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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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fluchte und eilte vorwärts, stellte sich neben Lucas, und sie versuchten beide Val frei zu bekommen. Die Ranken waren lebendig. Wanden sich und entwichen ihren Griffen. Wenn eine weggezogen wurde, wuchs eine andere nach, stärker und widerstandsfähiger. Innerhalb von Sekunden wurden die Ranken schlaff, fielen zu Boden, vertrockneten und wurden schwarz, zerfielen dann. Und wo Valerie gewesen war, war nur ein kleines Häufchen Erde.
    „Wo ist sie?“, fragte Jack keuchend.
    Lucas war schonbereit, schnallte sich das Schwert auf den Rücken und sah Rachel an. „Die Burg liegt im Westen. Geht sobald wie möglich dorthin, und ich werde euch dort treffen!“
    Rachel sah nach draußen. „Was ist mit dem Schnee?“
    „Er schmilzt. Er hat keine Verwendung mehr dafür. Sobald ihr euch auf den Weg machen könnt, kommt, um uns zu suchen!“
    „Lucas, du solltest warten. Er wird ihr nichts antun“, sagte Rachel, während sie nach vorne kam und ihn am Arm packte.
    Lucas trat dicht an Rachel heran. „Du weißt überhaupt nichts über ihn oder was er tun könnte. Geht zur Burg und wenn ihr dort ankommt, verlassen wir dieses verfluchte Land. Es gibt in der Burg einen Ausweg.“
    „Moment mal. Woher weißt du, dass es da einen Ausweg gibt?“, fragte Jack.
    Lucas würdigte ihn keines Blickes. „Jeder weiß das.“ Und dann war er weg, von einem Augenblick zum nächsten verschwunden.
    Jack starrte Rachel mit leerem Blick an, Gedanken wirbelten durch seinen Kopf. Valerie war verschwunden. Sie saßen in der Falle. Er und Valerie waren nichts als Essen. Angenommen, dass sie noch lebt .
    Seine Schuld.
    Ich habe versagt .
    Rachel drehte sich um und beobachtete ihn. „Lass uns gehen. Wir werden seiner Spur folgen. Sie wird uns letztlich dahin führen.“ Sie lief zur Tür, und Jack machte einen Schritt, versuchte ihr zu folgen, hörte sein Blut in seinen Ohren pulsieren, das Vorwürfe und Anschuldigungen hinaustrommelte. Er hatte Val hierzu getrieben. Sie war seinetwegen hier. War das nicht immer ein Preis gewesen, den du bereit gewesen warst zu zahlen? Du wusstest, dass es gefährlich war und dass sie vielleicht sterben würde, aber du wolltest trotzdem, dass sie herkommt .
    „Lass uns gehen Jack! Wir müssen los.“
    Er stolperte ihr hinterher, fiel beinahe aus der Hütte hinaus in den Schnee. Lucas hatte Recht — der Schnee hatte begonnen zu schmelzen und war jetzt hart und gefroren, nur halb so hoch wie er letzte Nacht gewesen war. Bei diesem Tempo würde er in ein oder zwei Stunden vielleicht vollständig verschwunden sein. Unmöglich .
    Jack trottete hinter Rachel her, in seine eigenen Gedanken vertieft. Rachel schritt vorsichtig voraus, indem sie Lucas’ Fußstapfen im Schnee ausfüllte. Lucas war nirgendwo zu sehen, er nutzte seine Super-Geschwindigkeit, um vorauszueilen.
    Der Weg war zwar recht eben, aber durch den Schnee zu stapfen war unangenehm und machte sie langsamer. Ab und zu durchquerten sie bewaldete Flächen, aber es gab keine Hütten oder Wohnstätten mehr, keine weiteren Fußspuren im Schnee außer Lucas’ und ihren eigenen. Noch nicht einmal Tierspuren.
    Einen Fuß vor den anderen . Und so machte er es. Machte Schritt für Schritt, während sein Verstand träge alle Erinnerungen der letzten Zeit wiederkäute. Nate. Hawaii. Die Streitigkeiten .
    Schließlich hielt Rachel an, und er tat es ebenfalls. Sie drehte sich um und betrachtete ihn von Kopf bis Fuß, bis ihr Blick bei seinen Augen anhielt. „Du bist immer noch da hinten, hmm? Ich war mir nicht sicher. Es ist schon Stunden her, dass du ein Wort gesprochen hast.“
    Jack leckte sich die Lippen. Gott war er durstig. „Was gibt es schon zu sagen?“
    Sie zuckte die Achseln „Na schön.“
    Sie sah sich um, rieb sich die Arme, als wäre ihr kalt.
    „Wo sind denn alle?“, fragte Jack.
    „Ich weiß es nicht. Ich habe nur Bilder vom Fey-Reich in Büchern gesehen. Und ich habe Geschichten gehört. Wälder, in denen es von Tieren und Kreaturen aller Art wimmelt. Monster, die in Seen und am Himmel leben. Aber das hier... ich glaube... es fühlt sich an, als wären nur wir hier. Es ist so, als liefen wir durch eine Apokalypse. Lass uns weiter gehen. Hoffentlich werden wir es bald sehen.“
    Jack sah Rachel an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. Als hätte er sich selbst gerade erst bemerkt. „Weißt du“ — er nahm einen tiefen Atemzug, und der war stockend, als atmete er Schmerz ein und Verzweiflung aus — „Ich habe jetzt jeden, den ich je

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