst du nicht auch eines Tages heiraten?«
    Er zuckte die Achseln. »Eines Tages. Ich werde erst gefährdet sein, wenn ich eine Jüdin kennen lerne.«
    »Warum?«
    »Überleg mal«, schlug Max gereizt vor.
    »Oh, natürlich. Weil du selbst Jude bist.«
    »Ja, Frau Einstein. Und wenn ich jemand anderen als eine Jüdin heirate, wird meine Mutter einen Nervenzusammenbruch erleiden.« Er lächelte verbittert. »Du brauchst dir also keine Sorgen darüber zu machen, dass ich das Hochzeitsspiel der Waspy Hastys verderben werde. In Ordnung?«
    »Ich versuche nur, auf sie aufzupassen.« Wendy fragte sich, warum er so mürrisch war.
    »Ruhe auf den billigen Plätzen!« Roshan sprang mit einem theatralischen Satz in den Raum. »Es ist an der Zeit, dass ihr atemlos meine Kunstfertigkeit bestaunt.« Er trat beiseite, um Nancy und Rufa hereinzulassen.
    Die Mädchen lächelten und mussten lachen, wann immer sie einander ansahen, triumphierten aber in ihrer Verwandlung.
    Max und Wendy betrachteten sie schweigend.
    Wendy atmete zitternd aus. »Ihr seid beide fabelhaft. Oh, wenn der große Mann euch jetzt nur sehen könnte – seine Seidenprinzessinnen …«
    Rufa trug ein leger geschnittenes schwarzes Kostüm über einem dünnen cremefarbenen Seidenpullover. Ihr Haar hing offen herab. Sie wirkte makellos schön, atemberaubend kostspielig und irgendwie insgesamt weicher – weniger steif, sanfter und engelhaft. Die wahre Offenbarung war jedoch Nancy. Sie trug eine taillierte steingraue Jacke und einen langen schwarzen Rock. Keine Titten und Zotteln mehr – die neue Nancy besaß Brüste, die sich nicht bewegten, und ihr schamlos widerspenstiges Haar war zu einem französischen Zopf zusammengenommen. Sie wirkte immer noch lebensvoll und sinnlich, trug aber nicht mehr insgesamt den Stempel »Flittchen«. Sie war unglaublicherweise eine perfekte Lady.
    Max, der sie mit leichter Verärgerung ansah, erhob sich. »Gott, was hat er mit dir gemacht?«
    »Gefällt es dir nicht?«, fragte Nancy.
    »Natürlich gefällt es ihm.« Rufa strahlte, fast mit der relativen Leere auf ihrem Bankkonto versöhnt. »Du bist sensationell. Prinzen und Herzöge werden übereinander stolpern, um dich zu heiraten.«
    »Ich kann natürlich nicht den ganzen Erfolg für mich beanspruchen«, sagte Roshan. »Das Blut setzt sich durch. Ich musste nur ein wenig des Beschlags wegreiben.«
    Nancy lachte. »Charmant.« Sie sah Max an, und es war offensichtlich, dass er fasziniert war.
    »Nun, jetzt glaube ich es«, verkündete Wendy. »Ich hatte meine Zweifel, als ich zuerst davon hörte, aber ich kann mir wirklich vorstellen, Lady Sheringham und Mrs. Durward gegenüberzustehen.«
    Nancy grinste Rufa an. »Keine Sorge, Eure Ladyschaft. Wenn wir Euch auf Eurem Schloss besuchen, werde ich Tiger draußen in der Gosse schlafen lassen.«

Kapitel Sieben
    Roshan platzte unmittelbar in die Küche, ohne innezuhalten und seinen grauen Paul-Smith-Mantel in Fischgrätmuster auszuziehen, um ihnen die großartige Neuigkeit mitzuteilen: Kaum eine Woche nach Auswahl der Zielpersonen hatte er eine geeignete Gelegenheit aufgetan. Der Pianist Radu Lupu gab in Sheringham House ein Konzert, zugunsten der Rheumatoid Arthritis Fellowship. Sheringham House, in Kensington, war die Londoner Residenz des Earl Sheringham. Die Eintrittskarten waren unerschwinglich teuer und seit Monaten ausverkauft, an Freunde und Verwandte des Komitees. Roshan war es aber gelungen, sich einen raren Presseausweis zu beschaffen.
    »Glücklicherweise kenne ich die Pressefrau vom College«, sagte er fröhlich. An Max gewandt, fügte er hinzu: »Es war Hermione Porter, ausgerechnet.«
    Max nickte. »Reich und doof. Das passt.«
    »Stimmt, sie ist doof. Sie glaubte mir, als ich ihr sagte, ich sei Musikkritiker. Ich führe sie am Tag vor dem Konzert zum Essen aus und bete zu Gott, dass sie mich nicht überprüft und herausfindet, dass ich nur ein Lohnschreiber für Modeseiten bin – genau die Art Gesindel, die sie fern halten soll.« Roshan rauschte aus dem Raum, um seinen kostbaren Mantel nun vorsichtig auf einen gepolsterten Bügel zu hängen. Als er wieder hereinkam, rief er: »O Gott, was ist das? Darf ich meinen Augen trauen? Nancy kocht?«
    Max und Rufa saßen am Tisch und beobachteten das ungewöhnliche Spektakel. Rufa wirkte unbehaglich, umklammerte eine Tasse Pfefferminztee,

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