Liebe in getrennten Betten (German Edition)
einen warmen Schwall zwischen ihren Beinen. Nein, das durfte nicht sein!
Faith packte sie an der Schulter. „Zoe, was ist? Sprich mit mir!“ Ihre Stimme zitterte vor Angst und Sorge um ihre Schwester.
Die Krämpfe wurden schlimmer. Der Schmerz war kaum noch auszuhalten.
Nein, dachte Zoe wieder, das kann nicht sein. Ich muss etwas tun. Ich muss es aufhalten.
Sie sah Faith an. Tränen schossen ihr in die Augen. „Ich glaube, ich verliere gerade das Baby.“
Ungeduldig wartete Nick vor dem Fahrstuhl, der ihn in den dritten Stock bringen sollte. Er hatte keine Ahnung, was vorgefallen war. Er hatte lediglich die knappe Nachricht von Faith erhalten, dass er sofort ins Royal Oak Beaumont Hospital kommen sollte.
Nick war den ganzen Morgen unterwegs gewesen. Da er in der Nacht zuvor vergessen hatte, das Handy aufzuladen, war er auch nicht erreichbar gewesen. Völlig ahnungslos war er vor etwa zwanzig Minuten ins Büro zurückgekehrt, wo Shannon ihn schon auf dem Korridor vor seinem Büro mit der Botschaft von Faith abfing. Gleich darauf hatte er versucht, Faith oder Zoe auf dem Handy zu erreichen, aber keine von beiden hatte sich gemeldet. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend hatte er sich also auf den Weg in die Klinik gemacht. Ein „Ping“ zeigte an, dass der Fahrstuhl endlich angekommen war, und die Türen glitten auseinander.
Im dritten Stock suchte Nick das Stationszimmer und fragte eine ältere Krankenschwester nach Zoe. Die Schwester sah abgespannt und übernächtigt aus. Mit müder Stimme und einer müden Handbewegung zeigte sie ihm den Weg. „Zimmer 1340. Da runter und dann links.“
Mit klopfendem Herzen und eilenden Schritts machte sich Nick auf den Weg den langen Korridor hinunter. Es wird nichts Schlimmes sein, redete er sich ein, ohne sich selbst glauben zu können.
Als er um die Ecke bog und Faith vor dem Zimmer entdeckte, war auch sein letzter Rest an Zuversicht dahin, sobald er ihr ins Gesicht sah.
„Was ist passiert?“, fragte er ein wenig außer Atem. „Was ist mit Zoe?“
„Mit ihr ist so weit alles okay“, antwortete Faith. „Sie wird nur über Nacht zur Beobachtung hier bleiben müssen.“
Die Erleichterung mischte sich mit neuer Sorge. „Und was ist mit dem Baby?“
Nick brauchte Faith nur anzusehen, um die Antwort zu kennen. Sie hatten das Baby verloren!
Seine Hauptsorge aber galt Zoe. Gerade hatte sie begonnen, sich mit dem Gedanken anzufreunden, Mutter zu werden, und sich auf das Baby zu freuen. Sie war die letzten Tage richtig glücklich gewesen. So viel hatte sich verändert. Wie schmerzhaft musste es jetzt für sie sein. Wahrscheinlich machte sie sich selbst auch noch Vorwürfe. Dabei fiel ihm ein, ob die Fehlgeburt etwas mit ihrer letzten Nacht zu tun gehabt haben konnte. Das würde er sich nie verzeihen.
„Kann ich sie sehen?“, fragte er Faith.
„Sicher. Sie wartet schon auf dich.“
Mit Herzklopfen drückte Nick die Klinke herunter und trat in das Krankenzimmer. Zoe saß im Bett. Sie trug ein Krankenhausnachthemd und sah so unendlich zart und zerbrechlich aus. Und ein wenig verloren.
„Hey“, begrüßte Nick sie und trat ans Bett. Er sah, wie Zoe mit den Tränen kämpfte.
Der Blick, mit dem sie ihn empfing, war schmerzerfüllt. „Wir haben unser Baby verloren“, sagte sie leise.
Es noch einmal aus ihrem Mund zu hören, tat doppelt weh. „Faith hat es mir schon angedeutet. Entschuldige, dass ich nicht früher kommen konnte.“ Er setzte sich auf die Bettkante. Zoe saß mit starrem Blick da und rührte sich nicht.
„Verzeih mir bitte. Es tut mir so leid.“ Zoe flüsterte so leise, dass er sie kaum verstehen konnte.
„Zoe, es ist doch nicht deine Schuld.“ Er legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie zärtlich an sich. In diesem Augenblick brach alles in ihr los. Ihre Anspannung ließ nach, sie lehnte sich an ihn und weinte hemmungslos.
Nick war etwas ratlos, was er tun sollte, hielt es dann aber für das Beste, Zoe zu lassen, damit sie sich ausweinen konnte.
Nachdem sie einige Minuten so verbracht hatten, ohne dass einer ein Wort sagte, begann Zoe mit schwacher Stimme: „Ich dachte, du bist bestimmt böse auf mich.“
Nick griff nach einer Box mit Papiertaschentüchern und gab ihr eines. „Wieso sollte ich böse sein?“, fragte er.
Sie zuckte die Achseln, wischte ihre Tränen fort und schnaubte sich die Nase. „Du hast dir das Kind doch so sehr gewünscht.“
„Viel wichtiger ist, dass mit dir alles in Ordnung
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