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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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gewöhnlichen Teich handelte — gut . Er wollte sich nicht mit der Theatralik herumschlagen müssen, die sie an den Tag legen würde, wenn sie wüsste, was für Dinge in ihrem Haar hingen und von ihrer Haut tropften.
    Der Teich war ein Friedhof für sowohl fantastische als auch gewöhnliche Kreaturen. Alle von ihnen faulten in der Tiefe vor sich hin.
    Sein Herz befand sich genau im Zentrum von all dem.
    Gib es mir !, wollte er sie anschreien. Doch er lächelte stattdessen. Geduld . Es bedeutete, dass er jede Eventualität seiner Rache kannte. Schließlich hatte er sie über Jahrhunderte hinweg geplant. Diese Frau hielt sein Herz in ihren Händen und gab es ihm mit Freude. Ihre eigene Hand blutete, und er war erfreut über die Weise, wie sein eigenes Blut sich mit ihrem verband, die Essenz ihrer Vitalität absorbierend, wie ein mitternächtlicher Dämon.
    Sobald sie ihm sein Herz ausgehändigt hatte, begann er zu heilen. Macht strömte in ihn hinein, floss von dem Land durch die Luft und das Wasser, vereinigte sich in ihm und stellte ihn wieder her.
    Ganz.
    Frei.
    Virginia .
    Cerdewellyn wusste, dass sie tot war. Dass er eine kleine Ewigkeit lang fort gewesen war und dass sie für ihn verloren war. Aber er musste nach ihr suchen. Konnte es nicht ändern. Er rannte auf das Wasser zu, wo ihr Körper so grausam entsorgt worden war, und watete hinein, suchte nach ihr. Er schrie ihren Namen und tauchte ins Wasser hinunter. Und die ganze Zeit fragte er sich, warum er es tat.
    Um sich selbst beim Trauern zu helfen?
    Weil er sich vorgestellt hatte, es zu tun, selbst als er in einem traumartigen, komatösen Zustand lag, so lange, dass er sich nicht vorstellen konnte, irgendetwas anderes zu tun?
    Er wusste nicht, wie lange er nach ihr gesucht hatte, aber als er erwacht war, hatte die Sonne hoch am Himmel gestanden, und jetzt waren lange Schatten überall. Der Himmel war rosa und orange von der untergehenden Sonne, und es war Zeit zu gehen.
    Virginia war tot. Hingeschlachtet. Und zu welchem Zweck? Was dachte seine Königin damit erreichen zu können, ihn aus dem Weg zu räumen? Er war der König. Er war das, was zählte. Sie war nichts als eine verherrlichte Zuchtstute gewesen. All ihre Macht und Herrlichkeit waren ein Geschenk gewesen, das er ihr hatte zuteilwerden lassen. Sie war nichts.
    Und sie hatte versucht ihn zu töten?
    Seine Burg befand sich in der Ferne, und er lief darauf zu, seine Stiefel trieften von Teichwasser, und seine Kniehosen waren kalt und durchnässt. Er strich sich sein schwarzes Haar aus den Augen und lief den Hügel hinauf, ein kleines bisschen Macht benutzend, um das Wasser von sich fort zu treiben, und er fühlte den Schmutz und das Wasser weggleiten, das eine dunkle Spur hinter ihm zurückließ. Binnen weniger Schritte war er trocken.
    Er würde sie umbringen. Die falsche Königinnen-Schlampe. Zu ihr hingehen, eine Hand auf ihre Brust legen und all das Leben, das er ihr geschenkt hatte, wieder in sich selbst aufnehmen. Sie und alle, die sie verteidigten, auslöschen. Jede Wache und jeden Untertan, der ihr ergeben gewesen war.
    Sogar seine Leute. Wenn sie sich nicht freuen sollten, ihn zu sehen, würde er sie ebenfalls töten. Nichts Geringeres als ausschweifende Entschuldigungen über Entschuldigungen würde seinen mörderischen Zorn besänftigen. Dann würde er die Dinge in Ordnung bringen — falls er konnte.
    Virginia Dare war tot. Das Mädchen, das sie alle gebraucht hatten. Die Eine, die die Magie hielt. Er würde sehen, was seine Hexe dachte, was dieses Mal getan werden könnte. Ihm kam keine Lösung in den Sinn.
    Die Hauptburg lag auf einem Hügel. Es gab andere, die im Land verteilt waren. Festungen, mehrere Wochen zu Pferd entfernt, aber dies war sein Zuhause und der Ort, an dem der Hof immer gewesen war.
    Er kam an Hütten und Werkstätten vorbei, die er verlassen vorfand. Als ob sie schon ewig leer gestanden hätten. Irgendwann einmal hatte es Tausende von Fey gegeben: Welche, die menschlich erschienen. Welche, die wie Monster aussahen. Einige waren schelmisch. Einige waren klein und wieder andere waren groß. Eine so große Vielfalt von Fey, wie man sie sich nur vorstellen konnte.
    Doch der Niedergang hatte vor Tausenden von Jahren begonnen. Der Aufstieg anderer Götter hatte seinen Tribut gefordert, hatte ihn mehr und mehr geschwächt, und immer weniger Leute glaubten an seinen ungestümen Schrecken.
    Zu der Zeit, als Lucas auf der Bildfläche erschienen war, hatte seine eigene Welt

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