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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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verziehen.
    »Ich fahre dich zur Arbeit zurück.« Sie seufzte. »Bevor uns die Nachbarn anzeigen, weil wir hier einbrechen wollen.«
    Als Juliet die Haustür öffnete, lief im Obergeschoss das Radio. Sie hatte total vergessen, dass Lorcan ihr heute Verfugen beibringen wollte. Ihre Laune sank noch weiter in den Keller. Sie wollte allein sein, um die chaotischen Knoten zu lösen, die sie gerade aufgedeckt hatte. Im Augenblick hatte Juliet nämlich keine Ahnung, was sie davon halten sollte. Das war alles viel zu kompliziert und verwirrend.
    Leise wollte sie sich wieder davonstehlen. Ich werde einfach noch ein paarmal um den Park laufen, dachte sie, und sehen, ob Hector noch eine Runde Gassi gehen will. Ich könnte so tun, als hätte ich einen Hilferuf vom Herrchen eines gelangweilten Schäferhundes bekommen.
    Doch bevor sie Minton zurückhalten konnte, war dieser schon die Treppe hinaufgestürmt. Zwei Sekunden später hörte sie Lorcan brüllen: »Nicht in die Fugenmasse! Nicht in die – o Mann, du blöder Hund!«
    Juliet schloss die Augen.
    »Hey, Juliet, der Unterricht hat vor einer Dreiviertelstunde begonnen! Willst du etwa nachsitzen?«
    Sein Akzent – witzig, vertraut, freundlich – gab ihr das gleiche Gefühl wie der Vorspann von Come Dine With Me , bei dem sie am liebsten tief ins behagliche Sofa versank.
    Vielleicht musste sie gar nicht weglaufen. Vielleicht war es besser, sich mit Handwerkerarbeiten abzulenken. Außerdem musste sie ja mit Lorcan Louises seltsames, geheimes Doppelleben auch nicht unbedingt diskutieren.
    »Tut mir leid, dass ich zu spät bin«, entschuldigte sie sich und lief die Treppe hinauf. »Ich musste einen kleinen Umweg machen.«
    Lorcan saß mit einem cremefarbenen T-Shirt bekleidet im Bad und war von Kopf bis Fuß mit Fugenmasse besprenkelt. Selbst seine Arme waren voll. Ganz zu schweigen von seinem Haar, das sich in der feuchten Luft lockte und aufbauschte. Als er Juliet sah, grinste er und deutete auf Minton, der in das auf dem Boden liegende Waschbecken gesprungen war. »Dein Männlein hier hat einen wahrlich bleibenden Eindruck hinterlassen.«
    In der Ecke zwischen einer Wandfliese und deren Anschluss an die Bodenfliesen war ein perfekter kleiner Abdruck seiner Pfoten zu erkennen.
    »Das kann ich später noch ausbessern«, sagte Lorcan.
    »Nein, lass es«, entgegnete Juliet. »Das ist wie eine Unterschrift! Also: Wo fange ich an?«
    Ihre Entschlossenheit überraschte Lorcan, doch er zeigte ihr, wie man die Fugenmasse zwischen den glänzenden Fliesen auftrug, und erklärte alles auf seine lässige, ungezwungene Art, während sie mit der Fugenspritze hantierte.
    »Hey, du hast Talent«, stellte er anerkennend fest. »Kann ich dich für nebenan buchen?«
    »Ich versuche mir vorzustellen, die Fugenmasse sei Zuckerguss.« Juliet beendete ihre erste Fuge. Sie war perfekt geworden. Der Gedanke, dass diese noch in vielen Jahren vorhanden sein würde, begeisterte sie. »War ein Zuckerschlecken. Quasi. Und jetzt?«
    »Jetzt setzt du hier noch einmal neu an. Vorsichtig … Also hat dich der Spanielmann im Park aufgehalten?«, erkundigte sich Lorcan. Seine Frage klang ein wenig zu beiläufig. »Was unternimmt er als Nächstes mit dir? Geht ihr zu einem Vortrag? Oder ins Ballett?«
    »Nein, ich habe ihn heute gar nicht gesehen.« Juliet platzierte die Spritzdüse neben der nächsten Fliese. »Außerdem kann man da nicht von … Dates sprechen.«
    »Nicht?«
    »Nein.« Sie drückte und wanderte mit der Spritze weiter, wobei sie sich darauf konzentrierte, die Fugenmasse gleichmäßig zu verteilen. Eigentlich hatte sie sich mit der Arbeit ablenken wollen, doch Lorcans freundschaftliche Art machte es ihr schwer, nicht gleich mit der Geschichte um Louise und Michael herauszuplatzen.
    »Er ist einfach nur ein Freund.« Michael war attraktiv, aufmerksam – genau der Typ Mann, den sogar ihre Tante Cathy akzeptiert hätte. Doch Juliet kam einfach nicht über die Tatsache hinweg, dass er, selbst wenn er zu dem Zeitpunkt damals schon von seiner Frau getrennt gewesen war, doch genau gewusst hatte, dass Louise verheiratet war. Wahrscheinlich hatte er Peter sogar kennengelernt und sich im Kurs mit ihm über Milchpumpen und dergleichen unterhalten.
    Juliet schüttelte den Kopf, um diese Vorstellung aus dem Kopf zu bekommen. »Er ist ein Kunde . Außerdem bin ich noch nicht bereit, mich auf Dates einzulassen. In den Ratgebern steht, dass man so lange damit warten soll, bis man andere Leute nicht mehr mit

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