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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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verdüsterte sich, denn ihm war klar, dass die Ankunft dieses Mannes Nikkis Abreise nur beschleunigen würde.
    Dann hellte sich seine Miene auf. Vielleicht sollte er Dr. Cross zeigen, worauf er sich einließ. Der Mann wirkte nicht besonders belastbar. Mit der richtigen „Einführung“ in die Gegend würde er möglicherweise seine Meinung, sich hier niederzulassen, noch einmal überdenken.
    Porter grinste breit. „Dr. Salinger hat Sie schon erwartet. Parken Sie hier an der Seite, ich bringe Sie zu ihr.“
    Dr. Cross blickte ihn misstrauisch an. „Wer sind Sie?“
    „Porter Armstrong. Meinen Brüdern und mir gehört diese Stadt.“
    Der Mann tat, um was Porter ihn gebeten hatte. Offensichtlich wollte der neue Doc seinen zukünftigen Arbeitgeber zufriedenstellen. Als er aus dem Wagen gestiegen war, saß Porter bereits auf einem Geländefahrzeug.
    „Springen Sie auf!“, rief er. Dr. Cross, der eine feine Stoffhose, ein Hemd mit Krawatte und ein Sakko trug, zögerte.„So kommt man hier in den Bergen am leichtesten voran“, versprach Porter.
    Der Mann war kaum auf das Quad geklettert, als Porter auch schon Gas gab. „Festhalten!“
    Dr. Cross fand den Haltegriff hinter seinem Sitz gerade noch rechtzeitig, um nicht herunterzufallen. „Wohin fahren wir?“
    „Dr. Salinger ist im neuen Ambulanzgebäude, aber ich kenne eine Abkürzung.“ Porter verließ die befestigte Straße und raste über einen steinigen Pfad. Irgendwann führte auch dieser Weg zum Ambulanzgebäude – doch erst nachdem es steil bergauf und bergab gegangen war. „Von hier aus können wir die ganze Stadt überblicken.“
    „Also gibt es noch mehr zu sehen?“, rief Dr. Cross, der sich krampfhaft festklammerte.
    „Eigentlich nicht“, erwiderte Porter fröhlich. „Vielleicht sollten Sie den Kopf einziehen.“ Er beugte sich nach vorn, um unter einem Baum hindurchzufahren, dessen Äste tief herabhingen. Mit einem Mal war er froh, dass er es in letzter Zeit nicht geschafft hatte, den Weg von Ästen und Zweigen zu befreien. Hinter ihm duckte sich Dr. Cross und wich zu einer Seite aus.
    Sie fuhren höher und höher, und Porter achtete darauf, dass sie unterwegs wirklich jeden Stein und jede Spurrille mitnahmen. Als sie oben angekommen waren, hielt er das Quad steil am Abhang an und schaltete in den Leerlauf. „Nette Aussicht, oder?“
    Dr. Cross schob mit dem Zeigefinger seine verrutschte Brille auf der Nase hoch, warf einen Blick in den Abgrund und fuhr entsetzt zurück. „Was ist mit der Stadt passiert?“
    „Ein Tornado“, entgegnete Porter sachlich. „Ein Sturm der Stärke F-5, um genau zu sein. Alles, was in Sichtweite war, hat er niedergemäht.“
    Der Adamsapfel des Mannes bewegte sich auf und ab. „Gibt es hier denn öfter Tornados?“
    „Oh, sicher“, schwindelte Porter. „In dieser Höhe bilden sich Tornados praktisch aus dem Nichts. Man muss immer den Himmel im Auge behalten.“
    Argwöhnisch sah Dr. Cross nach oben.
    Porter legte den Gang ein. „Fertig?“
    Bevor der Mann antworten konnte, preschte Porter schon los. Er schoss den Abhang hinunter und registrierte zufrieden, dass der Mann hinter ihm hart auf dem Sitz auf und nieder hopste. Am Fuß des Berges wurde er langsamer, um einen flachen Nebenfluss des Timber Creek zu überqueren – allerdings war er schnell genug, um sie beide anständig zu durchnässen. Auf der anderen Seite hielt er abrupt an.
    „Oh, oh.“
    „Was ist?“, fragte Dr. Cross und ließ den Haltegriff los, um seine Brille abzunehmen und mit dem Ende seines Schlipses die Wassertropfen abzuwischen.
    Porter wies auf die vom Wasser ausgewaschenen Fußabdrücke eines Waschbären im weichen Schlamm. „Bärenspuren.“
    Der Mann riss die Augen auf. „Bärenspuren? Von was für einem Bären?“
    „Grizzly.“ Porter seufzte schwer, als er sich umsah. „Wir sollten hier besser verschwinden.“
    Dr. Cross wurde blass, und statt sich hinten festzuklammern, schlang er ängstlich die Arme um Porters Taille. Porter unterdrückte ein Grinsen und fuhr los. Er raste so schnell über den unebenen schlammigen Weg, wie er es gerade noch so riskieren konnte. Endlich kam die hintere Seite des Ambulanzgebäudes in Sicht.
    „Da wären wir“, sagte er, wurde langsamer und hielt genau neben den Löchern an, die gegraben worden waren, um darin demnächst das Schild für die Ambulanz zu verankern.
    Porter stellte soeben den Motor aus, als Nikki aus dem Haupteingang des Gebäudes kam. Sie trug eine Jeans, einstaubiges

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