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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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zu Boden. Da die Fackeln, die vorher den Weg beleuchtet hatten, durch den Regen erloschen waren, konnte Amy kaum etwas erkennen.
    Plötzlich hörte sie dumpfe Schläge, gefolgt von Coles Stöhnen. Dann war es still.
    »Ist das dein neuer Lover?« Eine Gestalt mit blondem Haar kam auf die zu.
    »Dylan?«, fragte sie ungläubig.
    »Du hast doch nicht etwa geglaubt, dass ich mich einfach so abfertigen lasse?«
    Amy wich einen Schritt zurück und kam dem Abgrund dabei gefährlich nahe. Sie waren zwar noch nicht allzu weit vom Strand entfernt, doch an den ersten Felsen hinter ihr ging es bereits gute zwei Meter nach unten. Nicht sehr viel, aber in der Dunkelheit wirkte diese Höhe bedrohlich.
    »Dylan, was soll das? Du kannst mich nicht zwingen, mit dir zusammen zu sein«, sagte sie in ruhigem Ton und sah sich dabei nach Cole um. Er lag ein paar Meter neben ihr und rührte sich nicht. In der Dunkelheit konnte sie nur sein weißes Hemd und die blonden Haare erkennen. Sie wollte zu ihm eilen und nachsehen, wie es ihm ging, doch Dylan verstellte ihr den Weg.
    »Lass mich vorbei«, forderte sie ihn wütend auf. Sie hatte furchtbare Angst, dass Cole ernsthaft verletzt war, und wollte nach ihm sehen. Dylans Arm schnellte nach vorn und er versuchte sie zu packen, doch Amy machte einen Satz nach hinten und er griff ins Leere.
    »Mach dir mal über diesen Typen keine Sorgen, der wacht schon wieder auf«, sagte er lahm und kam erneut auf sie zu. »Du kommst jetzt mit mir nach Hause.«
    »Hast du jetzt völlig den Verstand verloren? Sieh zu, dass du verschwindest und lass mich endlich in Ruhe«, brüllte sie aufgebracht.
    »Keine Chance, Babe.«
    Wieder versuchte er sie am Arm zu packen und erneut machte Amy ein paar Schritte zurück, ohne darauf zu achten, dass sich direkt hinter ihr nichts mehr befand. Plötzlich fand ihr Fuß keinen Halt. Sie ruderte wie wild mit den Armen, um ihr Gewicht wieder nach vorne zu verlagern, doch es war zu spät.
    Amy schrie, als sie die gut zwei Meter nach unten fiel. Über sich sah sie Dylan. Ein Blitz warf grelles Licht auf sein entsetztes Gesicht.
    Dann prallte sie auf harten Fels und ein unsagbarer Schmerz durchfuhr ihren gesamten Körper. Sie hörte Dylan fluchen.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße.« Danach war es still.
    »Dylan?«, keuchte sie schwach. Keine Antwort. Stattdessen ertönte das laute Knattern eines Motorrades, das sich zu entfernen schien und immer leiser wurde.
    »Dieses Schwein haut einfach ab«, sagte Amy ungläubig, dann wurde alles um sie herum dunkel.
     
     
    »Ich glaube, hier ist etwas.« Die Stimme drang wie aus weiter Ferne an Amys Ohr, während sie ganz langsam wieder zu Bewusstsein kam. Das Erste, was sie spürte, war die eisige Kälte und der Schmerz, der in Wogen ihren Körper durchfuhr. Wo war sie und weshalb war ihr so verdammt kalt? Wieder schlug etwas gegen ihren Körper, der dadurch in Bewegung geriet und höllisch schmerzte. Sie jaulte auf.
    Vorsichtig drehte sie den Kopf. Als sie begriff, wo sie sich befand, keuchte sie entsetzt auf. Sie lag auf einem großen Felsen, der sich unterhalb der beginnenden Klippen direkt im Wasser befand. Und das, was immer gegen ihren Körper schlug, waren Wellen.
    Nach und nach erinnerte sie sich an alles, was geschehen war. Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Keine Ahnung, aber anscheinend hatte die Flut eingesetzt, denn das Wasser war jetzt wesentlich höher als bei ihrem Sturz.
    »Amy? Bist du da unten?« Sie sah nach oben und erkannte eine Gestalt.
    »Katharina?«, krächzte sie leise. Licht blendete Amy. Sie musste die Augen zusammenkneifen, um halbwegs etwas zu erkennen.
    »Oh mein Gott. Bleib ganz ruhig, ich hole Hilfe«, rief ihr die junge Frau entgegen und verschwand. Amys Augen wanderten an der Felswand nach oben. Es regnete nicht mehr und die Wolken hatten sich verzogen. Der Mond schien hell und warf sein bläuliches Licht auf das Felsgestein.
    »Unmöglich, dass ich da hochklettern kann«, murmelte sie zu sich selbst. Abgesehen davon war die Felswand nass und sicher extrem rutschig.
    Sie drehte den Kopf und versuchte in die Richtung zu sehen, in der der Strand liegen musste. Wie weit war er wohl entfernt? Vielleicht war das Wasser ja nicht so tief und sie könnte es bis zum Strand schaffen? In diesem Moment prallte eine stärkere Welle gegen sie und Amy schrie auf.
    Wenn dies schon so starke Schmerzen verursachte, war es undenkbar, dass sie zum Strand schwimmen könnte. Sie schloss die Augen.
    »Amy? Bist du

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