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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOPHIA JAMES
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alle Mal besiegelt.
    Seufzend ließ Emerald sich auf einem Sessel vor dem Kamin nieder und blickte gedankenverloren in die züngelnden Flammen. Wenn sie nur wüsste, wie sie ihrer zwiespältigen Gefühle für diesen Mann Herr werden konnte!

3. KAPITEL

    Asher Wellingham traf zu ungewöhnlich früher Stunde in Haversham House ein. Nach der schriftlichen Anfrage, ob sein Besuch genehm wäre, hatte er keine Zeit verstreichen lassen. So kam es, dass Miriam und Emerald hastig Morgentoilette machten und in dem spärlich möblierten Salon nur flüchtig für Ordnung sorgten. Da sie annähernd mittellos waren, bot das Zimmer wenig Komfort, aber wenigstens konnten sie das Silberservice, das jetzt auf dem Tisch stand, ihr Eigen nennen.
    Für den Besuch des Dukes wählte Emerald ihr zweitbestes Kleid. Es war aus blauem Samt, und sie hatte sich einen Unterrock mit Spitzensaum genäht, um es ein wenig länger erscheinen zu lassen. Dazu trug sie eine Haube, deren kratziges Kinnband sich in ihre Haut einschnürte und rötliche Striemen hinterließ.
    „Meine Damen.“ Wellinghams Stimme klang müde und förmlich. „Ich suche Sie in einer dringenden und delikaten Angelegenheit auf.“ Er räusperte sich, und als Emerald seinen Blick auffing, las sie darin zu ihrem Erstaunen Unsicherheit. Dieser Eindruck verflüchtigte sich indes umgehend, als seine Miene sich entspannte und er mit vollkommener Höflichkeit fortfuhr: „Ich frage mich, ob es wohl möglich wäre, mit dem jungen Mann zu sprechen, der bei Ihnen Quartier genommen hat.“
    „Dem jungen Mann?“, fragte Miriam mit leicht zitternder Stimme.
    „Ja. Er eilte gestern Nacht meiner Schwester zu Hilfe. Einer meiner Dienstboten folgte ihm, nachdem er Lady Lucinda bis vor die Tür eskortiert hatte, ohne auf meinen Dank zu warten. Der junge Mann verschwand in Ihrem Haus. Gegen fünf Uhr heute Morgen.“
    Miriam war zu verblüfft, um auf seine Bemerkung zu reagieren, und Emerald unterbrach eilfertig die aufkommende Stille. „Bestimmt meint er Liam, Tante Miriam.“ Sie konnte nur hoffen, dass Miriam den Wink verstand und sie nicht verriet. Indes schien die Tante nicht in der Lage, der Nichte gebührend zu antworten, und so fuhr Emerald fort: „Doch, ja, Sie müssen meinen Vetter Liam meinen. Er war zwei Tage bei uns zu Besuch und reiste heute früh wieder ab. Aber ich werde ihm gern Ihren Dank ausrichten.“ In dem Bemühen, von dem heiklen Thema abzulenken, fragte sie dann: „Können wir Ihnen eine Tasse Tee anbieten, Euer Gnaden?“
    Der Duke warf ihr einen derart kühlen Blick zu, dass sie erschrak. „Meine Schwester berichtete mir, Mr. Kingston habe einen ungewöhnlichen Akzent, Lady Emma“, erwiderte er spitz. „Ist es womöglich der gleiche wie Ihrer?“
    „In der Tat, Euer Gnaden“, sagte sie knapp, wobei ihr Blick auf seine Hand fiel, mit der er sich durch das schwarze Haar fuhr. Der kleine und der Ringfinger waren verstümmelt, wie sie erschrocken zur Kenntnis nahm. Die verwerflichen Taten meines Vaters haben ihn zu einem ruhelosen Krieger gemacht, ging es ihr unwillkürlich durch den Kopf, obwohl sie sich geschworen hatte, kein Mitleid mit dem Mann zu haben, der ihren Vater mit einem einzigen Säbelstich getötet hatte.
    Sie hatte die Geschichte seines Hasses gegen ihren Vater aus allen möglichen Lagern gehört, nur nicht von Carisbrook selbst. Wenn das Leben sie etwas gelehrt hatte, dann dies: Die Dinge waren selten schwarz oder weiß. Grau gab es in vielen Schattierungen – die Träume ihres Vaters, das Verschwinden ihrer Mutter, ihre eigene Kindheit, in der sich Zeiten von unmäßigem Luxus und solche annähernder Mittellosigkeit abgewechselt hatten.
    Vorsicht, mahnte sie sich erschrocken. Sie musste die Rolle einer hilflosen jungen Dame konsequent spielen, damit Asher Wellingham sie nicht wiedererkannte und vor ganz London bloßstellte. Wenn sie einen Fehler beging, würde ihre jüngere Halbschwester Ruby für immer in dem Nonnenkloster auf Jamaika leben müssen, in dem Emerald sie vor ihrer Abreise untergebracht hatte. Das Bild, wie das Mädchen sich ein letztes Mal nach ihr umgewandt hatte, würde sie niemals vergessen.
    Ohne die Schatzkarte würde sie Ruby kein anständiges Zuhause bieten können. Die Hafenstadt, in der sie Unterschlupf gefunden hatten, war kein Ort für ein achtjähriges Kind.
    Das Geplauder ihrer Tante mit Carisbrook riss Emerald aus ihren Gedanken, und sie nutzte die Gelegenheit, den Duke näher in Augenschein zu nehmen. Heute Morgen

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