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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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ich ihr meine Hände um den faltigen Truthahnhals legen und ganz langsam zudrücken«, gestand sie, noch immer wütend. Cole lachte bei Amys Worten und legte ihr freundschaftlich den Arm um die Schultern.
    »Ich kann dir versichern, dass du nicht die Einzige bist, der diese Fantasie im Kopf herumspukt«, gluckste er.
     
    Je weiter sie sich vom Zelt entfernten, desto dunkler wurde es. Zwar war der Weg hinunter zum Strand mit vereinzelt aufgestellten Fackeln beleuchtet, doch es waren zu wenige, um wirklich viel Licht zu spenden.
    Auch die Musik wurde mit jedem Schritt, den sie sich entfernten, leiser, bis nur noch ein dumpfer Bass zu hören war.
    Amy genoss die Ruhe und war froh, dem Trubel eine Zeit lang zu entkommen.
    »Du fährst morgen zurück nach London?«, erkundigte sich Cole. Sie sah ihn an und nickte. Als sie begriff, dass es viel zu dunkel war, als dass er die Kopfbewegung hätte sehen können, sagte sie:
    »Ja, das ist richtig. Ich kann es gar nicht erwarten, endlich wieder in meine eigene kleine Welt zurückzukehren«
    »Vielleicht hast du ja mal Lust, mit mir Essen zu gehen?«, fuhr er fort und blieb direkt neben einer der Fackeln stehen, um in ihren Zügen zu lesen. Amy lächelte.
    »Klar, warum nicht. Dann können wir über die Leute hier ablästern«, gluckste sie. Für einen kurzen Augenblick hatte sie die Befürchtung, Cole würde versuchen, sie zu küssen, doch er tat es zum Glück nicht. Amy atmete erleichtert auf.
    Cole war gut aussehend und sehr sympathisch, aber er war einfach nicht ihr Typ. Sie hegte jedoch die Hoffnung, dass es ihm ähnlich ging und sie beide einfach gute Freunde werden könnten.
    Er nickte lächelnd, als habe er ihre Gedanken gelesen und sie setzten ihren Weg fort.
    Schon von Weitem hörte sie das Rauschen des Meeres. Als sie an den Klippen ankamen, waren die Fackeln, die den Weg beleuchteten, wesentlich dichter aneinandergereiht, als zuvor. Offenbar wollte man sichergehen, dass hier alles perfekt beleuchtet war und niemand aus Versehen in den Abgrund stürzte.
    »Wie tief geht es hier nach unten?«, erkundigte sich Amy und reckte den Hals, um über die Klippen sehen zu können. Es war jedoch viel zu dunkel, um irgendetwas zu erkennen. Sie sah lediglich weiße Gischt unter sich, die sich auf den wogenden Wellen vor und zurückbewegte.
    »Keine Ahnung«, antwortete Cole, der sich ein ganzes Stück näher an den Abgrund wagte, als Amy. »Vielleicht zehn Meter oder mehr«, schätzte er.
    Amy sah sich suchend um.
    »Und wo sind jetzt diese Laternen?«, wollte sie wissen. Genau in diesem Augenblick sah sie in einiger Entfernung einen leuchtenden, weißen Ballon in die Lüfte steigen.
    Cole trat neben sie.
    »Wir müssen einfach den Lichtern folgen. Die Klippen werden ab hier immer niedriger, bis sie schließlich ganz verschwinden. Da hinten.« Er deutete auf einen Punkt in weiter Ferne. »Dort liegt ein kleiner Strand, wo wir unsere chinesische Laterne steigen lassen können.«
    »Ganz schön weit von den Zelten entfernt«, stellte
    Amy fest, hob einen Fuß und rieb sich eine schmerzende Stelle.
    »Ja, aber es lohnt sich«, erklärte Cole und nickte ihr aufmunternd zu. Seufzend setzte sich Amy wieder in Bewegung.
    Sie mussten weitere fünfzehn Minuten gehen, bis sie endlich den kleinen Strand erreicht hatten. Wie Cole ihr erklärt hatte, waren die Klippen mit jedem Meter niedriger geworden. Dass bedeutete aber auch, dass sie bergab gehen mussten, was wiederum eine unsägliche Qual für Amy war. Jessicas Schuhe sahen zwar fantastisch aus, aber sie waren sicher nicht für eine solche Wanderung gemacht. Als sich eine weitere Blase ankündigte, hatte sie die Nase voll. Entnervt zog sie die Schuhe aus und schlenderte barfüßig über den weichen, bereits kalten Sand. Jessicas silberne Edelsandalen baumelten an den Riemen in ihrer Hand.
    »Amy! Cole! Wie schön, dass ihr auch gekommen seid, um eure Wünsche in den Himmel steigen zu lassen«, rief eine vertraute Stimme. Amy sah auf und erkannte Katharina, die auf sie zugestürmt kam. Ein Stück hinter ihr war eine kleine Bar aufgebaut, an der eine junge Frau stand, die sie freundlich anlächelte.
    »Hi Katharina. Wusste gar nicht, dass du auch hier bist«, antwortete Amy.
    »Ich musste einfach mal raus. Dieser Trubel ist nichts für mich«, erklärte sie. »Jetzt können wir unsere Laternen gemeinsam steigen lassen. Es sieht sowieso schöner aus, wenn es mehrere sind«, Sie sah Cole und Amy erwartungsvoll an.
    »Klar«, entgegnete Amy

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