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Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Liebe in getrennten Betten (German Edition)

Titel: Liebe in getrennten Betten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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Mutter abgeben würde.
    Nick zog ein Gesicht. „Du musst dir mal jemanden nehmen, der dir im Haushalt hilft“, meinte er.
    Sie stellte ihre Tasche auf dem Sofa ab. „Im Augenblick bin ich nicht allzu empfänglich für solche Ratschläge“, entgegnete sie.
    Nick entschuldigte sich für seine Bemerkung. Dann schlug er vor: „Am besten wir bringen es gleich hinter uns“, und holte die Packung mit dem Schwangerschaftstest aus der Tasche seiner Lederjacke.
    „Wir?“ Der Mann hatte Nerven. Was in den nächsten Monaten an Strapazen und Qualen auf sie zukam, wenn der Test so ausging, wie sie es erwartete, konnte er ihr beim besten Willen nicht abnehmen. Und selbst ein so hartgesottener Mann wie er würde nach den ersten fünf Minuten Wehen kapitulieren. Zoe wusste, was das bedeutete. Die Geburt ihrer drei letzten Geschwister hatte sie miterlebt, da es Hausgeburten gewesen waren, die letzte davon sogar direkt an der Seite ihrer Mutter. Es war der reine Horror gewesen. Sie nahm ihm den kleinen Karton ab. „Ich verschwinde dann mal ins Badezimmer … Ich habe Angst.“
    Nick legte ihr seine große, kräftige Hand auf die Schulter und meinte: „Wir stehen das gemeinsam durch. Ich halte zu dir, egal was jetzt dabei herauskommt.“
    Zoe wunderte sich nicht zum ersten Mal darüber, dass ein Kerl, der so durch und durch Mann war wie Nick, gleichzeitig so liebevoll und fürsorglich sein konnte. Sie war sie sich völlig sicher, dass er sie nie im Stich lassen würde. Auch jetzt nicht.
    „Na gut, also los!“, meinte sie schicksalergeben. Mit klopfendem Herzen betrat sie das Bad und schloss die Tür hinter sich ab. Vor lauter Aufregung rebellierte ihr Magen. Mit zitternden Händen öffnete sie die Verpackung und leerte sie auf der Ablage neben dem Waschbecken aus.
    „Bitte, lieber Gott, lass das Ergebnis negativ sein“, flüsterte sie vor sich hin.
    Nicht weniger als drei Mal las sie sich die Gebrauchsanweisung durch und befolgte sie dann mit sklavischem Gehorsam Wort für Wort, um ja nichts falsch zu machen. Im Grund war es ein vollkommen simples Verfahren – viel zu simpel für die fatalen Folgen, die sich daraus ergeben konnten.
    Nur fünf Minuten später, nachdem sie den Beipackzettel noch einmal von der ersten bis zur letzten Zeile studiert hatte, bekam sie das Ergebnis.
    Unruhig marschierte Nick unterdessen im Wohnzimmer auf und ab und fragte sich, was Zoe eigentlich die ganze Zeit trieb. Zwanzig Minuten hatte sie sich jetzt schon im Badezimmer eingeschlossen, und er hatte weder ein Lebenszeichen von ihr gehört noch gesehen. Man hörte durch die Tür keine verzweifelten Wutausbrüche, keine Jubelschreie – nichts.
    So blieb ihm fürs Erste nichts anderes übrig, als seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Stoff zum Nachdenken hatte er genug. Etwa darüber, wie merkwürdig es war, dass er nur ein paar Minuten, bevor er heute nichts ahnend in Zoes Büros gekommen war, noch über eigene Kinder nachgedacht hatte. Ein wenig anders hatte er sich das schon vorgestellt, und er hatte auch nicht unbedingt an Zoe als Mutter seines ersten Kindes gedacht. Aber das Leben führte einen manchmal auf die merkwürdigsten Umwege. Oder Abkürzungen.
    Auf der Fensterbank entdeckte er ein weißes Knäuel, das regungslos in der Sonne lag und ihn aus grünen Augen gelangweilt ansah. Dexter, Zoes Katze. Nick hatte für Katzen nicht allzu viel übrig.
    Nick ließ sich auf der Couch nieder und stützte nachdenklich den Kopf in die Hände. Wenn Zoe nun wirklich schwanger war, was dann? Tatsache war, dass die Ereignisse sich derart überschlagen hatten, dass er noch nicht einmal hätte sagen können, wie er sich dabei fühlte. Im Augenblick überwog die Ungeduld, mit der er auf Zoe wartete. Und wenn sie nicht bald aus dem Badezimmer kam, würde er die Tür eintreten. So lange konnte dieser Test doch unmöglich dauern. Nick erinnerte sich daran, etwas auf der Packung von einem „Schnelltest“ gelesen zu haben.
    Endlich öffnete sich die Tür. Nick sprang auf. Er brauchte sie gar nicht nach dem Ergebnis zu fragen. Ihr blasses Gesicht und der verlorene Blick in ihren Augen sagten alles.
    „Oh weh“, meinte er nur. Dann ging er zu ihr und nahm sie sanft in die Arme. Zoe sackte regelrecht zusammen, als er sie hielt. Sie zitterte am ganzen Körper, schlang die Arme um ihn und lehnte den Kopf an seine Brust.
    Auch wenn es gewiss nicht der Augenblick war, daran zu denken, fiel Nick doch wieder einmal auf, wie wunderbar ihr Haar roch, wie wohl es

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