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Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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es mich wahnsinnig macht?
    Gott, ich brauche frische Luft, eine Flasche Hochprozentiges und dazu am Besten ein paar bunte Pillen. Panik hin oder her, mein Leben war bedeutend leichter, als ich noch ständig unter Tabletten stand und 'high' war.

    „Mach es nicht.“
    Daniel erstarrte mitten in der Bewegung. Mit der Hand an der Klinke drehte er sich langsam um und schaute direkt in Nicks blaue Augen, der, seine Arme lässig vor der Brust verschränkt, im Rahmen der Küchentür lehnte und ihn ansah.
    „Wenn du durch diese Tür gehst, hast du verloren, Dan.“
    Daniel schluckte. Das wusste er, aber er hatte solche Angst vor der morgigen Anhörung, dass Flucht die einzige Möglichkeit zu sein schien. Er konnte nicht vor diesen Richter treten und in allen Details erzählen, was man ihm in diesem Horrorhaus angetan hatte. Das hatte er nicht einmal vor Connor fertig gebracht, wie sollte er es dann vor einem völlig Unbekannten schaffen? Bleiben konnte er aber auch nicht. Nicht jetzt. Er brauchte nur ein wenig Zeit für sich, mehr nicht. Daniel wusste, dass er vor einem weiteren Aussetzer stand und diese Wohnung war einfach viel zu klein; sie würde ihn ersticken, wenn er blieb. Er musste weg, egal wohin, nur weg von hier. Sofort!
    Daniel schüttelte den Kopf, in dem Wissen, dass Nick ihm seine aufsteigende Panik ansehen würde, aber er konnte es nicht ändern. Egal, wie oft er es im vergangenen Jahr schon versucht hatte, in diesem Zustand half einfach nichts mehr.
    „Ich kann nicht, Nick. Ich muss hier raus, bevor ich völlig durchdrehe. Ich kann da nicht hingehen.“
    „Doch, du kannst“, hielt Nick dagegen und Daniel fragte sich einen Moment, woher der Anwalt seine Ruhe nahm. Im Nächsten war es ihm auch schon wieder egal.
    „Nein.“
    „Daniel, denk darüber nach, was du in den letzten Monaten alles geschafft hast, obwohl du Angst davor hattest. Es ist nur dieser eine Termin morgen, dann hast du es geschafft. Dann kannst du neu anfangen. Ich kenne Richter Bolton seit Jahren. Er ist fair und gerecht. Er wird dir eine zweite Chance geben. Rede mit ihm, sei offen und ehrlich, dann hast du gewonnen.“
    Daniels Finger verkrampften sich um die Türklinke. „Hast du auch nur eine Vorstellung davon, was du da von mir verlangst? Ihr alle? Ich bin nicht so mutig, wie du glaubst oder wie Connor denkt. Wenn ich es wäre, würde ich dann ständig davonlaufen?“
    Daraufhin schenkte Nick ihm ein Lächeln und deutete mit der Hand auf die Tür in seinem Rücken. „Du bist hier oder nicht? Du redest mit mir, obwohl du längst weg sein könntest, denn meine Tür ist nicht abgeschlossen. Aber du bist trotzdem noch hier. In der Wohnung eines Mannes, den du nicht wirklich gut kennst und der dir körperlich weit überlegen ist, wenn er es darauf anlegen würde. Wie viel mutiger willst du denn noch werden?“
    Dazu fiel Daniel nichts ein und erst als ihm aufging, dass er Nick mit offenen Mund erstaunt anstarrte, schüttelte er den Kopf. „Das kannst du nicht vergleichen. Du würdest mir nie etwas tun.“
    „Ach ja? Woher willst du das wissen?“
    'Das hat er mit Absicht gemacht', begriff Daniel und Nick hatte Recht. Er konnte es nicht wissen und tat es doch, weil er darauf vertraute, dass Nick ihm nichts tun würde. Genauso wie er Connor, Tristan, ihren Eltern und Grandma Charlie vertraute. Das, wovor er sich so lange Zeit beinahe zu Tode gefürchtet hatte, war still und heimlich über ihn gekommen, ohne dass es ihm bewusst geworden war.
    „Du hast mich reingelegt“, erklärte er schließlich fassungslos und ließ die Türklinke los. „Du verdammter Mistkerl.“
    „Immer wieder gern.“ Nick schaute ihn amüsiert an. „Es war so offensichtlich, Dan, obwohl du es nicht erkannt hast... vielleicht auch nicht erkennen wolltest, wer weiß. Also dachte ich mir, ich versuche es und zeige dir, was dein Herz bereits begriffen hat, was in deinem Verstand aber aus irgendeinem Grund einfach nicht angekommen war. Bis jetzt.“
    Pfft, dachte Daniel und konnte nicht verhindern, dass er wie ein kleines Kind schmollte, weil Nick ihn manipuliert hatte. Connor konnte das auch verdammt gut. Die Beiden hatten wirklich eine Menge gemeinsam. Eine Erkenntnis, die Daniel nicht gerade freute.
    „Woher wusstest du es? Dass ich versuchen würde abzuhauen, meine ich?“, fragte er leise.
    Nick seufzte. „Weil Connor damals auch abgehauen ist und weil ich gehört habe, wie du immer hektischer auf deine Laptoptastatur eingeschlagen hast. Den Rest konnte

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