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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Nikki!“
    Allmählich kochte Wut in ihr hoch. „Ich bin Ärztin, Darren. Kein Ort auf dieser Welt ist ‚unter meiner Würde‘.“
    „Du weißt schon, was ich meine“, erwiderte er. „Die Bedingungen sind primitiv.“
    „Du hast das neue Ambulanzgebäude gesehen. Es ist schöner als die Gemeinschaftspraxis, in der ich in Broadway gearbeitet habe.“
    „Und wo ist dein Team? Was wäre, wenn – Gott bewahre – dir etwas zustoßen würde?“
    „Falls es einen Notfall geben sollte, den ich nicht behandeln kann, fliegt ein Rettungshubschrauber ein.“
    „Weil die Kommunikation hier oben auf dem Berg ja so gut funktioniert“, erwiderte er trocken.
    „Das wird alles von Tag zu Tag besser“, sagte sie und hatte das unerklärliche Gefühl, die Stadt verteidigen zu müssen.
    Sie erreichten den Eingang zur Pension. Auf der anderen Straßenseite stand Darrens Wagen. Sie schüttelte den Kopf über Porters „Abkürzung“. Was wollte er damit bezwecken?
    Darren machte eine Handbewegung. „Ich habe Kleidung zum Wechseln dabei. Einen Moment, ich hole meine Tasche.“
    Sie wartete, während er über die Straße lief, um im Kofferraum seines Mercedes nach seinem Gepäck zu greifen. Als er zurückkam, betrachtete sie seine Designertasche und registrierte, wie überaus fehl am Platz Darren in dieser abgelegenen Wildnis wirkte. Porters Arbeitsfahrzeug und seine abgenutzte Ledertasche kamen ihr in den Sinn, doch sie schob den Gedanken schnell beiseite. Die Männer miteinander zu vergleichen war sinnlos. Es war ja nicht gerade so, als würden sie alle beide um ihre Aufmerksamkeit kämpfen.
    Seit ihrer Rückkehr aus Atlanta am Tag zuvor war Porter reserviert. Es war klar, dass er von ihr bekommen hatte, was er gewollt hatte. Und sie war keine Heuchlerin: Auch sie hatte bekommen, was sie sich gewünscht hatte. Ihr war aufgefallen, dass er seitdem öfter mit Rachel geredet hatte. Es sah so aus, als hätte er sich bereits der Nächsten zugewandt …
    „Dr. Hannah meinte, du würdest nur so lange bleiben, bis die Ambulanz gebaut und eingerichtet sei“, sagte Darren und riss sie damit aus ihren Grübeleien. „Sieht so aus, als wäre es jetzt so weit.“
    Nikki schob ihre Verärgerung beiseite. „Dr. Hannah hat sich versprochen. Ich … habe noch keine Entscheidung getroffen, wie es weitergehen soll.“ Sie drehte sich um und ging vor Darren die Treppe zur Veranda der Pension hinauf. Sie nickte den Frauen zu, an denen sie vorbeikamen und dieihnen fragende Blicke zuwarfen. Dann führte sie ihn in das Haus und durch den Flur. Sie hielt kurz an, um Cupid, das Reh, zu streicheln, das auf seinem Gipsbein herumstakste und sich erstaunlich gut an die menschliche Gesellschaft gewöhnt hatte. An seinem Hals glitzerte ein pinkfarbenes Halsband.
    „Die wilden Tiere dringen also einfach in die Häuser ein?“, fragte Darren.
    „Das Kitz ist ein Patient“, erwiderte Nikki und tastete kurz den Gips ab.
    Das Reh schnüffelte an Darren, und er wich zurück. „Bist du auch Tierärztin?“
    „Ich helfe, wo ich kann“, erwiderte sie und führte ihn den Korridor entlang in das Zimmer, das zu ihrer provisorischen Praxis umfunktioniert worden war. Sie öffnete die Tür und trat ein. Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf das Badezimmer. „Da kannst du dich frisch machen und andere Klamotten anziehen.“
    „Wo bist du solange?“
    Sie zeigte auf den Schreibtisch neben dem Fenster. Dabei fiel ihr Blick auf das Jeanshemd, das Porter ihr gegeben hatte und das über einer Stuhllehne hing. „Ich … ich muss noch ein bisschen Papierkram erledigen.“ Es ging um einen Vertrag, den sie entweder unterzeichnen oder den Armstrong-Brüdern so zurückgeben konnte.
    Den sie Porter zurückgeben konnte.
    Er ging ins Bad. „Ich bin gleich wieder bei dir.“
    Sie wusste, dass er gern duschen würde – Darren hasste es, schmutzig zu sein. Im Gegensatz zu Porter Armstrong, der den Staub und den Dreck dieses Ortes voller Stolz und wie eine zweite Haut trug.
    Sie setzte sich an den Schreibtisch und nahm den Zwei-Jahres-Arbeitsvertrag zur Hand, den sie unterschreiben sollte. Sie kannte den Text in- und auswendig. Trotzdem las sie ihn noch einmal durch, als würde ihr auf diese Weise wie durchein Wunder die Erkenntnis kommen, was sie mit ihrem Leben anstellen sollte. Im Badezimmer ging die Dusche an. Das Geräusch erinnerte sie daran, dass Darren noch da war. Sie wunderte sich noch immer darüber, dass er den ganzen Weg von Broadway hierher gefahren war, um

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