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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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anderen ›Runtersteigen‹ als dem die Treppe hinab wissen.«
    Sie streckte mit klingenden Armreifen eine Hand aus, um Rufas Uhr zu sich zu ziehen. »Das Bad gehört mir. Ich gehe zum Abendessen zu den Dents.«
    »Lassen sie dich jetzt tatsächlich ins Haus?«, fragte Rufa.
    Nancy erhob sich von dem zerschlissenen Teppich vor dem Kamin und streckte sich genüsslich. Ihre enge schwarze Strickjacke spannte über der Brust und rutschte dann hoch, sodass ihr Nabel zum Vorschein kam. Nancys Kleider schienen häufig kurz vor dem Auseinanderfallen.
    »Es wird unglaublich langweilig werden, aber es ist eine wichtige Angelegenheit. Dank meiner unermüdlichen Anstrengungen wartet unter dem Baum der Dents ein fabelhaftes Geschenk auf mich.«
    »Du Glückliche«, murrte Selena. »Was ist es?«
    »Ma Dent fragte mich, ob ich etwas Besonderes haben möchte. Ich sagte sicher und erklärte ihr genau, wo sie es fände.« Sie lächelte zu ihren Schwestern hinab und genoss deren Spannung. »Es ist ein märchenhaftes Outfit, in Regenbogentüll …«
    »Oh, Nancy …«, rief Lydia begeistert.
    »… das einen Rock, der unten absteht, Flügel, einen glitzernden Zauberstab und ein Diadem umfasst.«
    »Du bist ein Schatz.« Lydia musste fast weinen. »Sie wird im siebten Himmel sein.«
    Rufa strahlte. »Das wird Linnets großer Tag. Du bist wirklich ein Schatz, Nance.«
    »Ich wünschte nur, sie hätten es größer gefertigt«, sagte Nancy. »Dann könnte ich den Zauberstab schwingen und die Dents interessant machen. Im Namen der Menschlichkeit, trinkt nicht allen Wein aus, während ich fort bin – das Haus des Arztes ist verdammt knochentrocken.« Sie warf Rufa einen berechnenden Blick zu. »Kann ich mir dein Auto ausleihen?«
    »Nein, kannst du nicht«, erwiderte Rufa scharf. »Zum letzten Mal – nicht bevor du den Führerschein hast. Und außerdem hat es Roger.«
    »Na gut, es war einen Versuch wert.« Als Nancy den Raum schon halbwegs verlassen hatte, drehte sie sich noch einmal um und fügte hinzu: »Was ich auch in Bezug auf deine Idee denke, Schätzchen. Ich habe das Gefühl, ich wäre absolut phantastisch im Hochzeitsspiel.«

Kapitel Zwei
    Rufa hörte die leise, weinerliche Stimme ihrer Mutter, als sie die riesige Küche betrat. Rose Hasty saß neben dem Herd, ihre mit Tesafilm geflickte Lesebrille auf der Nasenspitze, ein abgegriffenes Paperback in der Hand und Linnet auf den Knien.
    »›Möge man das wahrhaft von uns behaupten können, und zwar von uns allen! Und daher, wie Tiny Tim bemerkte …‹«
    Ihre Stimme schwankte und verklang.
    Linnet beendete den Satz für sie. »›Möge Gott uns segnen, jeden einzelnen!‹« Sie wand sich von Roses Knien. »›Ende.‹«
    Rose schloss das Buch und lehnte sich mit lautem Schniefen in ihrem Sessel zurück. »Mein Gott, diese Gefühlsergüsse!«
    »Nun, wenn du Dickens liest«, sagte Rufa.
    »Ich weiß. Ich muss verrückt sein.«
    Rose war fünfzig: eine ehemalige Schönheit, doch Schönheit verliert sich schnell. Die helle Haut um ihre Augen bildete ein Netzwerk von Falten. Schlaffe Haut hing von ihrem Kinn herab, und ihre wirren Locken entarteten zu einem muffigen Pfeffer-und-Salz-Bausch. Man konnte jedoch immer noch die Umrisse des wunderbaren Blumenkindes erkennen, das den großen Mann bei einem schlammigen Rock-Festival vor dreißig Jahren unten im West Country eingefangen hatte.
    »Ich habe den Kessel schon aufgesetzt«, sagte sie. »Mach uns einen Tee, sei so lieb.«
    »Ist Roger noch nicht zurück?«
    Roger war Roses Lebensgefährte und der Nutzlose Mann im Haus, seit der große Mann selbst gestorben war. Er war vor zehn Jahren zufällig in Melismate aufgetaucht und teilte seitdem Roses Bett. Der große Mann, der froh darüber war, dass Roses Bett anständig belegt war, mochte ihn mit der Zeit. Und sie hatten alle von seinem sehr kleinen Privateinkommen profitiert.
    »Er ist zu Ran rübergegangen«, sagte Rose. »Dort herrscht offensichtlich eine Krise.«
    Linnets Stimme schwebte unter dem großen, uralten Küchentisch hervor. »Die alte Nutte aus dem Buchladen hat ihn verlassen. Er hat angerufen und geweint, und ich habe ihm gesagt, es täte mir nicht Leid.«
    Rufas Anstandsgen zuckte unangenehm berührt zusammen. Es war absolut sinnlos, jemanden hier daran zu erinnern, dass kleine Kinder stets die Ohren spitzten. Verlegenheit war ihnen allen fremd.
    »In zwanzig Minuten ist es Zeit fürs Bett, Süße«, sagte sie.
    Linnet murrte ärgerlich. »Nein! Ich habe in meinem

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