Liebe kann man nicht planen, Casanova
befreien.“
„Klingt ziemlich mutig.“
„Ich sage ihm, dass es dich beeindruckt hat.“ Lena warf ihr einen prüfenden Blick zu. „Dir gegenüber hat Damon also noch nicht gesagt, dass er jederzeit bereit wäre, für dich zu sterben, oder?“
„Nein. Und darüber bin ich auch ganz froh.“ Ruby war sichtlich verwirrt. „Ich weiß auch gar nicht, worauf du hinauswillst. Jedenfalls gehe ich jetzt duschen.“ Doch dann blieb sie noch einmal abrupt stehen, um die beiden kämpfenden Männer am Beckenrand zu betrachten. „Meinst du, sie bringen sich um?“
„Ach was“, winkte Lena ab. „Damon weiß doch, dass Trig dich nur von Kopf bis Fuß gemustert hat, um ihn zu ärgern. Das ist jetzt einfach ihre Art, sich zu begrüßen.“
„Aha.“ Das sollte eine Begrüßung sein? „In Australien scheint einiges anders zu sein.“
Lena lächelte verständnisvoll.
Etwa fünfzehn Minuten später erschien Ruby zurück auf dem Schlachtfeld. Sie trug ein mehrlagiges Seidentop in Pink- und Lilatönen, cremefarbene Hüfthosen, ihr violettes Schmetterlingshaarband und dazu – nackte Füße. Sie hatte sich die Zeit genommen und ihre Haare trocken geföhnt sowie einen Hauch Make-up aufgelegt. Besuch war Besuch. Auch wenn es sich um Familie oder Freunde handelte.
Trig starrte sie mit offenem Mund an, als sie sich ihnen näherte. Er hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht und einen gespielt schmutzigen Gesichtsausdruck. Um Damon zu ärgern, natürlich.
Auch Damon starrte sie an, fasziniert von dem Stückchen nacktem Bauch, das zwischen Oberteil und Hose herausblitzte.
„Du guckst sie an, als wäre sie dein Eigentum“, raunte Trig seinem Freund zu, ohne seinen Blick von Ruby abzuwenden.
„Jungs, beruhigt euch wieder“, lachte Ruby und nahm lässig auf einem der bequemen Liegestühle Platz. „Was macht ihr gerade? Sieht aus, als wärt ihr fertig mit begrüßen?“
„Ehrlich gesagt sind wir gerade dabei, Lena von ihrer Teilnahme an dieser Suchmission abzuhalten“, erklärte Damon.
Das war eindeutig eine Familienangelegenheit. Und Ruby wollte sich niemals in die Familienangelegenheiten anderer einmischen.
„Und wie geht es voran?“, fragte sie höflich.
„Du bist die Juristin. Sag ihr, was du von der Sache hältst.“
Oh nein.
„Ich vermute mal, ihr habt ihr schon klargemacht, dass ihr sie noch für zu schwach haltet?“
„Allerdings.“
Aha. Ruby ignorierte den rebellischen Ausdruck auf Lenas Gesicht. „Lena, denkst du nicht, dass du Trig mit deiner Haltung dazu bringst, die ganze Aktion abzublasen?“
„Nei…“
„DOCH!“, fiel ihr Trig außerordentlich wütend ins Wort. „Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich mich um dich sorge, Lena. Bleib hier bei Damon und Ruby und werde erst einmal wieder gesund. Ich nehme alleine an dieser Mission teil oder gar nicht. Du regst mich auf!“
„Warum bitte schön sollte gerade ich dich aufregen?“, keifte Lena zurück. „In deinem Kopf ist doch sowieso nur Platz für Testosteron!“
„Ich weiß nicht, Damon“, murmelte Ruby absichtlich so laut, dass die beiden sie hören konnten, „vielleicht ist Lena doch nicht mehr so schwach, wie wir alle dachten. Was sagtest du doch gleich, wie lange die beiden schon verheiratet sind?“
Das saß.
Trig und Lena waren augenblicklich still und sahen Ruby völlig überrumpelt an.
Damon ging rasch zum Kühlschrank herüber, damit die beiden sein Grinsen nicht sehen konnten. Er kam mit zwei Flaschen Bier und einer Flasche Weißwein zurück und stellte sie auf den Tisch. „Ich hole noch schnell die Gläser.“
Ruby lächelte zufrieden. Sie betrachtete Damon, der ihr und Lena Wein einschenkte und dann Trig ein Bier und einen Öffner zuwarf, bevor er auch sein Bier öffnete. Immer noch sprach niemand ein Wort.
„Ich möchte mich wirklich überhaupt nicht in eure Diskussion einmischen“, begann Ruby ruhig. „Aber ich glaube, dass die beiden Männer sich Sorgen um dich machen, Lena. Und ich denke, dass das nicht ganz ungerechtfertigt ist. Was, wenn du dich während des Einsatzes schnell in Sicherheit bringen musst? Wenn du rennen musst? Könntest du das, Lena?“
Trig öffnete den Mund, als wollte er etwas dazu sagen. Doch er verstummte, als Rubys Blick ihn traf. „Lena?“
„Ich kann rennen“, Lenas Stimme klang trotzig, aber dünn.
„Lena, du kannst kaum gehen “, setzte Trig wieder an. „Spiel bitte nicht deine Verletzungen herunter. Ich weiß, wie schlimm sie sind. Schließlich war ich derjenige,
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