Liebe in getrennten Betten (German Edition)
sich ein wenig auf. „Meinst du wirklich?“
„Ja. Ich finde das auch völlig in Ordnung. Wenn wir miteinander schlafen, dann soll es so sein wie in jener Nacht im Hotel. Dann sollst du mich genauso heiß begehren wie ich dich.“
Zoes Augen bekamen einen träumerischen Glanz. „Ja, das war schön“, sagte sie leise.
Nick lächelte.
Sie nahm sein Gesicht zwischen die Hände und sah ihm in die Augen. „Weißt du was? Du bist ein ganz toller, großartiger Mann.“ Dann küsste sie ihn auf den Mund. Es war nur ein kleiner, zärtlicher Kuss voller Gefühl, aber Nick spürte, wie alles, was er vorher vermisst hatte, mit einem Schlag wieder da war. Bedenkenlos hätte er ein paar von diesen süßen Küssen gegen eine ganze Nacht voll von bedeutungslosem Sex eingetauscht.
In jener Nacht im Hotel war ihm schon klar geworden, dass es etwas Besonderes zwischen ihnen gab – etwas, das schon früher da gewesen sein musste, das aber keiner von ihnen beiden bemerkt hatte. Wahrscheinlich war Zoe noch nicht so weit, den letzten, entscheidenden Schritt auf ihn zuzugehen. Aber eines Tages würde sie es tun. Da war er ganz sicher.
7. KAPITEL
Als Zoe am Abend nach Hause kam und den Wagen parkte, stand schon ein anderes Auto in der Einfahrt.
„Das gibt’s doch nicht“, stöhnte sie leise auf.
Das kam davon, dass sie die Anrufe ihrer Schwester unbeantwortet gelassen hatte. Außerdem war sie vor Jahren einmal so leichtsinnig gewesen, ihr die Schlüssel für das Haus zu überlassen. Sie hätte ihre Schwester eigentlich gut genug kennen müssen, um zu wissen, dass Faith zu einem Überraschungsbesuch erschien, wenn sie zu lange nichts von Zoe gehört hatte.
Möglicherweise hatte Zoe es sogar unbewusst so eingefädelt, dass ihre kleine Schwester einfach kommen musste. Zoe brauchte jemanden wie sie, mit dem sie reden konnte. Es wurde höchste Zeit, denn auf sich allein gestellt, fiel es ihr immer schwerer, sich in ihrem Gefühlschaos zurechtzufinden.
Also überließ Zoe dem schicken roten Roadster die Grundstückseinfahrt und parkte ihren alten Volvo am Bordstein. Der Kontrast zwischen den beiden Autos stand stellvertretend für die unterschiedlichen Temperamente ihrer Besitzerinnen. Zoe war schon immer die mehr praktisch und rationell Orientierte gewesen und Faith der unbändige Wildfang. Schon als sie knapp dem Kindesalter entwachsen waren, waren die Rollen unter ihnen ziemlich klar verteilt. Faith war diejenige, die versuchte ihre Schwester dazu anzustiften, nicht alles so verbissen zu sehen und den Mut zu haben, sich auch einmal auf ein Abenteuer einzulassen. Umgekehrt hatte ihr Zoe unzählige Male Rückendeckung gegeben. Wenn ihre Eltern von den heimlichen Ausflügen tief in der Nacht wüssten, die Zoe ihrer kleinen Schwester ermöglicht hatte, damit die sich mit ihrem jeweiligen Freund treffen konnte, würden sie nachträglich noch einen Herzschlag bekommen.
Zoe sammelte ihre Sachen ein, schloss den Wagen ab und ging ins Haus. „Ich bin da“, rief sie, als sie eintrat.
Faith kam aus der Küche in den Flur. Ihr Haar war grellrot gefärbt und zu einer punkigen Stachelfrisur gegelt. Im ersten Augenblick war Zoe schockiert, weil Faith sich von ihren wundervoll langen Haaren, die ihr weit über den Rücken fielen, getrennt hatte, aber sie musste zugeben, dass ihr der neue modische Schnitt überraschend gut gefiel. Er passte zu ihrer Schwester. Faith trug eine hautenge Jeans und einen knappen flauschigen Pullover, der in der Farbe hervorragend mit ihren grünen Augen harmonierte.
„Überraschung“, rief Faith und stürmte auf ihren hochhackigen Pumps auf Zoe zu, um sie in die Arme zu nehmen.
„Was machst du denn hier?“, fragte Zoe.
„Tu bloß nicht so, als wüsstest du nicht ganz genau, warum ich gekommen bin. Du hast nicht zurückgerufen. Da wusste ich sofort, dass etwas im Busch ist.“
„Ach, es ist überhaupt nichts im Busch – ehrlich.“ Zoe trat einen Schritt zurück und musterte ihre Besucherin von oben bis unten. Trotz ihrer auffallenden Erscheinung bewies Faith in allem ihren sicheren Geschmack, der sie schon immer ausgezeichnet hatte. Make-up, Nägel, Kleidung, alles war zwar extravagant, aber kein bisschen übertrieben. „Du siehst großartig aus. Die neue Frisur gefällt mir.“
Auch Faith betrachtete aufmerksam ihr Gegenüber. „Und du siehst, ehrlich gesagt, ziemlich elend aus. Ein paar Fragen musst du mir schon beantworten. Zum Beispiel: Was macht dieses Monstrum von einem Hund in diesem
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