Liebe, Lust und Lesebrille

Grundkonflikten auf die Spur
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    Erkennen Sie Ihre wunden Punkte
    Um den eigenen Grundkonflikten auf die Spur zu kommen, kann es hilfreich sein, sich die eigenen »Empfindlichkeiten« anzuschauen:
Was muss Ihr Partner/Ihre Partnerin tun, wenn er/sie Sie auf die Palme bringen will?
Was müssen Sie tun, wenn Sie Ihren Partner/Ihre Partnerin auf die Palme bringen wollen?
Wissen Sie voneinander, woher diese »wunden Punkte« rühren?
Mögen Sie sich gegenseitig erzählen, warum Sie bei bestimmten Themen so empfindlich reagieren?
Können Sie sich gegenseitig damit verstehen und akzeptieren?
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    Machen Sie eine Konfliktmusteranalyse
    Um ein typisches Muster in Konflikten erkennen zu können, ist es sinnvoll, exemplarisch einen für Ihre Partnerschaft typischen Streit etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Das können Sie sowohl gemeinsam tun als auch getrennt voneinander.
Wie ist ein typischer Einstieg in ein klassisches Streitgespräch?
Wer ist meistens der Initiator?
Welches Thema ist oft davon berührt?
Gibt es eine typische Situation oder eine bestimmte Tages- oder Uhrzeit? Hat dieser Zeitpunkt etwas mit Ihrem allgemeinen Stresslevel zu tun?
Wie ist die erste Reaktion des Partners/Ihrer Partnerin? Geht er/sie gleich in die Luft oder ist er/sie zunächst ruhig und besonnen?
In welchem Moment, nach welcher Bemerkung von wem kippt die Stimmung?
Ab welchem Moment haben Sie das Gefühl, dass sich eine Eigendynamik entwickelt, die sich nicht mehr aufhalten lässt? Was fühlen Sie in diesem Moment?
Wann hätten Sie noch rechtzeitig intervenieren können, um den eskalierenden Konflikt abzuwenden?
Wie beruhigen Sie sich wieder?
Wann ist der Streit beendet? Wer beendet ihn wie?
Was fühlen Sie nach dem Streit?
Wie versöhnen Sie sich wieder?
    Was fällt Ihnen besonders auf? Was ist überraschend? Was nehmen Sie unterschiedlich wahr?
    Was glauben Sie, welcher Grundkonflikt sich hinter diesem Muster verbirgt? Worum geht es also wirklich?
    Dem Grundkonflikt näher zu kommen, ist der erste kleine Schritt, um gemeinsam weiter zu wachsen und freier von alten und möglicherweise überkommenen und wenig hilfreichen Mustern zu werden.
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Exkurs: Warum Paartherapie zwar für alle Beteiligten viel Arbeit ist, aber auch Spaß machen kann
    Solange es keine massiven Probleme in der Ehe gibt und keiner fremdgeht, denkt kaum ein Paar darüber nach, sich Hilfe zu holen oder bewusst an der Partnerschaft zu arbeiten. In die Paartherapie kommen Paare fast immer erst dann, wenn es schon fast zu spät ist, wenn die gegenseitigen Kränkungen Rekordniveau erreicht haben und sich das Vertrauen ineinander rasant den Nullpunkt nähert. Fast immer gibt es ein aktuelles, hochbrisantes Ereignis, etwa eine berufliche Veränderung oderein »Seitensprung«, der das Paar dann zwingt, sich miteinander auseinanderzusetzen, wenn es denn ein Paar bleiben möchte.
    Grob zusammengefasst kann man sagen, dass Paarberatung und -therapie drei Ziele hat:
Jeder Einzelne sollte sich und sein Verhalten nach der Beratung/Therapie besser verstehen als vorher.
Das gegenseitige Verständnis der Partner sollte nach der Beratung/Therapie vertieft sein.
Und drittens sollte das Paar nach der Beratung/Therapie Möglichkeiten gefunden haben, sich in Konflikten anders zu verhalten, als es das bisher tat.
    Nach einer ersten Kennenlernphase arbeitet der Therapeut/die Therapeutin sehr eng an dem Anliegen des Paares: Er/sie braucht einen klaren und realisierbaren Auftrag. Dieser muss allerdings erst miteinander geklärt werden. Aufträge wie: »Sagen Sie meinem Mann, er möchte bitte seine Liebesaffäre beenden«, oder: »Machen Sie bitte meiner Frau klar, dass ich die Trennung will«, kann ein Therapeut/eine Therapeutin schon deshalb nicht annehmen, weil er/sie der Allparteilichkeitsregel unterliegt und sich nicht von einem Partner gegenüber dem anderen instrumentalisieren lassen wird.
    Viele Paare gehen nach ein paar Beratungssitzungen durchaus beschwingt nach Hause, weil sie sich wieder besser in Kontakt miteinander und dadurch lebendiger fühlen.
    Gute Paartherapie ist natürlich eine ernst zu nehmende Angelegenheit. Oft müssen sich die Partner unangenehmen Gefühlen aussetzen und allerlei innere Widerstände und Hürden überwinden. Sehr oft fließen auch Tränen. Überraschende Fragen und paradoxe Interventionen ermöglichen aber auch spannende Entdeckungen, und gemeinsam gelacht wird dabei natürlich auch!
    Paarberatung und -therapie kann zäh und langatmig, aber auch