Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
Vom Netzwerk:
unverblümt fragte er, was ich mittlerweile von Sex halte. Mir ist im ersten Moment die Kinnlade heruntergefallen, um ehrlich zu sein. Trotzdem hat sich daraus irgendwie ein Gespräch entwickelt. Mit Tristan hätte ich darüber nicht offen reden können. Vielleicht ahnte er das und schleppte Nick deshalb an dem Wochenende mit, keine Ahnung. Wir waren uns bis dahin nie näher gekommen. Nicht, weil ich ihn nicht leiden konnte, sondern weil er zwischen meinem großen Bruder und mir am Anfang alles durcheinander gewirbelt hatte. Aber in dieser Nacht konnte ich mit ihm reden, ich weiß bis heute nicht, wieso. Irgendwann wurde er dann anzüglich. Nicht im drängenden Sinn, ganz im Gegenteil. Er erzählte einfach drauf los, von einem seiner One-Night-Stands und anderen zum Teil total verrückten Geschichten, die ihm bei Clubtouren passiert waren. Ich wollte körperlich nicht auf seine ziemlich detaillierten Schilderungen reagieren, aber ich tat es und verfluchte mich dafür. Er fand das völlig normal und hatte damit auch Recht. Ich meine, hast du dir Nick mal ein wenig genauer angesehen, Dan?“
    Oh ja, hatte er. Die blauen Augen, der schlanke und geschmeidige Körper, die leicht gebräunte Haut seiner Hände. Offensichtlich hatte er sogar ziemlich genau hingesehen, fiel Daniel auf. Er zog schweigend eine Grimasse, was Connor nicht unbemerkt blieb.
    „Aha, dir ist also auch schon aufgefallen, dass unser Anwalt nicht gerade der Hässlichste ist“, konterte der daraufhin. „Und schüchtern war er ebenfalls nie, ganz im Gegenteil. Nick wusste in jener Nacht genau, was er wollte und wie er es bekommen würde. Im Nachhinein gesehen hatte ich keine Chance gegen ihn, das weiß ich. Irgendwann fragte Nick, ob ich es versuchen wolle.“
    „WAS?“ Daniel war entsetzt.
    „Kein Sex, Dan. Jedenfalls zu diesem Zeitpunkt nicht“, beruhigte Connor ihn sofort. „Er hat mir einfach angeboten auszuprobieren, ob ein Kuss klappt, weiter nichts. Und ich dachte mir, was soll's. Mehr als schief gehen, kann es nicht.“
    „Du konntest ihn küssen“, begriff Daniel und als Connor nichts mehr sagte, war ihm auch der Rest klar. „Und es gefiel dir, ihn zu küssen. So sehr, dass du dir gedacht hast, wenn Küssen klappt, warum nicht auch der Rest.“
    „Ja“, gab Connor leise zu und drehte sich auf die Seite, so dass er ihn im matten Licht der vor dem Haus stehenden Laternen ansehen konnte. Daniel erwiderte den Blick offen. „Und ich weiß, dass du ebenfalls darüber nachdenkst.“ Er nickte schweigend, worauf Connor ihn sanft anlächelte. „Ich sollte nicht fragen, aber hast du schon einen Kandidaten im Auge?“
    Daniel konnte nicht anders, er musste lachen, denn es war klar, auf wen Connor dabei abzielte. „Nein, habe ich nicht. Aber wenn es soweit ist, erfährst du es als Erster.“
    Daraufhin lachte Connor ebenfalls. „Frechdachs.“
    „Dito“, stichelte Daniel belustigt und erinnerte sich plötzlich an eine Aussage, die Tristan vor einiger Zeit ihm gegenüber am Telefon gemacht hatte. Und auf einmal ergab alles einen Sinn. „Du warst eifersüchtig auf Nick, weil du gemerkt hast, dass Tristan ihn liebt, deshalb hast du bis zu diesem Campingwochenende Abstand gehalten, stimmt's?“
    Connor setzte sich abrupt auf und schaltete die Nachttischlampe ein, um ihn erstaunt anzusehen. „Du weißt es?“
    „Ich war mir bis eben nicht sicher“, gab Daniel zu. „Aber deine Erklärung passt zu einem Gespräch, das ich mit Tristan hatte. Dein Bruder überlegt nämlich immer noch, wieso du und Nick so lange gebraucht habt, um Freunde zu werden.“ Daniel drehte sich auf die Seite. „Er weiß es nicht, kann das sein?“
    Connor nickte und schaltete das Licht wieder aus, bevor er sich hinlegte. „Liebe macht bekanntlich blind. Und ich habe auch keine Ahnung, wie Nick darüber denkt.“
    Daniel verstand die unausgesprochene Bitte. „Wir werden es also für uns behalten?“
    „Was sollen wir sonst tun?“, fragte Connor daraufhin leise und Daniel musste ihm Recht geben. Sie konnten nichts tun, denn Liebe konnte niemand erzwingen, sie musste von allein kommen.

- 14. Kapitel -

    Tagebucheintrag, 10. November

    Nick hat es wirklich getan.
    Oh Gott, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Dieser verflixte, sture Anwalt hat einfach Nägel mit Köpfen gemacht. Dabei wollte er sich doch erstmal nur erkundigen. Aber er hat sich nicht nur erkundigt, sondern mit einem Richter gesprochen und der hat vor zwei Tagen völlig überraschend entschieden, mich

Weitere Kostenlose Bücher