Liebe klopft nicht an
gerissen. Zufrieden lächelnd griff sie Coles Hand und zog ihn mit sich ins Tanzzelt.
Kapite l 16
Amy versuchte alles, um nicht mehr an Dylans peinlichen Auftritt zu denken, doch das war fast unmöglich. Sie kannte ihn mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er nicht so einfach aufgeben würde. Außerdem hatte sie das Ganze so aufgewühlt, dass sie sich nur schwer beruhigen konnte. Sie konzentrierte sich auf Cole und verdrängte jeden Gedanken an ihren Ex aus ihrem Kopf.
Immer wieder flackerte ihr Blick hinüber zu Taylor und Tracy, die schon seit geraumer Zeit über die Tanzfläche schwebten. Anscheinend hegte er doch keine Gefühle für Amy, denn er würdigte sie keines Blickes und hatte nur Augen für dieses dumme Stück.
»Wäre ja eh nicht gut gegangen«, murmelte sie leise.
»Was hast du gesagt?«, erkundigte Cole sich.
»Ich habe nur laut gedacht.«
Cole war keineswegs entgangen, dass Amy mit ihren Gedanken ganz woanders war, während sie miteinander tanzten. Er dirigierte sie sanft zum Rand der Tanzfläche, wo er schließlich seinen Finger unter ihr Kinn legte und sie zwang, ihn anzusehen.
»Ich weiß nicht, was in deinem hübschen Kopf vor sich geht, aber es gefällt mir nicht, dich so betrübt zu sehen. Was hältst du davon, wenn wir ein wenig frische Luft schnappen? Wir könnten zum Strand gehen und die Laternen steigen lassen«, schlug er vor.
»Eine super Idee«, stimmte Amy erleichtert zu. Sie wollte endlich dem Trubel entkommen und außerdem konnte sie den Anblick von Tracy und Taylor nicht mehr ertragen.
»Na, dann los«, entgegnete er, nahm ihre Hand und zog sie mit sich nach draußen. Aus dem Augenwinkel konnte Amy erkennen, dass Taylor den Kopf gehoben hatte und ihnen nachsah.
Direkt im Eingang stand Taylors Mutter und beobachtete zufrieden den reibungslosen Ablauf der von ihr organisierten Feier.
»Tolle Party«, rief Cole ihr zu. Heather Morgan zuckte kurz zusammen, doch als sie Cole und Amy sah, die Hand in Hand aus dem Zelt spazierten, lächelte sie.
»Vielen Dank«, antwortete sie und musterte die beiden ausgiebig. »Es ist immer wieder schön zu sehen, dass auf einer Hochzeit auch andere Paare zueinanderfinden«, erklärte sie.
Bevor Amy klarstellen konnte, dass Cole und sie kein Paar waren, ergriff Mrs Morgan erneut das Wort. Dabei sah sie zu Taylor und Tracy und ein fast glücklicher Ausdruck legte sich auf ihre Züge.
»So wie es scheint, haben Tracy und Taylor wieder zueinandergefunden.« Ihr Blick huschte zu Amy und es lag etwas wie Bedauern darin. »Es geht nie gut, wenn man sich in jemanden verliebt, der nicht aus der gleichen Gesellschaftsschicht stammt.«
Bei ihren Worten lief Amy rot an. Es war offensichtlich, dass Heather Morgan mit dieser Äußerung auf Amy und Taylor anspielte, obwohl zwischen den beiden gar nichts gewesen war. Langsam aber sicher hatte Amy die Nase gestrichen voll. In Heathers Nähe kam sie sich vor, als stamme sie aus der tiefsten Gosse und müsste für jeden Krümel Brot dankbar sein, den diese Frau ihr zuwarf. Damit war jetzt ein für alle Mal Schluss.
Amy holte tief Luft, um der neureichen Kuh eine passende Antwort entgegenzuschleudern, da zog Cole sie unsanft mit sich.
»Einen schönen Abend noch«, rief er Heather zu, die daraufhin huldvoll nickte und sich wieder dem Geschehen im Zelt widmete.
»Hey, was soll denn das?«, blaffte Amy Cole an und entriss ihm ihre Hand.
»Ich wollte dich nur vor Ärger bewahren. Sich mit Mrs Morgan anzulegen, ist weiß Gott kein kluger Schachzug.« Amy stemmte die Hände in die Hüften und funkelte Cole herausfordernd an.
»Genau durch dieses Verhalten werden solche Leute immer dreister. Sie denken, sie stehen über den anderen und können sich alles erlauben, weil ihnen niemand die Stirn bietet oder ihnen mal gehörig die Meinung sagt. Dabei nehmen sie auf niemanden Rücksicht und verletzen Gefühle, weil ihre eigenen schon so abgestumpft sind.« Cole hob ergeben die Hände.
»Im Grunde genommen hast du ja recht, aber heute ist die Hochzeit von Ashley und James. Es sollte der schönste Tag in ihrem Leben sein und wir dürfen nichts tun, was das zunichtemachen könnte. Verstehst du, was ich meine?« Amy brummte etwas Unverständliches, nickte aber zustimmend.
»Im normalen Leben habe ich zum Glück nichts mit solchen Menschen wie Mrs Morgan zu schaffen, wofür ich wirklich dankbar bin, aber hier ist sie immer präsent und es ist unmöglich, ihr aus dem Weg zu gehen. Am liebsten würde
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