Liebe, Lust und Teufel
systematisch ausbeutet? Der Tag ist wirklich voller Überraschungen!”
Alec versteckte seine Belustigung hinter einem vorwurfsvollen Blick. “Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, Schätzchen. Ich weiß, wozu Jacobs fähig ist. Ich bezweifle ja nur, dass du Hannah einen Gefallen tust. Wenn sie tatsächlich so unglücklich bei ihm ist, warum ruft sie dann nicht ihre Mutter an und geht wieder nach Hause?”
Celia schwieg, und Alec bedauerte, sie wieder in trübe Stimmung versetzt zu haben. Doch dann sah sie ihn mit funkelnden Augen an.
“Du hast keine Ahnung, was für ein Gefühl das für sie wäre, Alec. Du bist stark und unabhängig und kannst auf dich selbst aufpassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand oder irgendetwas dich wirklich verletzt.”
Es klang wie eine Beleidigung, so als wäre er zu abgestumpft, um sich in andere Menschen hineinzuversetzen. “Ich bin keineswegs nicht unverwundbar, auch wenn du dir das einbildest.”
“Auf mich wirkst du aber so. Für dich gibt es entweder nur Schwarz oder Weiß. Aber ich weiß noch ganz genau, wie beschämt ich war, als ich Raymonds Spiel durchschaute.”
“Celia …” Er wollte nicht wieder über ihren ehemaligen Verlobten sprechen.
Doch sie ließ ihm keine Wahl. “Hör mir einfach mal zu, Alec Sharpe! Mir war Raymond schon suspekt geworden, lang bevor ich herausfand, in was für dunkle Geschäfte er verwickelt war. Aber da rechnete bereits jeder damit, dass ich ihn heiraten würde, und meine Mutter fand ihn nett. Dane und du habt nicht ein einziges Mal Zweifel geäußert.”
Alec blickte starr geradeaus. “Dane dachte, du wärst glücklich. Er wollte nichts tun, was dich verletzen könnte.”
“Und was war deine Entschuldigung?”
Ohne sie anzusehen, erwiderte er: “Ich wusste, wenn ich dir zu nahe komme, würde ich die Finger nicht von dir lassen können. Ich wollte, dass Raymond verschwindet, damit er mir nicht mehr im Weg steht.”
“Ich … ich hatte keine Ahnung”, stieß sie hervor.
“Blödsinn. Du hast die Anziehung zwischen uns vom ersten Augenblick an ebenso gespürt wie ich. Lüg dir doch nicht selbst etwas vor.”
Sie kniff die Lippen zusammen, widersprach jedoch nicht. “Also gut, vielleicht habe ich es mal gemerkt. Aber du bist nicht leicht zu durchschauen, Alec, und ich hatte bereits genug mit mir selbst zu tun. Es war mir zu peinlich zuzugeben, was für einen schrecklichen Fehler ich mit Raymond begangen hatte. Dass ich ihn eigentlich gar nicht liebte und auch nicht heiraten wollte. Dass er mich gründlich getäuscht hatte.”
“Du bist nicht die Einzige, die ihm auf den Leim gegangen ist.”
“Du hast dich von ihm jedenfalls nicht täuschen lassen. Ich hatte von Anfang an den Eindruck, dass du ihn nicht leiden konntest, und Raymond hat das nie verstanden. Er hat manchmal von dir gesprochen, und immer ganz ehrfurchtsvoll, beinahe ängstlich. Wenn ich deinen Namen erwähnte, flippte er richtig aus.”
“Du hast mich ihm gegenüber erwähnt?”
“Ach, nun guck doch nicht so hintergründig!” Celia verdrehte die Augen. “Meistens habe ich mich darüber beklagt, was für ein abscheulicher Mensch du bist.”
Alec lachte. Dann herrschte wieder Schweigen, und Alec sah sie an.
Celia knetete ihre Hände. Fast unhörbar sagte sie: “Immer wenn ich andeutete, wir sollten die Hochzeit verschieben, hat Raymond …”
“Celia.” Alec war nicht sicher, ob er das hören wollte.
“Hat er mit mir geschlafen.”
Die Vorstellung von ihr zusammen mit Raymond quälte ihn. Doch es war offensichtlich etwas, das sie loswerden wollte, und wenn es sie erleichterte, würde er zuhören. “Weiter.”
“Alles, was er mir zeigte, was so neu und aufregend. Zuerst dachte ich, ich liebte ihn, und damit war es okay. Aber nach einiger Zeit begann ich die Art und Weise, wie er sein Wissen über mich gegen mich verwendete, zu hassen. Er hielt mir spöttisch vor, wie leicht ich zu haben wäre, und sagte, dass meine Familie bestimmt schockiert wäre, wenn wir nicht heiraten, weil ich mich aufgeführt hätte, als wäre ich …” Sie stockte.
Alec nahm ihre Hände in seine. “Als wärst du was, mein Schatz?”
“Unersättlich.”
Er drückte leicht zu und lächelte schwach. “Was bin denn ich, wenn ich an nichts anderes denken kann, als über dich herzufallen? Wenn du mich hier auf der Stelle ernsthaft darum bitten würdest, würde ich anhalten und dir die Jeans runterreißen, bevor du auch nur Zeit zum Blinzeln
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