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Liebe ist staerker als Haß

Titel: Liebe ist staerker als Haß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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nachgibt, wenn sie nur immer dieselben alten Schmeicheleien hört.«
    »Eine Frau wie du? Ich wäre überglücklich, wenn du meine würdest.«
    »Ha! Ich heirate nur einen Mann, der seinen Geist zu gebrauchen versteht statt der Muskeln. Ich brauche einen Gemahl, mit dem ich mich unterhalten kann. Wenn ich mit dir über etwas anderes reden wollte als über Rüstung und Lanzen, dann würde ich dich wohl bald schnarchen hören.«
    Er lächelte sie liebenswürdig an. Wenn sie so etwas von ihm annahm, kannte sie ihn überhaupt nicht. »Ich schwöre dir: Wäre ich mit dir verheiratet, würde ich bestimmt nicht einschlafen. Und ich würde dir außer Gesprächen auch noch etwas anderes bieten.«
    »Du prahlst vergeblich vor mir. Jetzt sag mir aber, welche Gunst du von mir erbitten möchtest!«
    »Ich habe die Absicht, den Peregrines zu helfen. Deshalb sollen sie nicht erfahren, daß ich ein Howard bin. Ich werde als ein Mann namens Smith auftreten.«
    Anne warf ihm einen kühlen Blick zu. Sie hatte dunkles Haar, das zum größten Teil unter dem Kopfschmuck verborgen war, dunkle Brauen und dunkle Augen, die einen Mann entflammen konnten, wenn sie es darauf anlegte. »Du bittest mich, einen Mann in Gefahr zu bringen, der als Gast in meines Vaters Haus kommt?« Sie stand auf und sah ihn böse an. »Ich hatte Besseres von dir erwartet.«
    Nach kaum zwei Schritten hatte er sie eingeholt. »Ich sagte, daß ich ihnen helfen will, und das ist die Wahrheit.«
    Mehr sagte er nicht, sondern schaute sie nur an und betete, daß sie ihm Glauben schenken möge.
    »Warum?« fragte sie. »Warum willst du schmutzigen Bestien wie den Peregrines helfen? Stimmt es etwa nicht, daß sie alle eure Ländereien als ihren Besitz betrachten? Und da soll ich dir glauben, du wolltest Männern helfen, die dich zu einem armen Menschen machen würden?«
    »Es ist schwer, das zu glauben. Trotzdem ist es die reine Wahrheit. Ich kenne diese Brüder nicht einmal. Nur aus der Ferne habe ich sie gesehen, doch ich hasse sie nicht, wie mein Bruder sie haßt. Ich wünsche mir nur...« Mehr konnte er ihr nicht sagen, und eine Ausrede, warum er ihnen helfen wollte, fiel ihm nicht ein. Sonst hätte er ihr von Zared erzählen müssen.
    »Bestimmt steckt eine Frau dahinter«, sagte Anne.
    Tearle schlug die Augen nieder. Du schlaues Weib, dachte er. »Eine Frau? Wie könnte eine Frau dahinterstecken? Zwei Brüder werden kommen - der ältere wird am Turnier teilnehmen, der jüngere dient ihm als Knappe. Darf ich denn nichts aus reiner Menschenliebe tun? Mein Bruder haßt diese Peregrines, aber mich macht das Gerede von seinem Haß krank. Kann es denn nicht sein, daß ich ein Ende dieses Hasses herbeiführen möchte? Vielleicht wünsche ich mir nichts anderes als Frieden zwischen unseren beiden Familien.«
    »Wie lautet ihr Name?«
    Aus schmalen Augen sah Tearle sie an. »Ich ziehe meinen Heiratsantrag zurück. Ich kenne dich seit deiner Geburt, und doch zweifelst du an meinen guten Absichten. Damit entehrst du mich und meine Familie.«
    Anne lächelte ihn verstehend an. »Liebst du sie so, wie du die Frau dieses jungen Grafen geliebt hast?«
    »Das war etwas ganz anderes. Sie war eine Frau, die mit einem Jüngling verheiratet war. Und ich habe dir versichert, daß dies nichts mit einer Frau zu tun hat.« Tearle nahm sich vor, so bald wie möglich zur Beichte zu gehen. »Es tut mir weh, daß du meinen Charakter so niedrig einschätzt.«
    »Nun gut«, sagte Anne. »Du hast gewonnen. Ich werde dein Geheimnis bewahren. Aber ich schwöre dir, daß ich nicht dahinterkomme, warum du diesen armen dummen Peregrine hinters Licht führen willst.«
    Tearle antwortete nicht, denn er wußte keine Antwort. Er konnte sich ja selber nicht erklären, warum er sich für ein Mädchen interessierte, das in Männerkleidung auftrat. Zudem ein Mädchen aus einem Haus, das seit Generationen mit seiner Familie im Krieg lag. Eigentlich hätte er das Mädchen hassen, hätte sich freuen müssen, als die Männer seines Bruder sie gefangengenommen hatten.
    Doch er hatte sich nicht darüber gefreut. Und später, als sie sich bemühte, seine Wunde zu verbinden, hatte er den Wunsch gehabt, daß sie bei ihm bleiben möge.
    Er warf einen Blick auf Anne und lächelte. Vielleicht war es nur der Reiz des Neuen an dem Peregrine-Mädchen. Er hatte viele Frauen besessen, die wunderschöne Kleider trugen. Vielleicht reizte es ihn, mit einem Mädchen ins Bett zu gehen, das am nächsten Morgen womöglich um seine

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