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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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Warum?«
    »Grace, du siehst aus, als hättest du Selbstmordabsichten.«
    »Nein, nur Mordabsichten.«
    »Meinetwegen, nehme ich an.«
    »Genau.«
    »Donnerwetter, war das ein Lächeln?«
    »Nur ein klitzekleines.«
    »Aber es war ein hübsches Lächeln.«
    »Ja, gewöhn dich bloß nicht daran.«
    »Ich habe nachgedacht.«
    »Sei nicht albern, John, das würde ja voraussetzen, dass du ein Gehirn hast.«
    »Ich weiß, in Wirklichkeit liebst du mich. Darum denke ich, wir sollten eine leidenschaftliche Nacht zusammen verbringen, weißt du, damit sich diese sexuelle Anspannung zwischen uns löst.«
    Er steht am Fußende und zieht seinen Blazer aus. Er trägt seine schwarze Anzughose, die ihm perfekt passt. Der Bund sitzt wohl direkt unter dem Nabel auf seinem flachen Bauch. Andere Männer kaufen ihre Hemden immer ein paar Nummern größer – er nicht, so kann man seine Figur erahnen. Breite Schultern, die sich zur Taille hin verjüngen, und seine Arme … Ich habe sie zwar nie gesehen, aber ich habe sie um mich gespürt und weiß, dass sie stark und muskulös sind. Badminton, wer hätte das gedacht?
    »Ziehst du mich gerade im Geiste aus?«
    »Nein, John, das tue ich nicht.«
    »Schade … Könntest du ruhig machen.«
    »Danke, das ist sehr freundlich von dir.«
    Er trinkt sein Glas aus. »Ich muss hier weg.«
    »Ja, wir sehen uns morgen.«
    »Warum gehen wir nicht noch was trinken?«
    »Weil du dann über mich herfällst.«
    »Oho, sind wir nicht etwas eingebildet? Ich werde nicht über dich herfallen. Möglicherweise werde ich versuchen, dem Geheimnis deines Verkaufserfolgs auf die Spur zu kommen, weil er ziemlich beispiellos ist, aber ich verspreche dir, dass ich nicht über dich herfallen werde. Das habe ich einmal getan, und das treibt mir heute noch die Tränen in die Augen.«
    Ich lächle bei der Erinnerung und denke dann über seinen Vorschlag nach, noch etwas trinken zu gehen. Warum nicht? Der Drink, den ich in der Hand halte, hat für meinen Geschmack nicht annähernd genug getan, um mich zu betäuben. Was soll ich sonst tun? Allein nach Hause gehen und wach im Bett liegen, eingehüllt in eine Decke von Traurigkeit? Mir ist alles recht, um das hinauszuzögern, selbst ein Drink mit Posh Boy.
    »Komm schon«, sagt er, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Schließlich wirst du mich in nächster Zeit nicht häufig zu sehen bekommen, weil ich mich um die Filiale in Cricklewood kümmern muss. Also, was meinst du?«
    »Du bezahlst.«
    »Selbstverständlich, du vollkommen unabhängige Feministin, außer wenn es darum geht, sich von Männern einladen zu lassen.«
    »Normalerweise lasse ich mich nicht von Männern einladen, außer so ein Schnösel taucht wie aus dem Nichts auf und schnappt mir den Job weg, auf den ich fünf Jahre lang hingearbeitet habe.«
    »Oh, endlich kommen wir zur Sache. Wolltest du wirklich die Bezirksleitung von London übernehmen?«
    »Wollte ich wirklich die Bezirksleitung von London übernehmen? Hm, nein. Ich habe mir gewünscht, dass du den Job bekommst, ein Kerl, der die Firma nicht kennt und nicht annähernd so viel verkauft wie ich.«
    »Du wirst …« Er unterbricht sich.
    »Ich werde was?«
    »Du wirst … schon noch zum Zug kommen. Ich weiß, dass du berücksichtigt wirst.«
    »Was meinst du damit?«
    »Nichts, ich … äh … ich glaube, Ken hat sich was für dich einfallen lassen, mehr nicht.«
    »Und was?«
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Hoffentlich wirft er dich raus und gibt mir den Job.«
    »Schon möglich.«
    Ich habe keine Ahnung, was Posh Boy damit andeuten will, und speziell in diesem Moment weiß ich nicht mal, ob es mich kümmert.
    »Und, was ist jetzt mit meinem Angebot?«
    »Mit welchem Angebot?«
    »Die leidenschaftliche Nacht.«
    »Oh, bitte.«
    »Meinst du, oh, bitte, John, nein, oder oh, oh, bitte ja?«, stöhnt er orgastisch, und weil es ziemlich komisch ist, muss ich lachen.
    Viel später sitzen wir in einer Hotelbar. Wir hatten nicht geplant, dorthin zu gehen, aber John begleitete mich nach Hause, und ich brauchte dringend eine Toilette. Also gingen wir in das Hotel, und als ich von der Toilette zurückkam, hatte er mir einen Drink bestellt. Gerade eben bestellt er den nächsten, obwohl ich mich nicht erinnern kann, dass ich ihn darum gebeten habe. Als er mir die fünfte oder sechste Margarita bringt, fragt er wieder.
    »Und, was meinst du? Eine gemeinsame Nacht? Von mir aus auch mehr als nur eine, aber ich dachte, ich bringe dich zunächst einmal auf den

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