Liebe kann man nicht planen, Casanova
wieder so weit.“
„Gib du mir mehr Informationen über dich, dann darfst du mit mir machen, was du willst. Erzähl doch mal was aus deiner Kindheit“, bat Ruby. Sie hatte sich auf den Bauch gedreht und auf ihre Ellbogen gestützt.
„Einverstanden, meine Kaiserin.“
„Wirklich?“ Sie sah ihn erwartungsfroh an.
Damon schloss seine Augen. Als er sie wieder öffnete, war die fröhliche Gelassenheit aus seinem Gesicht verschwunden. „Meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben.“ Er sah ihr direkt in die Augen. „Du kannst dir sicher vorstellen, dass ich das nicht jedem erzähle.“
Das hatte Ruby nun von ihrer Neugier. „Verständlich“, erwiderte sie bedrückt.
Damon schwieg.
„Hat deine Familie dir daraus jemals einen Vorwurf gemacht?“
„Nein“, sagte er leise, „zum Glück nicht.“
Ruby nahm seine warme Hand in ihre und drückte sie ganz leicht. „Das ist gut“, sagte sie nur.
Er seufzte. „Nur mich hat es nicht davon abgehalten, trotzdem während meiner Jugendjahre einen großen Bogen um meine Familie zu machen“, erklärte er.
„Und hast du das Ganze dann überwinden können?“, fragte Ruby hoffnungsvoll.
Damon lächelte etwas schief und legte ihre Hand auf seine Brust. „Sagen wir mal so: Mir ist mittlerweile klar geworden, wie viel mir meine Familie bedeutet. Und wie wichtig ich ihnen bin. Und die Tatsache, dass ich etwas aus meinem Leben mache. Sozusagen, um dem Verlust meiner Mutter einen Sinn zu geben.“
„Oder vielleicht auch einfach um deinetwillen. Weil sie dich lieben. Und nicht, weil es in der Vergangenheit einen schlimmen Unfall gegeben hat, an dem du keinerlei Schuld trägst.“
„Klingt gut.“ Er lächelte wieder.
„Wenn du noch irgendwo verletzt oder verwundet bist, dann sag mir Bescheid. Ich werde dich dann heilen – indem ich dich wieder gesund küsse.“
„Klingt noch besser.“
„Wo tut’s denn weh?“
„An … ähm – meiner Schulter.“
Sie küsste ihn dort.
„Und auf meiner Brust.“
Ruby ließ ihre Lippen über seine warme Brust wandern. Als sie seine Brustwarze berührten, erschauerte er erneut.
„Wo tut es denn noch weh?“
„Etwas tiefer – ja, da auch.“ Ruby hatte seinen Oberschenkel erreicht.
„Jetzt vielleicht wieder etwas höher.“
Überrascht stellte Ruby fest, dass Damons Körper wieder bereit für sie war. Bereit für mehr.
Im Nu hatte er sie wieder auf sich gezogen, ebenfalls mehr als zufrieden, dass sie ihn so bereitwillig gewähren ließ. Noch einmal nahm sie ihn in sich auf, und sie gaben sich dem Rhythmus ihrer Begierde hin.
Ruby hätte weinen können vor Glück.
Weil es sich so gut anfühlte mit Damon.
So richtig.
Doch sie weinte nicht. Und sie sagte ihm auch nicht, wie leicht er sie jedes Mal um den Finger wickeln konnte. Auch verschwieg sie ihm, dass sie sich noch niemals zuvor mit einem Mann so gut, so attraktiv und so glücklich gefühlt hatte.
Denn auch Ruby Maguire verstand es, ein Geheimnis zu bewahren.
6. KAPITEL
Damon wusste nie, wie er sich in solchen Momenten verhalten sollte. Sie waren miteinander im Bett gewesen, waren sich auch emotional nahegekommen, so nah wie nie zuvor. Wie konnte er es nur schaffen, nicht so verdammt unbeholfen und unsicher zu wirken? Wie konnte es ihm gelingen, seine Mauern wieder aufzubauen? Die Mauern, die Ruby mit Leichtigkeit eingerissen hatte.
Zunächst musste er seine Kontrolle wiedererlangen. Sich fertig machen. Seine Kleidungsstücke zusammensuchen. Ruby schien es damit nicht eilig zu haben, aber immerhin hatte sie auch keine Familie, die auf sie wartete und sich fragte, wo zum Kuckuck sie nur steckte.
„Wie viel Uhr ist es?“, wollte Ruby etwas schläfrig wissen.
„Vier.“
„Was? Schon?“
„Das fasse ich mal als Kompliment auf.“
„Das darfst du auch.“ Sie lächelte. Dann rutschte sie splitterfasernackt vom Bett herunter und holte sich ein frisches Kleid aus dem Schrank. Keinerlei Unbeholfenheit in ihren Bewegungen. Damons Nervosität legte sich etwas. „Deine Ablenkungskünste sind wirklich …“, sie legte eine Hand aufs Herz, „phänomenal!“
Damon lächelte über ihre Worte, froh, dass sie ihre gemeinsame Nachmittagsbeschäftigung wirklich nur als Ablenkung verstanden hatte. Ruby schien gleich wieder dazu überzugehen, ihre eigenen Mauern aufzubauen. Ihm war das nur recht. Er ging ins angeschlossene Badezimmer hinüber, um sich ein wenig frisch zu machen.
Keine Versprechungen und kein Bedauern. Es funktionierte. Ruby kam zu
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