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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Brot, Käse, mit Wasser verdünntem Wein und hartgekochten Eiern wieder. Sie stellte das Tablett neben Alex aufs Bett und wandte sich wieder zum Gehen, aber er schien aus eigener Kraft die Platten nicht erreichen zu können. Ein paar Minuten später ertappte sie sich dabei, wie sie im Schneidersitz neben ihm auf dem Bett saß und ebenso tüchtig zulangte wie der Patient. Sie begann, ihm von ihrem Plan zu erzählen, Handzettel an die Bewohner von Warbrooke zu verteilen.
    »Wir können uns diese Schikanen nicht länger gefallen lassen«, sagte sie trotzig.
    »Und dein Schwarzer Rebell weigert sich, dir dabei zu helfen? Ich vermute, daß du ihn darum gebeten hast. «
    Jess erzählte ihm nun alles von ihrer letzten Begegnung mit dem Schwarzen Rebellen, sparte nur die Intimitäten, zu denen es zwischen ihnen gekommen war, aus. «
    »Du sagst, er sei wütend geworden — warum? «
    Ihre Augen glitzerten. »Ich höre sehr auf dich. Ich sagte ihm, daß es ihm an Besonnenheit und Sachkunde fehle. «
    »Diese Worte hast du gebraucht? «
    »Ungefähr diese Worte. « Sie errötete, als sie daran dachte, was sie wirklich zu dem Schwarzen Rebellen gesagt hatte. »Jetzt ist er mir gram. Möglich, daß ich ihn nie wiedersehe. «
    Alex drückte kurz ihre Hand. »Wenn er klug ist, wird er dich Wiedersehen. «
    Sie lächelte ihn an und sah dann zu den Fensterläden hin, durch deren Schlitze golden die Sonne schimmerte. »Ich muß jetzt los, sonst gehen mir die Fische nicht mehr ins Netz. « Sie stellte das mit Krümeln übersäte Tablett auf Alexanders Nachttisch, blieb kurz neben seinem Bett stehen, beugte sich dann, einem Impuls folgend, vor und gab ihm einen Kuß auf die Stirn. »Vielen Dank für alles, was du für uns getan hast. Und fürs zuhören. Ich werde Eleanor sagen, daß du jetzt Ruhe brauchst und sie dich nicht stören darf. «
    Er lächelte sie auf eine Weise an, daß sie ihn einen Moment mit großen Augen ansah.
    »Weißt du, daß du nicht halb so übel aussiehst, wenn du so daliegst? Sobald wir eine Braut für dich gefunden haben, mußt du dich ins Bett legen, ehe wir sie dir vorstellen. Und nun ruh dich aus«, sagte sie und verließ das Zimmer.
    Alex lehnte sich in die Kissen zurück und lachte. »Eifersüchtig, Schwarzer Rebell? « sagte er laut. »Das solltest du sein. So wie mit mir hat sie mit dir nie geredet. « Er warf die Perücke auf den Boden und schlief bald darauf mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

Kapitel 12
    Als nach der Ankunft von Admiral Westmoreland der Schwarze Rebell sich nicht sogleich zeigte und die Stadt beim Anblick der englischen Truppen, die er mitgebracht hatte, bereitwillig kuschte, glaubte der Admiral sich einer gewissen Sorglosigkeit hingeben zu können. Es machte ihm Spaß, die Leute zu beobachten, die zwar mit zornigen Augen auf ihre Stiefelkappen hinunterschauten, es aber nicht wagten, ihm zu widersprechen. Er begann sogar zu prahlen. Er belehrte alle, die in Hörweite seiner dröhnenden Stimme standen, daß hier nur eine eiserne Faust von Nöten gewesen sei.
    Und deshalb war er gänzlich unvorbereitet auf das nächste Erscheinen des Schwarzen Rebellen.
    Die Stadtleute wurden bei Anbruch der Dämmerung vom Geläut der großen Glocke geweckt, die sich am Ende des Montgomery-Hauses befand und vor Gefahren warnte. Früher hatte sie dazu gedient, bei einem Indianerüberfall die Leute zur Verteidigung zusammenzurufen, doch nun kündigte sie Feuersbrünste und andere Naturkatastrophen an.
    Frauen und Männer, in mehr oder weniger bekleidetem Zustand, stürzten aus ihren Häusern. Sie riefen sich gegenseitig zu: »Was ist los; Was ist passiert? «
    Nach und nach wurden sie dann der Handzettel gewahr, die an ihre Haustüren geheftet waren. Und mit jedem Wort, das sie lasen, wurden ihre Augen größer und so manchem von ihnen blieb vor Staunen der Mund offen stehen. Denn auf diesen Anschlägen stand geschrieben, daß die Amerikaner Rechte hätten und das Ende der englischen Herrschaft abzusehen sei. Da stand, daß die Engländer nicht das Recht besäßen, ohne richterliche Vollmacht Wohnungen zu durchsuchen oder Truppen in amerikanischen Häusern einzuquartieren. Da wurde auch gegen die Zollgesetze gewettert und erklärt, daß die Amerikaner das Recht hätten, Güter ein — und auszuführen, ohne diese erst in England ein — oder auszuladen.
    »Ergreift sie! « brüllte Admiral Westmoreland, der seine Uniformjacke über seinem langen Nachthemd, auf der Veranda des Wentworthschen Hauses

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