Liebe in getrennten Betten (German Edition)
habe zwar noch nie darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn ich ein Kind allein aufziehe, aber ich würde es tun …“
„Was für ein Quatsch! Natürlich würde ich mein Kind nie im Leben weggeben. Wenn man es einmal hat, gehört es zu einem.“
Nick kratzte sich nachdenklich das Kinn. „Du machst mich ganz konfus“, gestand er kleinlaut.
„Selbstverständlich behalte ich das Baby. Vergiss, was ich davor gesagt habe … Ich stand unter Schock, denn so war das ja nun bestimmt nicht geplant. Ich wollte kein Kind haben. Und dass ausgerechnet du der Vater sein sollst, kommt mir vollkommen abwegig vor – entschuldige, dass ich das sage.“
„Keine Ursache“, antwortete Nick, dem ein ähnlicher Gedanke selbst gekommen war.
Zoe setzte sich auf ihr Sofa, zog die Beine an und baute die Kissen um sich herum auf wie eine Wagenburg. „Meine Eltern werden mich zum Teufel jagen. Sie leben in dem Glauben, dass ich hier als gottesfürchtige Katholikin lebe, die ihre Keuschheit bis in die Ehe bewahrt und jeden Morgen in die Kirche geht. Was soll ich denen bloß erzählen?“
Nick ließ sich neben ihr nieder und legte ihr den Arm um die Schultern. Zoe zögerte einen Moment, dann lehnte sie sich an ihn und genoss das Gefühl von Wärme und Geborgenheit, mochte es auch noch so trügerisch sein. Es fühlte sich einfach gut an, so – richtig. Nick schien immer zu wissen, was sie brauchte.
„Es gibt da doch nur eine Möglichkeit“, sagte er nach einer Pause.
„Ja. Den Rest meiner Tage in Schande zu verbringen.“
Er musste angesichts ihres Sarkasmus ein wenig schmunzeln. „Nein. Wir müssen heiraten.“
Mit einem Ruck richtete Zoe sich auf. „Heiraten? Hast du den Verstand verloren?“
Er musste zugeben, dass ihre Frage nicht ganz unberechtigt war. Vielleicht drehte er ja tatsächlich allmählich durch. Aber von solchen Zweifeln brauchte Zoe ja nichts zu wissen. „Wieso denn? Wir heiraten so bald wie möglich, deine Eltern werden nicht einmal auf die Idee kommen zu fragen, ob das Kind vor oder nach der Ehe gezeugt wurde, und alles ist in Ordnung.“
Wieder warf Zoe Nick einen Blick von der Seite zu. Wie stellte er sich das vor? Sie kannten sich zwar schon lange, sie waren Freunde, aber gehörte zum Heiraten nicht etwas mehr? Man konnte doch nicht einfach so heiraten, weil sich die Umstände so ergaben – ohne Liebe. Offensichtlich hatte der Schock auch seine Gedanken verwirrt. „Wir sind, glaube ich, beide reichlich durcheinander“, sagte sie. „Vielleicht wäre es das Beste, wenn wir uns ein oder zwei Tage Auszeit gönnen, um das alles richtig zu verdauen, bevor wir Entscheidungen treffen, die unser ganzes Leben auf den Kopf stellen.“
„Wir bekommen ein Kind, Zoe. Es gibt nun einmal nur wenige Dinge auf der Welt, die einem das Leben so sehr auf den Kopf stellen, wie das.“
„Das meine ich ja. Wir müssen uns alles sehr gut überlegen.“
„Zoe, ich weiß, dass dich der Gedanke zu heiraten nicht gerade begeistert, aber …“
„… aber dich begeistert der Gedanke. Und zwar so sehr, dass du darüber ein paar wichtige Dinge vergisst, glaube ich. Nick, du willst eine ganz andere Frau, als ich es bin. Du wünschst dir ein Heimchen am Herd, eine, die ausschließlich für dich und deine Kinder da ist, dir den Haushalt führt und dir, wenn du von der Arbeit kommst, das Essen auf den Tisch stellt. Sieh dich doch einmal in diesem Zimmer um. Wenn ich für etwas vollkommen ungeeignet bin, dann dafür, ein Haus in Ordnung zu halten. Und Essen, das nicht innerhalb von fünf Minuten fertig aus der Mikrowelle kommt, kaufe ich gar nicht erst.“
Ihre harsche Zurückweisung schien ihn nicht sonderlich zu beeindrucken, was Zoe die Sache nicht leichter machte. Nick war ein großartiger Mann und würde bestimmt einen fantastischen Ehemann abgeben. Nur leider hatte er einen entscheidenden Fehler: Er liebte sie nicht. Und auf der anderen Seite konnte sie ihm auch nicht die perfekte Ehefrau sein, die er sich wünschte.
Sie nahm seine Hand zwischen ihre Hände. Sie fühlte sich rau und kräftig an, und an den Schwielen konnte man erkennen, dass er die ersten Jahre auf dem Bau selbst mitgearbeitet hatte. Nick gehörte nicht zu denen, die Angst davor hatten, sich die Hände schmutzig zu machen. Im Grunde hatte er immer lieber auf der Baustelle gestanden, als am Schreibtisch zu sitzen. Daran hatte sich auch dann nichts geändert, als er begann, mit seinem Unternehmen richtig viel Geld zu verdienen.
„Ich finde dein
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