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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Mary Catherine «, antwortete sie mit nicht minder lauter Stimme.
    Er hob mit dem Degen ihr Kinn an, so daß sie ihm ins Gesicht blicken mußte. »Ach ja«, sagte er leise, »das Mädchen, das dem Schwarzen Rebellen so gut gefiel. Ich sehe jetzt, weshalb. « Er nahm den Degen von ihrem Hals. »Ich habe angeordnet, daß niemand mit dieser Frau sprechen darf. «
    »Sie hat kein Wort gesagt«, erklärte Mrs. Wentworth. »Sie ist nur zufällig hier vorbeigekommen. «
    Der Admiral blickte zwischen den beiden Frauen hin und her und wußte nicht, was er glauben sollte.
    »Mistress Jessica beliefert mich mit den Muscheln, die Sie so gern essen, Sir«, sagte Mrs. Wentworth im flehenden Ton.
    Jessica funkelte den Admiral wütend an.
    Dieser betrachtete Jess von Kopf bis Fuß. »Ihr seid zu schön, um in solchen Kleidern herumzulaufen. Tragt Sachen, wie sie sich für eine Frau geziemen, oder ihr findet euch am Pranger wieder. « Er lächelte. »Besser noch — ich überlasse euch meinen Soldaten. Die werden euch schon das Richtige anziehen. Guten Abend... Ladys. « Er wendete sein Pferd und ritt davon.
    »Geh! « rief Mrs. Wentworth schluchzend. »Geh jetzt, und nochmals vielen Dank, Jessica! «
    Jessica rannte über den Marktplatz, an Abigail vorbei, die ihr nachstarrte, als wäre sie halb Närrin, halb Heilige. Jess sammelte im Laufen ihre Muscheln ein und hielt auf das Haus der Montgomerys zu.
    Das Empfangszimmer war leer. Als Jess sich dort, nach Luft ringend, auf einen Stuhl setzte, kam Alex watschelnd durch die Tür.
    »Ich habe dich den Hügel heraufrennen sehen«, sagte er mit besorgtem Gesicht. »Ist etwas nicht in Ordnung? «
    »Ist Eleanor nicht hier? «
    »Eines von den Kindern wurde krank. Marianna hat sie nach Hause geschickt. «
    »Welches von den Kindern? «
    »Eines von den kleineren. « Er zuckte mit den Achseln. »Warum bist du so schnell gelaufen? «
    Rasch erzählte sie ihm die Geschichte von Mrs. Wentworth und dem Admiral. »Ich muß nach Hause. Die Muscheln sind für morgen bestimmt. «
    Alex faßte sie am Arm, bevor sie die Tür erreichte. »Jess, ich wünschte, du würdest dem Admiral aus dem Weg gehen. Ist dir nicht schon einmal der Gedanke gekommen, daß der Schwarze Rebell deine Haustür vielleicht nur deswegen nicht mit diesem Plakat beklebt hat, weil er dich nicht mehr in Gefahr bringen möchte? «
    Sie drehte sich ihm wieder zu. »Deine Feigheit macht mich krank. Sind wir Schafe, die sich widerstandslos zur Schlachtbank führen lassen? Wir müssen kämpfen! «
    »Überlaß das den Männern«, antwortete er verärgert. »Das ist keine Aufgabe für Frauen und Kinder. «
    »Die arme Mrs. Wentworth steht dort draußen am Pranger, nur weil sie die Bezüge ihrer Polstermöbel schützen wollte, und du behauptest, Frauen hätten mit dieser Sache nichts zu schaffen? Laß meinen Arm los. Ich muß mich um meine Familie kümmern. «
    »Du wirst bald keine Familie mehr haben, wenn du dich mit dem Admiral anlegst! « rief er ihr nach. »Dieser verdammte Schwarze Rebell«, fügte er mit leiser Stimme hinzu, und als Marianna im Flur auftauchte, schloß er sie in seinen Fluch mit ein, weil sie Pitman geheiratet und damit dieses Unglück erst heraufbeschworen hatte.
    »Warum siehst du mich so böse an? « fragte Marianna. »Habe ich etwas Unrechtes getan? «
    Er würgte seinen Zorn hinunter. »Du kannst mir helfen, ein paar Kleider für Jessica Taggert herauszusuchen. «
    Marianna machte ein paarmal den Mund auf und zu. »Heißt das, daß diese bedauernswerte junge Frau sich schon wieder in die Nesseln gesetzt hat? Komm in Mamas Zimmer. Dort kannst du mir alles erzählen, während wir die Sachen zusammenpacken, die Jessica tragen kann. «
    Es dauerte Stunden, ehe Alex daran denken konnte, sein Bett aufzusuchen, und als er den Flur hinunter-ging, rief sein Vater nach ihm. Sofort machte Alexander den Rücken steif. Offenbar konnte er jedem andern verzeihen, daß er seine Verkleidung nicht durch-schaute — nur seinem Vater nicht. Alex dachte voller Erbitterung an den kühlen, fast eisigen Ton, mit dem sein Vater ihn begrüßte, als er, Alex, wieder nach Hause kam. Wie hatte Jessica sich ausgedrückt? Daß Kit und Adam die »besten« Söhne des alten Montgomery wären? Ja, so etwas Ähnliches hatte sie gesagt..
    »Ihr wolltet mich sprechen, Sir? « sagte Alex mit steifer Stimme von der Tür her. Zumindest sein Ton war steif, während er die Trägheit, mit der er sich bewegte, jedesmal dann zu übertreiben pflegte,

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