Liebe in getrennten Betten (German Edition)
ist.“
„Es ist so verrückt. Zuerst, als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, war ich am Boden zerstört. Und jetzt fühle ich mich auf einmal so … leer. Nick, ich wollte dieses Baby auch, glaub mir.“
„Das weiß ich doch.“ Er strich ihr eine Locke aus der Stirn und streichelte ihr über die immer noch tränenfeuchte Wange. Dann zögerte er einen Moment, bevor er fragte: „Hat man dir gesagt, warum das passiert ist? Ich meine, meinst du, es hat etwas mit letzter Nacht zu tun?“
„Das glaube ich nicht. Ich bin mit Ultraschall untersucht worden, und ich konnte der Assistentin am Gesicht ablesen, dass irgendetwas nicht stimmt. Aber sie wollte mir nichts sagen. Sie hat mich darauf vertröstet, dass der Doktor sich das ansieht und dann zu mir kommt. Das war vor ungefähr einer Stunde.“
„Ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich nicht bei dir war.“ Nick tätschelte ihr den Arm und streichelte ihren Rücken. Verzweifelt überlegte er, wie er sie trösten konnte. „Alles wird gut“, sagte er ein wenig unbeholfen.
„Und wenn nicht?“ Sie hatte Angst, schreckliche Angst. „Wenn irgendetwas mit mir nicht stimmt? Nick, ich habe immer geglaubt, dass ich niemals Kinder bekommen wollte. Aber wenn einer kommt und mir sagt, dass ich keine bekommen kann, das wäre …“
„Zerbrich dir doch nicht jetzt schon den Kopf über solche Dinge. Noch wissen wir gar nichts“, sagte Nick in beruhigendem Ton, obwohl er sich diese Frage so ähnlich auch gerade gestellt hatte. Und wenn sie nun keine Kinder haben konnten? All die Jahre hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht als eine Familie, die eigene Familie, die er nie zuvor gehabt hatte. Würde er da eine Frau heiraten, die unfruchtbar war?
Die Antwort, die er sich selbst gab, überraschte ihn. Sie war eindeutig. Auch wenn es anfangs eine Rolle gespielt hatte, dass Zoe ein Kind von ihm bekommen sollte, so war das jetzt etwas ganz anderes. Er wollte Zoe, nur sie – egal ob mit oder ohne Baby. Dessen war er sich sicher.
Er wollte ihr das gerade sagen, als die Tür aufging und Doktor Gordon eintrat, gefolgt von Faith.
Zoe griff nach Nicks Hand und hielt sie fest. Er merkte, wie sie zitterte.
„Zunächst einmal“, sagte der Arzt, nachdem er sie begrüßt hatte, „will ich Ihnen das Ergebnis der Ultraschalluntersuchung mitteilen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Die Ursache für die Fehlgeburt ist relativ harmlos. Sie haben in Ihrer Gebärmutter eine Membran, die den Uterus praktisch in zwei Hälften teilt. Dadurch war dort zu wenig Platz für den Fötus, und deshalb wurde er abgestoßen.“
Dr. Gordon erklärte ihnen, dass es ein glücklicher Umstand war, dass sich das befruchtete Ei in dem kleineren Teil des Uterus eingenistet hatte. So sei es ziemlich schnell zu der Abstoßung gekommen, was sonst eventuell erst im vierten oder fünften Monat hätte passieren können, wobei die Folgen erheblich schwerwiegender geworden wären.
Nick fand es etwas eigenartig, bei dem Verlust von einem Baby von einem glücklichen Umstand zu sprechen. Aber im Ganzen betrachtet hatte Dr. Gordon wohl recht.
Zoe schwieg und hielt nur weiter ängstlich Nick Hand umklammert, sodass sich Nick entschloss die Frage zu stellen, die sie sich offenbar fürchtete auszusprechen. „Ist das irgendwie reparabel?“
„Das ist kein Problem“, erklärte der Mediziner. „Es ist nur ein kleiner Eingriff, um die Membran zu entfernen. Und in ein, zwei Wochen ist das alles verheilt und vergessen.“
„Und es bleiben keine Schäden? Ich meine, man kann danach auch Kinder kriegen?“, wollte Nick weiter wissen. Er wollte um Zoes willen auch die letzten Zweifel ausgeräumt haben.
„Hatten Sie vorher irgendwelche Probleme damit, die Schwangerschaft herbeizuführen?“
„Nein“, antworteten Zoe und Nick wie aus einem Munde, und ein kleines, verständnisvolles Lächeln huschte über Dr. Gordons Gesicht.
„Dann sehe ich auch keinen Grund, warum Sie nicht wieder schwanger werden und lauter gesunde Kinder zur Welt bringen sollten. Sie kommen schon wieder ganz in Ordnung“, fügte er an Zoe gewandt aufmunternd hinzu.
Nick bemerkte, wie sich Zoes krampfhafter Griff in seiner Hand langsam löste. Er konnte ihre Erleichterung fast körperlich fühlen. Sie wusste so gut wie Nick, dass Dr. Gordon ihnen keine falschen Hoffnungen machen würde. Es ist, wie Nick sagte, dachte Zoe, alles wird gut.
„Kommen Sie in ungefähr zwei Wochen zu mir in die Sprechstunde“, sagte der Arzt zu Zoe,
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