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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Schwester aus den Dornen zu befreien, sang diese wieder ihr Loblied auf Alex Montgomery, und nachdem sie Alexanders zahlreiche Tugenden aufgezählt hatte, fing sie an, auf dessen Diener, diesen Nicholas, zu schimpfen, der sich die unglaublichsten Unverschämtheiten herausnahm.
    Jessica, die behutsam Eleanors Haar von den Brombeerranken löste, ließ das alles schweigend über sich ergehen. Sie hütete sich, ihrer Schwester den Glauben zu nehmen, daß der eine Mann ein Heiliger und der andere ein Teufel sei.
    Nachdem Jessica Eleanor wieder sicher nach Hause gebracht hatte, versprach sie Eleanor, daß sie Alexander am nächsten Tag sehen würde — »und Wenn ich ein Loch durch die Wand bohren muß. « Außerdem würde sie ihn liebenswürdig anreden, sich für seine zahlreichen Wohltaten bedanken und nie mehr ein Wort über seine Anzüge verlieren.
    »Auch wenn ich davon blind werden sollte, werde ich mich nie mehr über sie beschweren«, schwor Jess ihrer Schwester.
    Eleanor weckte sie bereits um vier Uhr morgens. »Jetzt ist die richtige Zeit für einen Besuch bei Alexander«, meinte sie, »weil sein Diener Nicholas noch schläft. «.
    Jess murrte ein bißchen, wagte aber nicht, ihrer Schwester zu widersprechen. Eine Kostprobe von Eleanors Zorn hatte ihr genügt. Gähnend verließ sie das Haus und stieg den Hügel zu dem weitläufigen Anwesen der Montgomerys hinauf.
    Alex stieg durch das Fenster seines dunklen Schlafzimmers, drückte gähnend die Schulterblätter nach hinten und bewegte den Kopf im Kreis, damit die verkrampften Nackenmuskeln sich lockerten. Er stolperte über einen Schemel unter dem Fenster.
    »Taggert! « rief Nicks Stimme vom Bett her.
    Alex stand still. »Ist Jess hier? « flüsterte er.
    Nick setzte sich auf und rieb sich die Augen. »Ach, du bist es! Wieviel Uhr ist es? «
    »Drei Uhr morgens. « Alex ließ sich auf den Bettrand nieder und zog seine Stiefel aus. Was war das für ein herrliches Gefühl gewesen, daß er in Boston seine eigenen Kleider tragen durfte. Wie wohltuend, keine spöttischen Blicke einzufangen, sondern die Damen hinter ihren Fächern erröten zu sehen. Niemand hatte mit dem Finger auf ihn gezeigt und sich über ihn lustig gemacht. »Weshalb liegst du in meinem Bett, und warum hast du >Taggert< gerufen? «
    »Diese Frauen! « erwiderte Nick im grollenden Ton und rollte von der Matratze herunter. »Eleanor glaubte, du lägest im Sterben, und wollte dich unbedingt sehen. Sie schickte ihre Schwester, deine Jessica, ums Haus herum, damit sie an deinem Fenster spioniert. Ich habe sie gerade noch hinten an der Hose erwischen können, als sie schon in dein Zimmer einsteigen wollte. «
    »Wenn du ihr weh getan hast, werde ich... «
    »Was? « fragte Nick herausfordernd.
    »Mich wahrscheinlich bei dir bedanken«, murmelte Alex.
    »Hast du deine Flugblätter bekommen? «
    Alex machte sein Kreuz hohl. »Ich bin drei Tage durch geritten, habe nicht geschlafen und kaum etwas gegessen; aber ich habe diese verdammten Dinger in meinen Satteltaschen. Wenn ich mich ausgeschlafen habe — in ein, zwei Tagen, werde ich sie verteilen. « Und lächelnd fuhr er fort: »Jessica versuchte also, in mein Zimmer einzusteigen. Sie hat doch hoffentlich nicht bemerkt, daß es leer war, oder? «
    »Nein, ich bekam sie noch rechtzeitig zu fassen. Da hast du dein Bett. Ich ziehe mich in mein Zimmer zurück. Morgen dürfen die Frauen dich wieder besuchen. «
    »Aber nicht ohne Vorwarnung. Sie dürfen mich nicht ohne Perücke und ausgepolsterte Kleider sehen. « Er seufzte.
    »Das ist dein Problem. Morgen begebe ich mich auf mein Schiff und lasse mich von meinen Dienern verwöhnen. Du mußt eben Zusehen, wie du allein zurechtkommst. «
    Alex war zu müde, um zu protestieren. Er streifte seine Kleider ab und schlüpfte nackt unter die Bettdecke. In der nächsten Minute war er schon eingeschlafen.
    Zwei zierliche Hände, die seinen Arm betasteten, weckten ihn wieder.
    »Alex«, hörte er Jessicas Stimme, »Alex — lebst du noch? «
    Irgendwo in seinem müden Gehirn spürte er eine Gefahr und — Wollust. Er nahm eine von Jessicas Händen und wollte sie gerade zum Mund führen, als das Gefühl der Gefahr die Oberhand gewann. »Jess? « sagte er mit heiserer Stimme.
    »Ja«, flüsterte sie. »Ich wollte mich nur davon überzeugen, daß du wohlauf bist. Eleanor macht sich schreckliche Sorgen deinetwegen. «
    Langsam begann sein Gehirn wieder zu funktionieren. Im Augenblick war er weder der fette Alex noch der

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