Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)
ungelösten Angelegenheiten drängten sich zwischen sie. „Falls es Vampirstaub ist, möchte ich es nicht.“
Er lächelte ein wenig, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht.
„Oje, hast du mir wirklich Vampirstaub mitgebracht?“ Sie lachte nervös.
„Nein, ich versuche nur, die Spannung zu halten. Du kannst es beim Abendessen haben.“
Es gab eine peinliche Pause, die groß genug war, um mit einer Limousine durchzufahren.
„Na dann, bis zum Abendessen.“ Sie lächelte wieder und rannte nach oben. Das war zu viel. Sie musste hier weg, bevor sie ihn anflehte, nie wieder wegzugehen, über ihn herfiel oder etwas gleichermaßen Dämliches tat.
Val zwang sich selbst, damit aufzuhören an Jack zu denken. Es war eine Fähigkeit. Davon abgesehen musste sie alle anrufen. Alle! Sie würde zur Uni gehen und nie wieder zurück blicken.
Der Tag verging schnell und schließlich konnte sie sich vor Jack und ihrem Vater nicht mehr länger verstecken. Sie ging nach unten und sah ihren Vater in der Küche. Er zerpflückte Salatblätter für den Salat, und eine Lasagne war im Ofen.
Jack war ein großartiger Koch, insbesondere von italienischem Essen. Er konnte italienisch kochen und italienisch fluchen – und beides war das Zusehen wert. Es waren die einzigen Tätigkeiten, bei denen er unglaublich ausdrucksvoll war, mit Gestikulieren und so. Das Kochen hatte er von seiner Mutter gelernt, und in Vals empfindsameren Momenten dachte sie, er kochte, um sich an sie und an sein Leben vor Blut, Tod und Vampiren zu erinnern.
Sie nahm die Salatschüssel und stellte sie auf den Tisch. Der Parmesan war noch im Kühlschrank, und sie fand das teure Stück Käse sowie die teure Käsereibe, die gerade gut genug für Jacks italienische Wurzeln waren.
Jack nahm die Lasagne aus dem Ofen und ein Schwall von heißer Luft zog an ihr vorbei.
Sie setzten sich an den alten Holztisch in der Küche.
„Na, Val, du wurdest angenommen. Glückwunsch“, sagte ihr Vater, das Lächeln fiel ihm erst nachträglich ein.
Oh nein . Würde er sie davon abhalten zu gehen? Die Vorstellung, wie ihr Vater ihr mitteilte, dass sie ihnen entweder helfen konnte oder auf sich allein gestellt wäre, schoss ihr durch den Kopf. Was würde sie tun, wenn er sie zwingen würde, eine Wahl zu treffen?
Sie würde auf Wiedersehen sagen.
Als Jack vor vier Monaten weggegangen war, war ihr Vater bei ihr geblieben. Sie wusste, dass Jack gehofft hatte, dass sich ihre Beziehung verbessern würde, aber Junge, hatte er sich da geirrt. Sie waren wie Fremde im selben Haus gewesen, hatten dieselben Räume und denselben Platz benutzt, zusammen gegessen, aber nie irgendetwas gesagt, das es wert gewesen wäre zu sagen. Es gab einen Grund, warum sie ihn ,Vater‘ oder ,Nate‘ nannte. Er verdiente kein ,Papa‘. Er machte keine ,Papa‘-Sachen mit ihr, er versuchte sie umzubringen. Daher konnte er ,Nate‘ sein, soweit es sie betraf.
Sie würde offensiv sein müssen. „Ja. Ist das nicht aufregend. Es wird dir außerdem mehr Zeit mit Jack verschaffen. Ihr beide werdet einander haben, in der Lage sein, einander zu beschützen, ohne euch über mich Sorgen zu machen.“ Ja, das klang natürlich .
Ihr Vater neigte den Kopf zur Seite. „Warum sollten wir uns keine Sorgen machen? Hast du eine Ahnung, wie viele Vampire in der Gegend um San Francisco leben? Lucas war letzten Monat noch da.“
Ihr Selbsterhaltungstrieb befahl ihr, vorsichtig zu sein. „Ich habe alles getan, um zu lernen, mich selbst zu verteidigen. Ich werde zur Uni gehen. Die einzige Frage ist, ob es mit oder ohne deine Zustimmung sein wird.“ Das war die Rede, an der sie den ganzen Tag gearbeitet hatte. Sie war mit sich selbst zufrieden, weil sie sie vernünftig herausbekommen hatte, aber es schien eine Schande, dass sie nur drei Sätze lang war.
Seine Finger trommelten auf den Tisch. Er hörte mit der nervösen Angewohnheit auf und nahm einen Bissen Lasagne. Er kaute nachdenklich, versuchte sich zweifellos seinen nächsten Zug, um sie hier zu behalten, auszudenken.
„Nein. Ich werde dich hassen, wenn du mich hier behältst. Ich bleibe nicht.“
Er nickte. „Okay. Jack wird mit dir gehen.“
Val sah sie beide giftig an. „Nein! Das wird er nicht! Ich werde keinen Gefängniswärter mehr haben. Du brauchst ihn mehr als ich. Wer wird dich beschützen? Die Dinge sind schlimmer, es gibt mehr Angriffe als jemals zuvor. Du brauchst Hilfe. Und es tut mir leid, aber du wirst nicht jünger. Wenn dir etwas
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