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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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sprach er weiter. „Im Übrigen bin ich mir sicher, dass meine Brüder sich gern von Ihnen verabschieden würden.“
    Sie wandte den Blick ab, sah ihn dann wieder an und war offensichtlich hin und her gerissen. Porter warf ihr ein kleines ermunterndes Lächeln zu. Sie entspannte sich ein wenig und gab ihre abwehrende Haltung auf. „Gut.“ Sie klang, als ob sie sich geschlagen geben würde. „Lassen Sie mir ein paar Minuten, um meine Koffer in mein Zimmer zu bringen. Dann komme ich wieder nach unten.“
    Etwas enttäuscht, weil er ihr nicht helfen konnte – und aus anderen Gründen, die er allerdings nicht benennen konnte -, sah Porter zu, wie Dr. Salinger ihre Koffer die Treppe hinaufschleppte. Ihr Gang war müde und ihre Schritte schwer. Porter runzelte die Stirn. Für gewöhnlich reagierten Frauen, die einen Abend mit ihm verbringen sollten, ein bisschen besser gelaunt.
    Er atmete tief aus. Die unscheinbare kleine Frau Doktor heute Abend aufzuheitern würde keine schöne und keine leichte Aufgabe werden.
    Dann sah er wieder diese erstaunlich grünen Augen vor sich und verzog den Mund.
    Für das Team Armstrong konnte er ja wohl mal ein Opfer bringen.

9. KAPITEL
    N ikki öffnete die Tür zu dem Eckzimmer, das sie erst wenige Minuten zuvor verlassen hatte. Sie tastete nach dem Schalter, machte das Licht an, trug ihre Koffer hinein und stellte sie ab.
    Niedergeschlagenheit ergriff sie. Theoretisch wusste sie, dass sie hier nicht für immer gestrandet war und sie aufbrechen konnte, sobald der Van repariert war. Doch praktisch kam es ihr so vor, als würde ihr ständig etwas in die Quere kommen. Und übersinnlich betrachtet sah es so aus, als würde sie dafür bestraft, dass sie etwas so Ungewöhnliches getan hatte wie die Gemeinschaftspraxis in Broadway zu verlassen und in eine Stadt in den Südstaaten zu reisen, um einen Neuanfang zu wagen.
    Sie presste die Finger an die Schläfen und schüttelte den Kopf. Hierherzukommen war wohl das Dümmste gewesen, was sie je getan hatte. Es geschah ihr recht, dass sie hier festsaß.
    Aus dem Nichts kamen ihr die Worte ihrer Großmutter in den Sinn. Sie hatte immer gesagt, dass die Welt am nächsten Morgen ganz anders aussähe. Wenn sie die Umgebung so betrachtete, war es nicht überraschend, dass sie an ihre Großmutter denken musste. Ihre Grammy hatte ihre Familie in einer öden Stadt in Michigan, in der Autos gebaut wurden, großgezogen. Die eigene Kindheit hatte ihre Großmutter jedoch in einer kleinen Stadt in Tennessee verlebt. Grammy hatte immer ein kluges Sprichwort gewusst, das ihre ländliche Herkunft verraten hatte. Zum ersten Mal fragte Nikki sich, ob tief in ihrem Inneren ihr die Vorstellung, hierherzukommen, deshalb so reizvoll erschienen war, weil ihre Großmutter das Leben auf dem Land immer so idyllisch beschrieben hatte.
    Plötzlich wurde ihr klar, dass ihre Grammy aus Rücksicht auf ihr einziges Enkelkind die Wahrheit wahrscheinlich ein bisschen geschönt hatte.
    Nikki ging ins Badezimmer, um sich kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen – das Einzige, was es in Sweetness zur Genüge gab. Sie trocknete das Gesicht mit einem Handtuch und betrachtete sich im Spiegel. Blass, blass, blass mit bläulichen Schatten unter den Augen und roten Flecken auf den Wangen. Aber sie hatte keine Zeit, um jetzt daran etwas zu ändern. Und außerdem war sie, was Make-up anging, eher ungeschickt. Das Beste, was sie tun konnte, war, ihr feines Haar zu bürsten, damit es etwas mehr Volumen hatte.
    Sie schalt sich innerlich. Immerhin ging sie nicht zu einem Date.
    Das … was vorhin zwischen ihr und Porter Armstrong geherrscht hatte– diese beinahe mit Händen greifbare Spannung in der Luft, nachdem sie gemeint hatte, dass er besser im Bett sein sollte -, war keine sexuelle Spannung gewesen. Ausgeschlossen! Es war wahrscheinlich nur die … Luftfeuchtigkeit gewesen.
    Genau. Sie war den Luftdruck in dieser Höhe einfach nicht gewohnt.
    Sie hatte auch nur aus einem Grund zugestimmt, Porter Armstrong zu diesem Barbecue zu begleiten: Der Mann musste in den kommenden Stunden beobachtet werden, falls es noch zu Komplikationen wegen des Sturzes kommen sollte.
    Ihr Magen knurrte.
    Und weil sie Hunger hatte.
    Sie ging zur Treppe zurück und ignorierte, dass ihr Herz einen kleinen Satz machte, als sie Porter Armstrong erblickte, der noch immer auf sie wartete. Der Mann sah irrwitzig gut aus, und sie wusste es sehr genau, wenn sie keine Chance hatte. Doch sie würde sowieso nur noch ein

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