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Liebe ist staerker als Rache

Liebe ist staerker als Rache

Titel: Liebe ist staerker als Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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fest, dass er ihr nachritt. Schlagartig hatte sie das Gefühl, ihr ganzer Körper würde in Flammen stehen. Das Blut pochte in ihren Ohren, und ihre Haut brannte. Zwischen ihren Schenkeln breitete sich eine köstliche Hitze aus. Das Muskelspiel des Pferderückens ließ sie beinahe aufstöhnen. Als sie schließlich im Obstgarten ankam, fühlte sie sich gespannt wie die Sehne eines Bogens. Sie war bereit.
    Der Hain mit den Obstbäumen gehörte zu ihren Lieblingsplätzen – es war ihr geheimer Rückzugsort. Und dann war er auf einmal da. Geschmeidig ließ er sich von seinem Pferd gleiten. Ihn umgab eine Aura ungezügelter Vitalität und Energie. Seine plötzliche Nähe raubte ihr fast den Atem – nie hätte sie gedacht, dass ein Mann so perfekt sein konnte.
    An diesem Tag hatte es nur den Hauch einer Berührung zwischen ihnen gegeben. Sie redeten miteinander – sie tauschten ihre Gedanken und Gefühle aus. Nach Jahren der inneren Isolation hatte Maddie das Gefühl, endlich verstanden zu werden. Und das ausgerechnet von dem Menschen, von dem sie dies am wenigsten erwartet hätte: dem Sohn der verfeindeten Familie!
    Als Maddie an diesem ersten Tag gehen musste, lag ihr das Herz schwer in der Brust. Aber dann hatte Nic sie gefragt, ob sie sich am nächsten Tag nicht wiedersehen könnten … und am nächsten und am übernächsten …
    Die ganze Woche bekam etwas Irreales, ein verträumter Zauber lag über allem. Diese gestohlenen Momente unter den schützenden Ästen der Bäume waren alles, wofür Maddie jetzt lebte. Nic nahm sie völlig in Besitz. Sie dachte ununterbrochen an ihn, er füllte ihre Nächte mit wilden, erotischen Träumen. Gegen Ende der Woche befand sie sich in einem derartigen Aufruhr, dass sie sich ihm am liebsten an den Hals geworfen hätte, als sie sich trafen.
    Und dann küsste und streichelte er sie plötzlich. Bei dem Gedanken, wie lichterloh sie damals entbrannt war, wie sie ihn gebeten hatte, nicht aufzuhören – ohne genau zu wissen, womit eigentlich, trieb es ihr jetzt noch die Schamröte ins Gesicht.
    Und dann brach plötzlich die Hölle los!
    Plötzlich fanden sie sich umgeben von Gestalten, die drohend auf sie herunterblickten. Offensichtlich waren ihre heimlichen Treffen nicht unbeobachtet geblieben. Nic hatte sich schützend vor Maddie gestellt. Sie erinnerte sich noch, wie sie versuchte, mit zitternden Händen ihre Bluse zuzuknöpfen. Das Geschrei und Gebrüll der Männer steigerte ihre Panik ins Unermessliche. Dann hatte man sie beide regelrecht abgeführt. Als Maddie sich nach Nic umdrehte, wurde er gerade von den Männern seines Vaters auf sein Pferd gezerrt, obwohl er sich wie ein Löwe zur Wehr setzte. Sie schluchzte laut auf, als einer der Männer ihm einen Faustschlag versetzte. Aber dann wurde sie selbst grob auf ihren Hengst gehievt und weggebracht.
    Ihre Mutter erwartete sie schon. Sie war leichenblass, zugleich schäumte sie jedoch vor Wut. Nur eine einzige Frage stellte sie: „Ist es wahr? Du warst mit Nicolás de Rojas zusammen?“
    Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte Maddie, wie sich Wider­stand in ihr regte. Sie reckte ihr Kinn und sagte mit fester Stimme: „Ja.“
    In keiner Weise war sie auf die schallende Ohrfeige gefasst, die ihre Mutter ihr versetzte. Die Wucht des Schlages war derart heftig, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. Plötzlich schmeckte sie Blut auf der Zunge. Schockiert hob sie die Hand an die Wange und starrte die Frau an, von der sie nie eine liebevolle Geste empfangen hatte. Außer natürlich, wenn sie sich in der Öffentlichkeit befanden und ihre Mutter den Eindruck von Nähe vortäuschen wollte.
    Dann war ihre Mutter in Tränen ausgebrochen, und Maddie musste sie ins Haus bringen und ihr einen Brandy eingießen, damit sie sich beruhigte.
    „Ist es denn wirklich so schlimm, dass ich mit Nicolás … zusammen war? Wir … wir mögen uns“, meinte sie schließlich verständnislos.
    Diese Frage löste eine neue Tränenflut bei ihrer Mutter aus. Als sie sich einigermaßen gefasst hatte, zog sie Maddie zu sich auf die Couch. „Du wirst ihn nie mehr sehen, Madalena. Ich verbiete es dir. Denk daran, was du deinem Vater damit antun würdest.“
    Wieder rebellierte etwas in Maddie. Sie konnte nicht versprechen, Nic nicht wiederzusehen. Ebenso gut könnte sie sich selbst verleugnen. Sie sprang auf. „Das ist doch lächerlich! Das kannst du mir nicht verbieten! Uns ist diese absurde Familienfehde doch völlig egal!“
    Ihre Mutter erhob sich jetzt

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