Liebe kennt keine Gefahren
wie könnte die Eifersucht sie dazu bringen? «
»Verbringe einen Teil deiner Zeit mit mir. Jess kommt nur in meine Nähe, wenn eines ihrer Geschwister Hilfe oder Zuwendung braucht oder wenn sie verletzt ist. Wenn sie nun eine andere Frau — eine schöne, intelligente, ja weise Frau — sähe, die mir gern ihre Zeit widmet, wird sie vielleicht neugierig werden. «
Sophy lachte. »Ich glaube, ich könnte Alexander lieben, selbst wenn sie das nicht täte. Natürlich ich dich nicht als Schwarzen Rebellen erlebt. Gibst du in dieser Rolle eine schrecklich verwegene, romantische Figur ab?
»Und eine furchtlose. Es gibt keine Gefahr, die für den Schwarzen Rebellen zu groß ist. Bis auf Jessica natürlich. Sag, daß du einverstanden bist - daß du hierbleiben und mir helfen wirst. «
»Also gut«, gab Sophy nach und seufzte. »Vielleicht bin ich der Meinung, die Frau soll spüren, daß ihr Mann auch ihr Liebhaber ist. Ich werde dir helfen, deine Frau eifersüchtig zu machen. «
Kapitel 19
»Jessica«, sagte Eleanor und mühte sich, im ruhigen Ton zu reden, »diese Frau hält dich zum Narren. «
»Sie macht Alex glücklich. «
»Sehr glücklich. Ist es dir egal, daß sich die beiden stundenlang in ihrem Zimmer einschließen? «
»In unserem Zimmer«, gab Jessica gereizt zurück. »In dem Zimmer, das Alexander und mir gehört. «
»Aha, dann ist es dir also nicht egal! «
»Eleanor, was würdest du tun, wenn eine Frau mit deinem großen Russen flirten würde? «
»Ihr alles abschneiden, was ich bei ihr zu fassen kriegte. «
Jess stocherte in ihrem Essen herum. »Aber die Gräfin ist im Grunde doch eine so reizende Person. Gestern hat sie sich den ganzen Nachmittag hindurch um Samuel gekümmert. «
»Und damit Nathaniel Gelegenheit gegeben, Unsinn zu treiben. Weißt du eigentlich, woher er sich dieses Fischerboot besorgt hat? «
»Was für ein Fischerboot? « fragte Jess lustlos.
Eleanor setzte sich ihrer Schwester gegenüber an den Tisch. »Du machst dir also Sorgen wegen dieser Frau, richtig? «
»Absolut nicht. Du weißt, daß Alex und ich gar keine richtige Ehe führen. Er sagte, er... «
»Was sagte er? «
»Er sagte, daß er mich liebt. Aber ich vermute, das war zu einer Zeit, als er sich noch nicht an seine Liebe für die Gräfin erinnert hat. «
»Jess, warum kämpfst du nicht mit ihr um deinen Mann? Warum gehst du nicht zu Alex und sagst ihm daß du ihn liebst und dieser Frau die Haare auf dein Kopf anzünden würdest, wenn sie nicht binnen dreißig Sekunden das Haus verläßt? «
Jessica stand vom Tisch auf. »Ich soll in Alex verliebt sein? Was für eine groteske Idee! Er nörgelt und jammert und... «
»... rettet dir das Leben, wartet die ganze Nacht auf dich, pflegt dich und umhegt dich und... «
»... brüllt mich die ganze Zeit an. Wo steckt die Gräfin zur Zeit? Vielleicht kann ich sie auf eine andere Weise loswerden. « »Sie saß im Küchengarten, als ich sie zuletzt sah, Jessica, was hast du vor? «
»Ich werde meinem Land helfen«, sagte Jess, ehe sie das Haus verließ.
Jessica war nicht bereit, Eleanor oder einer anderen Person zu zeigen, wie sehr sie die Gegenwart der Gräfin störte. Wann, in aller Welt, hatte sie sich eigentlich in Alexander verliebt? Sie hatte geglaubt, die Liebe sei mit einem wildpochenden Herzen verbunden. Liebe war eher das, was sie für den Schwarzen Rebellen empfand — oder wenigstens das, sie einmal für ihn zu empfinden geglaubt hatte. Doch in jüngster Zeit war sie viel glücklicher, wenn sie Alex sah, als in jenen Minuten, wo sie mit dem Schwarzen Rebellen zusammen gewesen war.
Zweimal war der Schwarze Rebell seit jener Nacht, als sie verwundet worden war, an ihr Fenster gekommen. Doch ihre Neigung, ihm aus dem zu folgen, war immer geringer geworden. Sie wußte, daß sie in seinen Armen eine wunderbare Nacht bringen würde. Aber das war auch schon alles.
Morgen würde sie sich wundern, was über sie gekommen sei, und sie würde sich nach Alexanders Gesellschaft sehnen.
Seit Alex nach Warbrooke zurückgekehrt war, hatten sie viele Stunden miteinander verbracht. Anscheinend hatte sie, Jess, nie viel für Alex übrig gehabt. Anfangs hatte sie ihm sogar übelgenommen, daß er immer ihre Nähe suchte, doch mit der Zeit war ihr seine Gesellschaft sogar zu einem Bedürfnis geworden. Und nun, da sie mit ihm Zusammensein wollte, war er nicht da.
Jess konnte es der Gräfin nicht verdenken, daß sie sich zu Alex hingezogen fühlte — schließlich konnte
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