Liebe klopft nicht an
über die Lippen brachte.
»Danke«, murmelte sie leise.
»Mir musst du nicht danken«, sagte Taylor. Als er ihren fragenden Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er rasch hinzu: »Katharina war diejenige, die darauf bestanden hat, hierher zurückzufahren.«
»Katha… Katharina?«, wiederholte Amy ungläubig. Taylor nickte. In diesem Moment hörten beide ein Fahrzeug.
»Wir erklären dir alles, wenn wir zu Hause sind. Jetzt fahren wir dich erst einmal zu einem Arzt.«
»Ich … ich … will z… z…. zu keinem Arzt und außer… außerdem bezweifle ich, d… d… dass um diese Zeit irgendeiner verfügbar ist«, protestierte sie stotternd.
»Ein Freund von mir ist Allgemeinmediziner. Er schuldet mir sowieso noch einen Gefallen und es liegt auf dem Weg.« Einen weiteren Protest ließ Taylor nicht zu. Er stand auf und half Amy vorsichtig aufzustehen.
»Soll ich dich tragen?«, erkundigte er sich unsicher. Sie schüttelte heftig den Kopf und jaulte auf, als ein stechender Schmerz durch ihren Schädel fuhr.
Jetzt, da sie nicht mehr auf einem harten Felsen lag, hatten sich ihre verspannten Muskeln etwas gelockert und der Schmerz war zurückgegangen. Zwar tat ihr das linke Handgelenk und ihr Knie höllisch weh, doch damit konnte sie leben.
Humpelnd und auf Taylor gestützt, gingen sie zum Wagen.
Kapit el 18
»Meine Güte, ich mach mir ja solche Vorwürfe«, sagte Jessica und warf die Hände über sich in die Luft.
»Nun komm mal wieder runter, es ist ja nichts passiert«, versuchte Amy ihre Freundin zu beruhigen, die wie ein wild gewordener Tiger im Zimmer auf und ab rannte.
Amy schloss die Hände um die heiße Tasse Tee und nahm einen vorsichtigen Schluck. Sie lag in ihrem Bett und langsam kehrte die Wärme in ihren Körper zurück.
»Nichts passiert?«, keifte Jessy und deutete auf Amys Handgelenk, das geschient und dick verbunden war. »Du hast dir das Handgelenk gebrochen, dein Knie übel aufgeschürft und eine Platzwunde am Hinterkopf.« Sie deutete an ihrem eigenen Schädel an die Stelle, an der sich Amys genähte Wunde befand.
»In ein paar Wochen ist von alldem nichts mehr zu sehen«, versicherte ihr Amy.
»Und an allem ist dieses Arschloch Dylan schuld. Ich hab dir schon immer gesagt, dass der Typ nicht ganz koscher ist, aber du wolltest ja nicht auf mich hören«, zeterte Jessica weiter.
Amy stellte die Tasse auf den kleinen Beistelltisch, den Katharina ihr neben das Bett gestellt hatte, und ließ sich erschöpft in ihr Kissen fallen. Sie war viel zu müde, um sich auf eine Diskussion mit ihrer Freundin einzulassen.
Draußen wurde es bereits hell und Amy konnte kaum noch die Augen offen halten.
Wie Taylor es angekündigt hatte, waren sie ohne Umweg zu einem Arzt gefahren, nachdem sie in den Wagen eingestiegen war. Dr. Drake, ein enger Freund von Taylor, hatte sich sofort bereit erklärt, Amy zu untersuchen, da das nächstgelegene Krankenhaus eine ganze Ecke entfernt war.
Er hatte ihr Handgelenk und ihr Knie geröntgt und ihre Platzwunde genäht. Anschließend wollte er ihr einen Gips verpassen, was Amy aber nicht zugelassen hatte. Also hatte er ihr gebrochenes Handgelenk geschient und fest bandagiert.
Außerdem hatte er ihr eine Dose starker Schmerztabletten in die Hand gedrückt, von denen sie gleich vor Ort zwei Stück genommen hatte.
Als sie ihm mitgeteilt hatte, dass sie am folgenden Tag zurück nach London fahren würde, hatte er sie kurzerhand zu einem Kollegen überwiesen, der die weitere Behandlung übernehmen sollte.
Auf dem Weg zu Taylors Elternhaus hatten Katharina und er Amy alles erzählt, was sich während ihrer Ohnmacht ereignet hatte.
Cole kam irgendwann ins Zelt geschwankt, das Gesicht blutig geschlagen. Auf die Frage hin, was passiert war, erzählte er, dass Amys Freund ihnen aufgelauert und ihn niedergeschlagen hatte. Bevor er das Bewusstsein verlor, hatte er jedoch noch mitbekommen, wie Dylan Amy erklärte, dass er sie mit nach Hause nehmen würde. Das hatte er Taylor und den anderen mitgeteilt.
Sicherheitshalber hatten sich einige Gäste auf die Suche gemacht, doch ohne Erfolg. Deshalb nahmen alle an, dass sie sich tatsächlich mit Dylan auf dem Weg nach London befand.
Daraufhin setzte der Sturm ein und es gab ein heilloses Durcheinander. Alle waren damit beschäftigt, die verbliebenen Gäste ins Anwesen zu fahren und niemand dachte mehr an Amy und deren Verbleib.
Zurück im Haus war es Katharina gewesen, die nicht locker gelassen hatte. Wie ein Wasserfall
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