Liebe, Lust und Teufel
finden. Und irgendwie spürte sie, dass Alec sie genau beobachtete. Seine Nähe gab ihr Mut und Sicherheit.
“Also gut, Marc.” Sie lächelte verführerisch. “Ich bin Celia …” Sie zögerte. Sie wollte ihm nicht ihren richtigen Namen sagen für den Fall, dass er sie überprüfen ließ. Aber der einzige andere Nachname, der ihr einfiel, war Alecs. Sie erschrak über ihre eigenen Kühnheit, als sie sich sagen hörte: “Celia Sharpe.”
“Celia – was für ein schöner Name. Würden Sie an meinen Tisch kommen.”
“Oh, sehr gern, Marc. Vielen Dank.”
Er hielt ihre Hand, während sie vom Hocker glitt. Ihr cremefarbenes Etuikleid, das vorn und hinten sehr tief ausgeschnitten war, schob sich beim Gehen wieder die Beine hinunter. Auch heute trug sie wieder den unvermeidlichen unbequemen Push-up-BH, dazu eine dezente Kette und Riemchensandaletten. Sie bemerkte, dass Jacobs verstohlen auf ihre Brüste starrte, und als sie sich an seinen Tisch setzte, ließ er seine Hand über ihre Taille und Hüfte gleiten.
Celia wurde beinahe übel.
Kurze Zeit später brachte die Bedienung ihnen ihre Drinks.
“Also”, meinte Jacobs und entblößte lächelnd seine strahlend weißen Zähne. “Sie sind neu in der Gegend, stimmt’s? Was führt Sie her?”
“Nun ja, ich möchte in erster Linie etwas Aufregendes erleben. In meinem kleinen Heimatort wurde es allmählich stinklangweilig. Ich habe nahe bei meiner Großmutter gewohnt, aber sie ist jetzt gestorben, und es gab wirklich keinen Grund mehr für mich, zu bleiben.”
Mitgefühl heuchelnd, fragte Jacobs: “Haben Sie denn keine anderen Verwandten?” Celia schüttelte den Kopf. “Nein. Ich bin ganz allein, und das ist auch irgendwie gut so, finden Sie nicht? Man hat dann keine Verantwortung.”
“So könnte man es tatsächlich sehen. Und sonst? Gibt es keinen Ehemann oder zumindest einen Verlobter? Man sollte meinen, eine hübsche junge Frau wie Sie wäre inzwischen von einem glücklichen Mann erobert worden.”
“Ich hatte ein paar Freunde, aber das waren alles Langweiler. Sie wollten alle gleich heiraten und Kinder haben.” Celia war bereits sechsundzwanzig, aber sie wurde gewöhnlich für jünger gehalten, und sie hoffte, das galt auch für heute Abend, sonst machte sie sich lächerlich. Nach einem kurzen Räuspern fuhr sie fort: “Dafür bin ich aber noch zu jung. Ich habe später immer noch jede Menge Zeit, häuslich zu werden.”
Jacobs betrachtete sie eingehend, dann fragte er: “Sie sind wirklich noch sehr jung. Ungefähr zwanzig?”
Sie strahlte ihn an. “Einundzwanzig, volljährig und frei. Man sollte wirklich erst heiraten, wenn man, ich weiß etwa dreißig ist oder so, stimmt’s?”
Er lächelte gönnerhaft. “Genau. Also, Celia, erzählen Sie mir von den Sachen, die Sie vorher gern noch erleben würden.”
Errötend schob sie sich die Haare über die Schultern und murmelte: “Sie werden mich für albern halten.”
Er tätschelte ihre Wange. “Bestimmt nicht.”
Sie holte tief Luft. “Na ja, meine Großmutter hat immer gesagt, ich wäre hübsch genug, um Model zu werden.” Sie blinzelte Jacobs an. “Ich weiß, dass das nicht stimmt, aber trotzdem habe ich immer davon geträumt, mich eines Tages mal in einer Zeitschrift zu sehen. Oder vielleicht in einem Werbespot. Das wäre herrlich.”
Jacobs spielte mit seinem Glas und ließ die bernsteinfarbene Flüssigkeit darin kreisen, als sei er tief in Gedanken, während er sie anstarrte. Sein Blick war ganz anders als Alecs. Er machte sie zwar auch nervös, aber bei Alec fühlte sie sich lebendig und wie mit neuer Energie aufgeladen, während sie bei diesem Mann nur Furcht und äußerstes Unwohlsein verspürte.
Sie seufzte. “Ich weiß, das sind nur Träume. Aber ich dachte, ich könnte es zumindest versuchen, sonst würde ich mir das nie verzeihen. Allerdings geht mir jetzt das Geld aus, und ich habe keine Ahnung, wie ich einen Agenten kennenlernen könnte. Morgen werde ich mir erst einmal eine Job suchen, und dann wird erst mal gespart.”
“Wo wollen Sie denn arbeiten?”
“Ach, wahrscheinlich in einem Restaurant. Ich habe gesehen, dass Bedienungen gesucht werden, und man kriegt sehr viel Trinkgeld.”
“Oh, ich bezweifle nicht, dass Sie viel Trinkgeld bekommen würden, aber eine derartige Arbeit wäre ein Beleidigung für eine so reizende Frau wie Sie.” Er nickte bedächtig, als wäre er gerade zu einem Entschluss gekommen. “Wären Sie schockiert, Celia, wenn ich Ihnen sagen
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